Bahnhof Lübeck-Travemünde Strand

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Lübeck-Travemünde Strand
Bahnhof Lübeck-Travemünde Strand
Bahnhof Lübeck-Travemünde Strand
Daten
Lage im Netz Endbahnhof
Bauform Kopfbahnhof
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung ALTS
IBNR 8003778
Preisklasse 6
Eröffnung 1912
Lage
Stadt/Gemeinde Lübeck
Ort/Ortsteil Travemünde
Land Schleswig-Holstein
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 57′ 54″ N, 10° 52′ 34″ OKoordinaten: 53° 57′ 54″ N, 10° 52′ 34″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Schleswig-Holstein

Uhrenturm mit Abfahrtsanzeige
Innenansicht des Strandbahnhofes

Der Bahnhof Lübeck-Travemünde Strand[1] (auch als Strandbahnhof bezeichnet) ist ein unter Denkmalschutz stehendes Bahnhofsgebäude im Lübecker Stadtteil Travemünde. Er ist einer von insgesamt drei Bahnhöfen Travemündes neben dem ehemaligen Hafenbahnhof und dem Haltepunkt am Skandinavienkai. Der Kopfbahnhof bildet den Endpunkt der Bahnstrecke Lübeck–Lübeck-Travemünde Strand zwischen dem Lübecker Hauptbahnhof und Travemünde. Betrieblich ist Lübeck-Travemünde Strand kein Bahnhof, sondern ein Haltepunkt.

Geschichte

Bauherr des Bahnhofs war die Lübeck-Büchener Eisenbahn, die 1882 die Bahnstrecke von Lübeck nach Travemünde eröffnete. Diese endete zunächst am Hafenbahnhof und wurde 1898 bis zum Strandbahnhof verlängert. Errichtet wurde damals ein Bahnhofsgebäude aus Holz, das 1911/1912 durch den von Fritz Klingholz errichteten Neubau mit Elementen des Jugendstils ersetzt wurde. Das Stahlfachwerkgebäude umfasst das Empfangsgebäude mit dreieckigem Giebel und Lünette. 1991 wurde der Bahnhof unter Denkmalschutz gestellt. Eine Besonderheit ist der Uhrenturm, dessen Abfahrtsanzeige ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Der Bahnhof hatte drei Kopfgleise mit einem überdachten Seitenbahnsteig und einem ebenfalls überdachten Mittelbahnsteig.

Das Gebäude wurde bis 2006 hauptsächlich im Inneren umgestaltet. Dabei wurden der Fußboden nach altem Vorbild erneuert, Mauerwerk aus dem Stahlfachwerk entfernt und Verglasungen eingesetzt, automatisch öffnende Türen und behindertengerechte Toiletten eingebaut. Auch die denkmalgeschützten Dächer des Hallenbahnsteigs und des Querbahnsteigs wurden saniert. Die Kosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro trugen neben der Deutsche Bahn AG der Bund, die Hansestadt Lübeck, das Land Schleswig-Holstein, die Possehl-Stiftung und der Gemeinnützige Verein zu Travemünde. Das Bahnhofsgebäude enthielt Geschäfte, Restaurants und ein touristisches „Welcome Center“. Unmittelbar nördlich befindet sich die Grünanlage Godewindpark.

2011 wurde der südliche Bahnsteig, vorbereitet als Kombibahnsteig für eine spätere Busanbindung, für 1,4 Millionen Euro barrierefrei erneuert.

Das hundertjährige Bestehen des Bahnhofs wurde 2012 unter anderem mit der Sonderausstellung „100 Jahre Strandbahnhof Travemünde“ im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk gefeiert.[2]

Am 12. März 2015 kündigte die Deutsche Bahn den Verkauf des Bahnhofsgebäudes an und begründete dies mit der schlechten Lage. Deswegen sei es schwierig gewesen, Mieter zu finden. Das Gebäude war in einem desolaten Zustand. Die Toiletten waren bereits 2014 geschlossen worden und mit Schimmel befallen. Im Außenbereich zeigte sich der nicht mehr genutzte zweite Bahnsteig völlig verwildert.[3] Im Oktober 2015 ersteigerte ein Lübecker Pilot das Bahnhofsgebäude für 760.000 Euro. Er plant, das Empfangsgebäude unter anderem gastronomisch zu nutzen, Geschäfte anzusiedeln und in einem Bereich die Geschichte des Bahnhofs darzustellen.[4]

Travemunde Strandbahnhof in 2020

Regionalverkehr

Linie Zuglauf KBS
RE 8 RB 86 (Hamburg Hauptbahnhof an Sommerwochenenden) – Lübeck Hauptbahnhof – Lübeck-Dänischburg IKEA – Lübeck-Kücknitz – Lübeck-Travemünde Skandinavienkai – Lübeck-Travemünde Hafen – Lübeck-Travemünde Strand KBS 104[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lübeck-Travemünde Strand auf bahnhof.de
  2. Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk: 100 Jahre Strandbahnhof, Ausstellung vom 5. Mai bis 7. Oktober 2012
  3. Strandbahnhof verkommt: Jetzt will die Bahn verkaufen. ln-online.de vom 12. März 2015, abgerufen am 13. November 2016
  4. Lena Modrow: Ein Pilot will den Strandbahnhof retten. In: Lübecker Nachrichten, 18. November 2015, S. 16