Stockhausen (Leun)

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Stockhausen
Stadt Leun
Koordinaten: 50° 32′ 36″ N, 8° 19′ 24″ O
Höhe: 145 m
Fläche: 7,2 km²[1]
Einwohner: 970 (31. Dez. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35638
Vorwahl: 06473

Stockhausen ist ein Stadtteil von Leun im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie

Stockhausen liegt etwa 15 km westlich von Wetzlar und 10 km östlich von Weilburg an der Lahn und damit an der südlichen Grenze des Westerwaldes.

Geschichte

Chronik

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Stockhausen im Jahr 1245 in einer Solms-Braunfels'sches Urkunde.[2]

Später gehörte Stockhausen zum Amt Greifenstein in der Grafschaft Solms. Nach dem Wiener Kongress wurde es der preußischen Bürgermeisterei in Greifenstein zugeordnet.

Die Kapelle des Ortes wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und erst im 20. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt. (Erster Spatenstich: 31. Mai 1955. Einweihung: 21. Oktober 1956)[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten und arbeiteten im Solmser Hof direkt gegenüber dem kleinen Bahnhof des Ortes u. a. die Malerin und Graphikerin Ruth Schmidt Stockhausen und der Bildhauer Giselher Neuhaus.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Stockhausen, Bissenberg, Biskirchen sowie die Stadt Leun am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Leun.[4] Dank seiner zentralen Lage im neuentstandenen Stadtgebiet von Leun durch den Zusammenschluss erhielt der Ort den Sitz der Stadtverwaltung und das Rathaus. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Leun wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Stockhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

Stockhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
  
232
1840
  
256
1846
  
308
1852
  
330
1858
  
311
1864
  
334
1871
  
308
1875
  
350
1885
  
342
1895
  
321
1905
  
329
1910
  
355
1925
  
414
1939
  
461
1946
  
671
1950
  
662
1956
  
633
1961
  
645
1967
  
772
1970
  
756
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
960
2016
  
979
2018
  
970
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Stadt Leun[8]; Zensus 2011[9]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Stockhausen 960 Einwohner. Darunter waren 27 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 162 Einwohner unter 18 Jahren, 393 zwischen 18 und 49, 228 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 411 Haushalten. Davon waren 114 Singlehaushalte, 126 Paare ohne Kinder und 129 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 78 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 282 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Religionszugehörigkeit

• 1834: 232 evangelische (= 100 %) Einwohner[2]
• 1961: 554 evangelische (= 85,89 %), 79 katholische (= 12,25 %) Einwohner[2]

Bauwerke

Brunnenskulptur von Ruth Schmidt Stockhausen: Mädchen mit Krug, Beton, erstellt zum 750. Jubiläum des Dorfes, 1976.

Kulturdenkmäler

Verkehr

Der Ort besitzt einen der beiden Leuner Bahnhöfe an der Lahntalbahn (der zweite ist in Lahnbahnhof), der Strecke GießenLimburg. Dieser war ehemals Ausgangspunkt für eine Nebenbahn nach Beilstein, die jedoch heute stillgelegt und größtenteils demontiert ist.

Weblinks

Commons: Stockhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Leun, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  2. a b c d e Stockhausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Heimatkundlicher Arbeitskreis Biskirchen e.V., Biskirchener Heimatkalender 2008, Leun 2007, Seite 95f
  4. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 302.
  5. Gremien der Stadt Leun. Abgerufen im Januar 2022.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (Online bei google books).
  8. Einwohnerzahlen der Stadt Leun aus Webarchiv.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 54;.