Telebasel

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Telebasel
Telebasel Logo.png
Fernsehsender (privatrechtlich)
Programmtyp Vollprogramm
Empfang Kabel
Bildauflösung (Eintrag fehlt)
Sendestart 14. Juni 1993
Sprache deutsch
Sitz Basel, Schweiz Schweiz
Eigentümer Stiftung Telebasel
Geschäftsführer André Moesch[1]
Website
Telebasel-Gebäude an der Steinenschanze in Basel
Telebasel Studio
Blick in die Regie

Telebasel ist ein regionaler Schweizer Fernsehsender. Am 14. Juni 1993 strahlte Telebasel die erste Sendung aus. Der Sender ist finanziell, wirtschaftlich und politisch unabhängig. Die Finanzierung erfolgt zu rund 60 % durch Werbung, Sponsoring und TV-Produktionsleistungen. 40 % der Finanzierung erfolgen durch Service-Public-Gelder der BAKOM-Konzession und die Kabelnetze Basel, Allschwil (BL) und Schönenbuch (BL). Die Reichweite von Telebasel beträgt rund 101’000 Personen täglich. Im zweiten Halbjahr 2014 hatte Telebasel prozentual die größte tägliche Tagesreichweite pro Sendegebiet und zählte den größten Marktanteil aller konzessionierten deutschsprachigen Regionalfernsehsender in der Schweiz.

Vorläufer

Im Jahr 1989 startete TeleRegio als lizenzierte Versuchskonzession einen Lokalfernseh-Versuch im Großraum Basel. Der Träger war der Verein Basler Regionalfernsehen. Der Sender wurde TeleRegio genannt und sendete vom 9. bis zum 13. März ab 19:00h ein halbstündiges regionales Nachrichtenmagazin. Das Programm wurde gemeinsam von privaten Partnern und dem Schweizer Fernsehen SRG gestaltet.[2]

Geschichte

Als letzte Grossstadt der Schweiz verfügte Basel Mitte der 1980er Jahre noch über kein Kabelnetz zur Verbreitung von TV-Signalen. 1987 vergaben die Behörden einem Konsortium den Auftrag zur Verkabelung. Gleichzeitig erhielt eine Stiftung die Verantwortung für die zu verbreitenden Programme und Inhalte. Der damalige Sekretär des Wirtschafts- und Sozialdepartements, Hans Martin Tschudi, brachte erfolgreich die Idee auf, mit einem Teil der Kabelnetzeinnahmen einen Regionalsender zu alimentieren. Der Stadtkanal, das spätere Telebasel, war geboren.

1991 erhielt der Stadtkanal eine Versuchserlaubnis und ging im Juni 1993 mit dem Nachrichtenmagazin «7vor7» auf Sendung.

1997 erfolgte die Namensänderung. Aus Stadtkanal wurde Telebasel.

Am 31. Juli 1999 löste Willy Surbeck Rolf Schrag als neuen Geschäftsführer ab. 2007 verlegte Telebasel den Sendebetrieb von der Austrasse an die Steinenschanze in Basel. Als erster Sender der Schweiz stellte Telebasel im Jahr 2007 das Programm vom 4:3-Seitenverhältnis auf das 16:9-Format um.

Am 13. März 2008 bestätigte der Stiftungsrat Stephan Fricker als neuen Präsidenten des Ausschusses der Stiftung Kabelnetz Basel. Sein Vorgänger, Professor Heinrich Löffler, wurde nach einem Vierteljahrhundert Präsidentschaft im Leitungsausschuss von Telebasel verabschiedet. Am 1. April 2008 wurde die bisherige Funktion des Geschäftsführers und Chefredakteurs erstmals in der Geschichte von Telebasel auf zwei Personen aufgeteilt. Neuer Geschäftsführer wurde Dominik Prétôt.

Am 8. Juli 2008 eröffnete das Bundesamt für Kommunikation Telebasel die Erteilung der mit jährlich 2.5 Millionen Franken ausgerichteten Sendekonzession.

2013 wurde die «Stiftung Kabelnetz» in «Stiftung Telebasel» umbenannt, gefolgt von einer Totalrevision der Stiftungsstatuten, einer Verkleinerung des Stiftungsrats, der Umsetzung einer umfassenden regionalen Abstützung und der Neuordnung der Geschäftsführung.

Im Februar 2014 wurde der bisherige Geschäftsführer Dominik Prétôt CEO von Telebasel. Die bisherige Doppelspitze aus Geschäftsführer und Chefredakteur wurde durch das neue Modell abgelöst.

Im August 2014 gab Willy Surbeck seine Funktion als Chefredakteur von Telebasel ab. Neue Chefredakteurin wurde Karin Müller.

Im Februar 2015 erweiterte Telebasel das Sendegebiet über die Grenze nach Deutschland.

Ende Januar 2016 änderte Telebasel sein Corporate Design und startete viele neue Sendungen im neuen Design. Beispielsweise wurde die Nachrichtensendung «7vor7» durch «Telebasel News» ersetzt. Das bisherige Talk-Format «061Live» heisst neu «Telebasel Talk». Weitere Formate wie das Kino-Format "Reihe 8" und "Kitchen Stars" wurden eingeführt.

Organisation

Die Stiftung Telebasel trägt und betreibt das regionale Medienunternehmen Telebasel. Sie ist Inhaberin der Konzession für ein Regionalfernsehen und hat gegenüber den Behörden die Verantwortung für den Betrieb und das Programm des Medienunternehmens und die von ihr angebotenen Dienste inne. Präsident der Stiftung ist Niklaus Tamm.

Geschäftsführung

  • 1993–1994 Klaus Kocher, Hanspeter Forster, Rolf Schrag
  • 1995–1999 Rolf Schrag
  • 1999–2008 Willy Surbeck
  • 2008–2017 Dominik Prétôt
  • 2017–2020 Michael Bornhäusser ad.int.
  • seit 2021: André Moesch

Publizistische Leitung

  • 1993–1994 Klaus Kocher, Hanspeter Forster, Rolf Schrag
  • 1995–1999 Rolf Schrag
  • 1999–2014 Willy Surbeck
  • 2014–2020 Karin Müller
  • seit 2021: Philippe Chappuis

Personal

An der Steinenschanze in Basel arbeiten über 110 Mitarbeiter in Redaktion, Produktion, Verkauf und Verwaltung.

Sendegebiet/Empfang

Telebasel ist in der gesamten Deutschschweiz über Kabel zu empfangen. Seit Februar 2015 empfangen 26 südbadische Gemeinden mit insgesamt 62‘000 Haushalten Telebasel über Kabel.

Zuschauer

Die Zuschauerzahlen sind von 60.000/Tag im Jahr 2014 auf 35.700/Tag (Messung: 2. Semester 2017) zurückgegangen.[3]

Formate/Programm

Telebasel sendet ein Vollprogramm mit Nachrichten, Unterhaltung und Information.

Live-Sendungen

Telebasel überträgt täglich News- und Talksendungen live. Seit 1994 strahlt Telebasel jedes Jahr live die Basler Fasnacht aus. Angefangen mit der Fasnacht in Laufen und Liestal und dem Chienbäse werden der Morgestraich, der Cortège, die Schnitzelbängg, die Kinderfasnacht und das Guggenkonzert live übertragen. Der Vogel Gryff, kantonale Wahlen, wichtige Medienkonferenzen, die Meisterfeiern des FC Basel, der Basler Stadtlauf und weitere Sportveranstaltungen werden von Telebasel live übertragen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neuer Chefredaktor und neuer Geschäftsführer bei Telebasel. In: werbewoche.ch. 28. Januar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  2. Klaus Kocher: Basler Stadtbuch, 1989, Seite 59–63 [1]
  3. Daniel Wahl: «No Billag»: Auf Feld zwei für Telebasel. In: bazonline.ch. Basler Zeitung, 20. Januar 2018, abgerufen am 26. August 2020.