subkutan
Das Eigenschaftswort subkutan, auch subcutan geschrieben (aus lateinisch
für ‚unter‘ und
für ‚Haut‘; abgekürzt
), steht für eine anatomische Ortsangabe, die sich auf das Gewebe unter der Haut (auch als Richtungsangabe unter die Haut) bezieht. Diese Unterhaut (
oder
) besteht im Wesentlichen aus dem unmittelbar unter der Haut liegenden Binde- und Fettgewebe.
Subkutannaht
Eine Subkutannaht (Unterhautfettgewebsnaht[1]) dient zum Verschluss des Unterhautgewebes bei tiefen Wunden durch den Chirurgen.
Subkutane Arzneimittelgabe
Die subkutane Verabreichung von Medikamenten ist eine parenterale Verabreichungsform. Sie ist einfacher und schneller als eine intravenöse oder intramuskuläre; deshalb wird diese Applikationsform meist durch Pflegepersonal durchgeführt, ist aber auch dem Patienten selbst zuzutrauen. Zum Spritzen ist nur eine kurze und in der Regel dünne Kanüle erforderlich. Gängige Praxis in der Krankenhausumgebung ist eine kurze alkoholische Wischdesinfektion; auch ambulant – wie bei der Insulin-Selbstgabe – sollte hierauf nicht verzichtet werden.[2]
Einige häufig subkutan verabreichte Medikamente sind: Insuline, Heparine, Zytokine, Interferone und Immunmodulatoren, EPO und Allergenextrakte zur Hyposensibilisierung. Vor allem in der Geriatrie und Palliativmedizin wird heute die Verabreichung einer subkutanen Flüssigkeitszufuhr bevorzugt, da sie als einfach, komplikationsarm, sicher und für den Patienten schonend[3] gelten darf. Eine subkutane Schmerzmittelgabe ist die bestgeeignete Alternative, wenn eine orale Analgesie nicht möglich ist. Hier kommen vor allem Opioide wie Morphin und Hydromorphon (bei den Nichtopioidanalgetika in der Humanmedizin nur Metamizol) in Frage.
In der Tiermedizin ist die subkutane Arzneimittelgabe die vorherrschende Applikationsform. Auch die meisten Impfstoffe werden subkutan injiziert.
Abzugrenzen ist die Intrakutane Injektion, bei der die Substanz in die Haut injiziert wird, so beispielsweise bei Allergietests oder dem Tuberkulintest.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Julius Hackethal: Auf Messers Schneide. Kunst und Fehler der Chirurgen. Rowohlt, Reinbek 1976; Lizenzausgabe im Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1995 (= Bastei-Lübbe-Taschenbuch. Band 60391), ISBN 3-404-60391-5, Kapitel 3, S. 51.
- ↑ Klinikleitfaden Pflege; 6. Auflage; Elsevier, München, 2008, ISBN 978-3-437-26162-6, S. 219. Abbildung Injektionsarten, S. 213.
- ↑ Th. Frühwald: Ist die subkutane Infusion eine praktische Alternative in der Geriatrie? In: Journal für Ernährungsmedizin. 3, 2001, S. 16–18.