Stopptrick

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Datei:The Execution of Mary Stuart, 1895.ogvBeim Stopptrick handelt es sich um einen einfachen, bereits vor 1900 entwickelten Filmtrick. Eine Einstellung wird aufgenommen, dann wird die Kamera gestoppt. Es wird nun irgendetwas im Bild verändert, zum Beispiel ein Gegenstand entfernt oder hinzugefügt. Dann wird die Aufnahme fortgesetzt. Bei der Projektion des Films (beziehungsweise der Wiedergabe der Aufzeichnung) erscheinen die beiden Einstellungen als eine einzige, bei der aber plötzlich ein Gegenstand verschwindet oder erscheint. Man kann also mit Hilfe dieses Tricks Gegenstände oder Personen plötzlich auftauchen oder verschwinden lassen. Dabei muss die Kamera auf einem Stativ fixiert sein, um die Deckungsgleichheit des restlichen Bildes zu gewährleisten. Ebenso wenig darf das Licht verändert werden.[1]

Die Erfindung des Stopptricks und seine Abwandlung Stop-Motion wird allgemein Georges Méliès zugeschrieben. Jedoch ist die Enthauptung von Queen Mary in Alfred Clarks Historienfilm The Execution of Mary Stuart von 1895 als erster visueller Effekt anerkannt. Darin wurde, als der Henker das Enthauptungsbeil ganz oben hatte, die Kamera gestoppt. Der Darsteller des Henkers bewahrte diese Körperhaltung, während Robert Thomae, der Maria Stuart spielte, gegen eine Puppe ausgetauscht wurde (in der Fachsprache „Szene halten“). Dann erst lief die Kamera wieder, der Henker lässt das Beil fallen und trennt den (Puppen)kopf ab, der spektakulär nach unten purzelt. Durch den Filmschnitt (Beil anheben, Beil oben / Beil oben, Beil fällen) entsteht der Eindruck, das Beil sei nur einen Augenblick oben gewesen und der Darsteller der Maria Stuart soeben tatsächlich enthauptet worden.[2] Dieser Take gilt bis heute als „Mutter“ aller Tricktechnik.

In der amerikanischen Fernsehserie Bezaubernde Jeannie wurde der Trick exzessiv eingesetzt, stets begleitet von einem nachvertonten, sprungfederartigen Geräusch, um Jeannies Zauberei darzustellen.

Eine Weiterentwicklung des Stopptricks ist die Stop-Motion-Filmtechnik, mit der ganze Sequenzen und auch ganze Filme produziert werden können.

Einzelnachweise