Tamsui
Tamsui 淡水區 | ||
Lage Tamsuis in Neu-Taipeh | ||
Staat: | Republik China (Taiwan) | |
Koordinaten: | 25° 10′ N, 121° 26′ O | |
Höhe: | 10 m | |
Fläche: | 70,6 km² | |
Einwohner: | 169.319 (November 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 2.398 Einwohner je km² | |
Zeitzone: | UTC+8 (Chungyuan-Zeit) | |
Telefonvorwahl: | (+886) (0)2 | |
Postleitzahl: | 251 | |
ISO 3166-2: | TW-NWT | |
Gemeindeart: | Stadtbezirk von Neu-Taipeh | |
Webpräsenz: | ||
Tamsui (chinesisch
, Pinyin
, Pe̍h-ōe-jī Tām-súi/Tām-chú), auch Tanshui oder Tamshui geschrieben, ist ein Bezirk der Stadt Neu-Taipeh im Norden Taiwans mit gut 140.000 Einwohnern. Der früher Hùweǐ (chinesisch
) bzw. Hobe (Taiwanisch) genannte Ort liegt nordwestlich von Taipeh an der Mündung des Tamsui-Flusses (chinesisch
) in die Formosastraße. Der Südteil des Stadtbezirks ist Teil des Yangmingshan-Nationalparks.
Geschichte
Von 1629 bis 1641 war Tamsui von den Spaniern besetzt. Das von ihnen 1629 erbaute Fort Santo Domingo gehört noch heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Von 1867 bis 1972 residierte auf dem Gelände das Britische Konsulat.
1641 griffen die Holländer das Fort an, das dann am 3. August fiel.
Nach der Vertreibung der Spanier stand der Hafenort einige Jahre unter der Herrschaft der Holländer bzw. der Niederländischen Ostindien-Kompanie (niederländisch: Vereenigde Oostindische Compagnie; abgekürzt: V.O.C. bzw. VOC). An die Herrschaft der Holländer erinnert der heutige Name des Forts, Hong-Mao-Cheng (
, wörtlich: das Fort der Rothaarigen).
Sie verließen jedoch 1661 nach der Niederlage gegen Zheng Chenggong (Koxinga) ebenfalls Taiwan.
Nach dem Vertrag von Tianjin im Jahre 1860 öffnete die chinesische Regierung den Hafen für den Auslandshandel. Ab 1862 wurden regulär Zölle erhoben. Exportiert wurden vor allem Tee, Kampferholz, Schwefel und Kohle. Handelsfirmen vieler westlicher Länder ließen sich in Tamsui nieder; der Ort wurde zum Einfallstor westlicher Kultur in Taiwan und erlebte eine wirtschaftliche Blütezeit.
1872 traf der Arzt und Missionar Dr. George Leslie Mackay in Tamsui ein, wo er das erste westliche Krankenhaus und Schulen eröffnete.
Mitte des 19. Jahrhunderts war Tamsui der wichtigste Hafen Taiwans, aber die Bedeutung des Ortes als Hafen verringerte sich im 20. Jahrhundert infolge starker Verlandung, und in der Folge übernahm Keelung die Rolle als wichtigster Hafen im Norden. Die Bevölkerung wandte sich wieder stärker der Landwirtschaft und Fischerei zu, aber aufgrund guter Infrastrukturprojekte, die die japanischen Kolonialherren durchgeführt hatten, wurde der Ort zu einem lokalen Zentrum für Verwaltung und Kultur.
Unter der Republik China war Tamsui eine eigenständige Stadtgemeinde (
,
), bis der Ort am 25. Dezember 2010 als Bezirk in die neu gegründete Stadt Neu-Taipeh eingegliedert wurde. Tamsui ist die nördliche Endstation der Tamsui-Linie der Metro Taipeh und ein beliebter Ausflugsort.
Kultur und Bildung
In Tamsui haben fünf Universitäten ihren Standort, und zwar die Tamkang-Universität (
; gegründet 1958) mit 814 Vollzeitlehrkräften und 27.711 Studierenden sowie die Aletheia University (
; gegründet 1965) mit 256 Vollzeitlehrkräften und 12.630 Studierenden (Stand 2004), außerdem die St. John's University (
), die Taipei University of Marine Technology (
) sowie die Hwa Hsia University of Technology (
Tamsui-Campus).
Die Aletheia University ist aus dem ehemaligen von Mackay gegründeten Oxford College hervorgegangen, der ersten westlichen Lehranstalt in Taiwan.
Klima
Tamsui | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadaten von Tamsui aus den Jahren 1981–2010
Quelle: Zentrale Wetterbehörde Taiwans
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Literatur
- Weggel, Oskar: Die Geschichte Taiwans. Vom 17. Jahrhundert bis heute. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 1991, ISBN 3-412-02891-6