Tetrafluorethylen

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Strukturformel
Strukturformel von Tetrafluorethylen
Allgemeines
Name Tetrafluorethylen
Andere Namen
Summenformel C2F4
Kurzbeschreibung

hochentzündliches, farbloses Gas mit süßlichem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 116-14-3
EG-Nummer 204-126-9
ECHA-InfoCard 100.003.752
PubChem 8301
Eigenschaften
Molare Masse 100,02 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig[1]

Dichte

4,51 g·l−1 (0 °C)[1]

Schmelzpunkt

−142,5 °C[1]

Siedepunkt

−75,6 °C[1]

Dampfdruck

2,95 MPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

schwer in Wasser (179 mg·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 220​‐​280​‐​350i​‐​371
P: 210​‐​260​‐​280​‐​410+403 [1]
Treibhauspotential

< 1 (bezogen auf 100 Jahre)[2]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−658,9 kJ·mol−1[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetrafluorethylen (TFE) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Fluoralkene und gleichzeitig das einfachste vollständig fluorierte.

Gewinnung und Darstellung

TFE kann durch Fluorierung von Chloroform und anschließende Pyrolyse des entstehenden Chlordifluormethan hergestellt werden.[4]

Es entsteht auch neben Hexafluorethan bei der Umsetzung von Tetrafluormethan im elektrischen Lichtbogen zwischen Kohleelektroden.[5]

Eigenschaften

TFE ist chemisch nicht stabil, es kann ohne Sauerstoff zu Kohlenstoff und Tetrafluormethan zerfallen, dabei werden große Mengen an Energie frei. Es ist gewöhnlich mit einem Stabilisator versehen, dessen Wirkung bei Erhitzung aber aufgehoben werden kann. Seine kritische Temperatur liegt bei 33,3 °C, sein kritischer Druck bei 40,5 bar, seine kritische Dichte bei 0,58 g·cm−3, seine Tripelpunkttemperatur bei −131,25 °C und sein Tripelpunktdruck bei 0,01168 bar.[1]

Verwendung

Tetrafluorethylen dient zur Herstellung von Polytetrafluorethylen (PTFE) und als Copolymer von Hexafluorpropylen und Ethylen.

In der Kältetechnik ist es als Kältemittel aufgrund seines geringen Treibhauspotenzials Gegenstand der aktuellen Forschung und ein Kandidat in Mischungen vor allem mit Difluormethan bzw. R32 eingesetzt zu werden, da es in Versuchen als Reinstoff zu Zersetzungsreaktionen kam.[6] Es würde als Ersatz für reines R32 in kältetechnischen Geräten von vor allem japanischen Hersteller eingesetzt werden.

Sicherheitshinweise

Tetrafluorethylen ist als krebserzeugend Kategorie 1B (Stoffe, die für den Menschen wahrscheinlich krebserzeugend sind) eingestuft.[1][7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Tetrafluorethen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. G. Myhre, D. Shindell et al.: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Working Group I contribution to the IPCC Fifth Assessment Report. Hrsg.: Intergovernmental Panel on Climate Change. 2013, Chapter 8: Anthropogenic and Natural Radiative Forcing, S. 24–39; Table 8.SM.16 (PDF).
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-21.
  4. Dae Jin Sung, Dong Ju Moon, Yong Jun Lee, Suk-In Hong: Catalytic Pyrolysis of Difluorochloromethane to Produce Tetrafluoroethylene. In: International Journal of Chemical Reactor Engineering. 2, 2004, doi:10.2202/1542-6580.1065.
  5. Ruff, O.; Bretschneider, O.: Die Bildung von Hexafluoräthan und Tetrafluoräthylen aus Tetrafluorkohlenstoff in Z. anorg. allgem. Chem. 210 (1933) 173–182, doi:10.1002/zaac.19332100212.
  6. Hashimoto, M.: Development of New Low-GWP Refrigerants–Refrigerant Mixtures Including HFO-1123. In: Science and Technology for the Built Environment. Band 25. Taylor & Francis, 2019, S. 776–783.
  7. National Institute of Environmental Health Sciences, 13th Report on Carcinogens (RoC): Tetrafluoroethylene, abgerufen am 18. November 2014.