Berg-Gamander
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Berg-Gamander (Teucrium montanum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Teucrium montanum | ||||||||||||
L. |
Der Berg-Gamander (Teucrium montanum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gamander (Teucrium) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Berg-Gamander ist ein aromatisch duftender Spalierstrauch mit niederliegendem, unten verholzendem Stängel. Er erreicht Wuchshöhen von etwa 10 bis 25 Zentimeter. Er wurzelt bis 150 Zentimeter tief.[1]
Die einfachen Laubblätter sind schmal lanzettlich und ganzrandig mit einem deutlichen Mittelnerv und besitzen einen umgerollten Rand. Die Blattunterseite ist filzig behaart.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Blüten stehen gehäuft in einem endständigen, köpfchenförmigen Blütenstand.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die hellgelbe bis cremeweiße Krone ist bis 10 Millimeter lang und besitzt keine Oberlippe. Die Unterlippe ist fünfteilig mit großen Mittellappen.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26 oder 30.[1]
Vorkommen
Der Berg-Gamander ist von Mitteleuropa über Südosteuropa bis in den Mittelmeerraum verbreitet.[2] Es gibt Fundortangaben für das nördliche Algerien, Spanien, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Italien (inklusive Sardinien, Sizilien), Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, das ehemalige Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Albanien, Moldawien, Griechenland, die Türkei, die südliche Ukraine, und die Krim.[3] Der Berg-Gamander kommt in Mitteleuropa in den Alpen, im Jura, in den süddeutschen Mittelgebirgen und im Mitteldeutschen Trockengebiet vor. Die Art wanderte im Zuge der Klimaerwärmung der Nacheiszeit nach Mitteleuropa ein.[4] Seit etwa 2500 v. Chr. führte jedoch eine feuchtkühle Periode zur Ausbildung geschlossener Wälder.[4] Der Berg-Gamander wurde auf Fels-Standorte mit wenig Beschattung zurückgedrängt.[4] Die heutigen Reliktvorkommen (sog. Xerothermrelikte) in Deutschland sind zum Teil auch untereinander isoliert.[5]
Der kalkliebende Berg-Gamander gedeiht meist auf Trockenrasen, Schutt, steinige Böden und Felsfluren. Er ist von den Tallagen bis in 2400 m ü. NN verbreitet. Der Berg-Gamander verträgt sehr gut Hitze und Trockenheit. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Xerobromion, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Mesobromion, Steipion calagamgristis, Seslerion oder Erico-Pinion vor.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+w+ (trocken aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[6]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Teucrium montanum erfolgte 1753 durch Carl von Linné.
Seit 1991 gibt es von Teucrium montanum zwei Unterarten:[2]
- Teucrium montanum subsp. helianthemoides (Adamovic) Baden (Syn.: Teucrium helianthemoides Adamovic): Sie hat 1991 den Rang einer Unterart erhalten und kommt nur in Griechenland vor.[2]
- Teucrium montanum L. subsp. montanum: Sie kommt von Mitteleuropa über Südosteuropa bis zum Mittelmeerraum vor.[2]
Literatur
- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 795.
- ↑ a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Teucrium montanum. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 13. Oktober 2018.
- ↑ Teucrium montanum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 13. Oktober 2018.
- ↑ a b c Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband. 21. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2017, ISBN 3662497077, S. 30.
- ↑ Berg-Gamander. FloraWeb.de
- ↑ Teucrium montanum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 6. April 2021.
Weblinks
- Teucrium montanum L., Berg-Gamander. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Berg-Gamander. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Gamander Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).