Fadenwurzelige Segge

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Fadenwurzelige Segge

Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Fadenwurzelige Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex chordorrhiza
L. f.

Die Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza)[1], auch Ranken-Segge oder Strick-Segge genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).

Beschreibung

Illustration: links Carex chordorrhiza

Vegetative Merkmale

Die Fadenwurzelige Segge wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 25 Zentimetern. Sie bildet lange, oberirdische und an den Knoten wurzelnden Ausläufer. Die blühenden Sprossachsen sind aufrecht bis aufsteigend, glatt und rundlich bis schwach dreikantig.

Generative Merkmale

Die Blütezeit liegt im Juni. Der endständige Blütenstand ist eiförmig mit wenigen und dicht stehenden Ährchen. Kümmerformen haben oft nur ein Ährchen. Die Schläuche sind rotbraun, 3,5 bis 4 Millimeter lang und jedoch häufig verkümmert. Es sind zwei Narben vorhanden.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60.[2]

Vorkommen

Die Fadenwurzelige Segge ist zirkumpolar verbreitet in den arktischen bis borealen Zonen. Weiter südlich in den gemäßigten Zonen gibt es zerstreute, oft schon erloschene Vorkommen. In Mitteleuropa findet man sie vor allem in den Mooren des Alpenvorlands. Die südlichsten Vorkommen liegen in Spanien und im Kaukasusraum.

In Mitteleuropa kommt die Fadenwurzelige Segge vereinzelt in den Moorgebieten des mitteleuropäischen Tieflands vor. Im Fränkischen Jura, im Bayerischen Wald, im deutschen und österreichischen Alpenvorland, in den nördlichen und südlichen Randzonen der Alpen, in der Nordschweiz und im Schweizer Jura ist sie sehr selten zu finden. Sie steigt selten bis in Höhenlagen von 1000 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern im Straußbergmoos bei Imberg bis in eine Höhenlage von 1200 Meter auf.[3]

Die Fadenwurzelige Segge braucht zeitweise überschwemmte, offene und schlammige, mäßig basenreiche, zuweilen kalkhaltige Tonböden. Sie gedeiht in den Schlenken von Flach- und Zwischenmooren. Sie ist in Mitteleuropa ein Glazialrelikt. Sie ist Charakterart des Drepanoclado-Caricetum chordorrhizae aus dem Verband Caricion lasiocarpae.[2]

Quellen

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 8: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Commelinidae Teil 2, Arecidae, Liliidae Teil 2): Juncaceae bis Orchidaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3359-8.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

  1. Carex chordorrhiza L.f., Fadenwurzlige Segge. FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 174.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching bei München 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 243.

Weblinks