Schlauchturm

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Feuerwache Luckenwalde, Brandenburg, mit historischem Schlauchturm

Der Schlauchturm und Feuerwehrturm[1] ist ein oft markantes Zeichen einer Feuerwache oder eines Feuerwehrhauses. Hauptsächlich dient er zum Trocknen von Druckschläuchen nach Einsätzen und Übungen. Als die Schläuche noch aus Hanf hergestellt wurden, war das besonders wichtig. Bei heute verwendeten Schläuchen aus Kunstfaser ist dieses Vorgehen nicht mehr zwingend notwendig, aber immer noch sinnvoll, denn bei längerer Lagerung sollten auch die Stauräume schimmelfrei gehalten werden.

Schlauchturm an der Feuerwache Schwetzingen
Denkmalgeschützter Steigerturm der Feuerwache Wuppertal-Ronsdorf

Im Schlauchturm werden die Schläuche in der Mitte mit einem Flaschenzug aufgezogen. So hängen sie gerade und können gut ablüften und damit zumindest äußerlich trocknen. Durch die überwiegend vorhandene Länge der B-Schläuche von 20 Metern ergibt sich dann eine notwendige Höhe von mindestens zehn Metern zuzüglich der Höhe für den Flaschenzug und der Befestigungen. Hat der Schlauchturm eine Höhe von mindestens 30 Metern, können Schläuche nur an einer Kupplung aufgehängt werden. Dadurch kann Wasser vollständig herauslaufen und der Schlauch von Innen durchtrocknen. Es besteht damit zusätzlich die Möglichkeit, einen 35-Meter-B-Schlauch einer Drehleiter zu trocknen.

Beim Neubau einer Feuerwache oder eines Feuerwehrhauses wird der Schlauchturm oft aus finanziellen Gründen weggelassen und durch einen elektrisch betriebenen Schlauchtrockner ersetzt.

Weitere Verwendungen

Oft wird ein vorhandener Schlauchturm noch zusätzlich als Montageort der Sirene, der Funkantennen oder eines Windstärkenmessers verwendet, da hier eine erhöhte Anbringung von Vorteil ist.

Bei immer mehr Feuerwehren wird der Schlauchturm zugleich als Übungseinrichtung für Leiterübungen (beispielsweise Hakenleitersteigen) oder Abseilübungen ausgebaut. Es werden auch Anleiterübungen mit tragbaren Leitern oder Drehleiterfahrzeugen durchgeführt. Daher wird der Turm in Deutschland gemäß DIN 14092 Teil 3 als Feuerwehrturm bezeichnet, da er neben der Schlauchtrocknung auch anderen Zwecken dient.[1]

In erster Linie wurden Steigertürme zum Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts zu Übungszwecken für Feuerwehren im Anstellen und Erklimmen von Leitern, insbesondere zu Rettungs- und Löscheinsätzen, gebaut.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Schlauchturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Neue DIN 14092 „Feuerwehrhäuser“. (PDF; 50 kB) Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), abgerufen am 2. Mai 2021.