Flappach
Flappach Flattbach, Stadtbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 215474 | |
Lage | Bodensee-Jungmoränenland[1]
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Schussen → Rhein → Nordsee | |
Quelle | nahe Ravensburg-Kemmerlang 47° 44′ 18″ N, 9° 37′ 41″ O | |
Quellhöhe | 545 m ü. NHN | |
Mündung | in Ravensburg von links und Südosten in die mittlere SchussenKoordinaten: 47° 46′ 55″ N, 9° 36′ 5″ O 47° 46′ 55″ N, 9° 36′ 5″ O | |
Mündungshöhe | 430 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | 115 m | |
Sohlgefälle | 17 ‰ | |
Länge | 6,9 km[2] | |
Einzugsgebiet | 9,066 km²[2] | |
Durchflossene Seen | Flappachweiher |
Der Flappach, teilweise auch Flattbach oder Stadtbach genannt, ist ein etwa 7 km langer, linker und südöstlicher Zufluss der in den Bodensee mündenden Schussen in Ravensburg im Landkreis Ravensburg im südlichen baden-württembergischen Oberschwaben.
Verlauf
Der Flappach entspringt den Flappachquellen nahe Kemmerlang. Kurz danach fließt er durch den Flappachweiher und von dort aus weiter durch Ittenbeuren an Knollengraben vorbei durch das Flappachtal in die Mühlenvorstadt von Ravensburg. Dort fließt er als Stadtbach, teilweise offengelegt, durch die Innenstadt. Beim früheren Gerber- und Färberviertel Pfannenstiel mündet er in die Schussen.
Flappachweiher
Der Flappachweiher, ursprünglich als künstlicher Stauweiher angelegt, ist heute ein idyllisches Naturfreibad. Der Weiher mit einer Wasserfläche von 5,7 ha wird über einen Zulauf im Süden sowie über die Flappachquellen im Hangwald im Osten gespeist.[3]
Mühlen
Der Flappach trieb im 19. Jahrhundert sechs Papiermühlen, acht Mahlmühlen, drei Sägemühlen, drei Ölmühlen, fünf Walkmühlen, einen Lohrstampf, eine Spinnfabrik und einen Eisenhammer an.[4] Heute ist die Mönchmühle Ravensburg die letzte noch intakte Mühle am Flappach. Die Mönchmühle Ravensburg gehört zur Mühlenstraße Oberschwaben.
Wasserverband Ravensburg
Am 29. September 1843 gründeten 20 Triebwerksbesitzer am Flappach die Wasserwerksgesellschaft Ravensburg, um einen Stausee anzulegen. Der Stausee sollte nicht zu Bade- oder Fischereizwecken, sondern zur gleichmäßigen Wasserversorgung der Triebwerke dienen. Zu diesem Zweck erwarb die Gesellschaft zwischen 1843 und 1846 am Kemmerlanger Moos Grund und Boden und ließ den Stausee anlegen. Zwischen 1903 und 1904 legte man zusätzlich in Ittenbeuren den Steinweiher an. Die damalige Wasserwerksgesellschaft trägt heute den Namen Wasserverband Ravensburg und ist nach wie vor Eigentümerin der beiden Stauweiher.
Landschaftsschutzgebiet
Das Gewässersystem Flappach liegt im FFH-Gebiet Schussen und Schmalegger Tobel mit der Gebietsnummer DE8323341 welches auch als Natura 2000-Gebiet gilt. Bis zum Flappachweiher fließt der Flappach durch das Landschaftsschutzgebiet Flattbach (LfU-Nummer LSG 4.36.058)[5] und das Naturschutzgebiet Kemmerlanger Moos (NSG 4.139).[6] Die Quellen sind durch die Wasserschutzgebiete Flappachquellen (WSG 436072) und Mostbrunnen (WSG 436114) geschützt.[7] Nach dem Flappachweiher fließt der Flappach am flächenhaften Naturdenkmal Streuwiesen am Flappach (Schutzgebiets-Nr.: FND084360640224) vorbei.[8]
Weblinks
- Flappachbad Stadt Ravensburg
- Karte des LSG Flattbach (LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg)
Quellen
- ↑ Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 187/193 Lindau/Oberstdorf. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1991. → Online-Karte (PDF; 6,1 MB)
- ↑ a b Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Seeportrait Flappachweiher auf www.seenprogramm.de (Memento vom 17. Mai 2008 im Internet Archive) (Pro Regio Oberschwaben)
- ↑ Friedrich Gutermann: Die älteste Geschichte der Fabrication des Linnen-Papiers. 1845, Anmerkung 35. (auf Wikisource)
- ↑ LSG Flattbach
- ↑ NSG Kemmerlanger Moos
- ↑ Informationen des Umweltministeriums Baden-Württemberg zu den Wasserschutzgebieten BG Alpenrhein-Bodensee
- ↑ FND Streuwiesen am Flappach