Tetramethylorthosilicat

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Strukturformel
Strukturformel von Tetramethylorthosilicat
Allgemeines
Name Tetramethylorthosilicat
Andere Namen
  • Tetramethylorthosilikat
  • Kieselsäuretetramethylester
  • Methylsilicat
  • TMOS
Summenformel C4H12O4Si
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit etherischem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 681-84-5
EG-Nummer 211-656-4
ECHA-InfoCard 100.010.598
PubChem 12682
ChemSpider 12161
Eigenschaften
Molare Masse 152,22 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,03 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−2 °C[1]

Siedepunkt

122 °C[1]

Dampfdruck
Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Brechungsindex

1,3683 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 226​‐​315​‐​318​‐​330
P: 210​‐​260​‐​280​‐​304+340+310​‐​305+351+338+310​‐​370+378 [1]
MAK

Schweiz: 1 ml·m−3 bzw. 6 mg·m−3[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Tetramethylorthosilicat (auch Tetramethoxysilan, Kieselsäuretetramethylester oder Methylsilicat, kurz TMOS) ist eine farblose Flüssigkeit.

Gewinnung und Darstellung

Tetramethylorthosilicat kann durch Reaktion von Siliciumtetrachlorid mit Methanol gewonnen werden.[4]

Eigenschaften

Mit Wasser hydrolysiert Tetramethylorthosilicat langsam zu Orthokieselsäure und Methanol:

TMOS ist entzündlich und giftig.

Tetramethylorthosilicat bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt von 26 °C.[1] Der Explosionsbereich liegt zwischen 0,88 Vol.‑% als untere Explosionsgrenze (UEG) und 23,8 Vol.‑% als obere Explosionsgrenze (OEG).[1] Die Zündtemperatur beträgt 245 °C.[1] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T3.

Verwendung

Es wird in Sol-Gel-Prozessen als Siliciumdioxid-Präkursor zur Herstellung von Gelen benutzt, insbesondere Silica-Aerogelen. In Wasser ist die Verbindung schlecht löslich; als Reaktionsmedium wird daher meist ein Alkohol als Lösungsvermittler verwendet.

Sicherheitshinweise

Der Kontakt von Tetramethylorthosilicat mit der Haut führt zu Rötungen und Schmerzen. Bei Kontakt mit den Dämpfen kann es zu Reizungen und Rötungen in den Augen kommen. Inhalation führt zu einem brennenden Gefühl, Halsschmerzen und Husten und kann zu Lungenödemen führen, auch Nieren und Leber können geschädigt werden. Beim Verschlucken kann es zu Magenschmerzen kommen. Gefahr der Erblindung durch Einatmung (setzt im Blut Methanol frei).

Die Dämpfe von Tetramethylorthosilikat können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 26 °C, Zündtemperatur 240 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Tetramethylorthosilikat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. August 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-480.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 681-84-5 bzw. Tetramethylorthosilicat), abgerufen am 2. November 2015.
  4. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 702.