Burg Landin
Burg Landin | ||
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Der Teufelsberg mit dem Burgstall im Luftbild | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Landin | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Bauweise | Holzbau | |
Geographische Lage | 52° 40′ N, 12° 31′ O | |
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Die Burg Landin ist der Burgstall einer Höhenburg nahe dem zur Gemeinde Kotzen gehörenden Dorf Landin. Das Bodendenkmal befindet sich auf dem 55 Meter hohen Teufelsberg oder Rhinsberg, einer eiszeitlichen Erhebung im Landkreis Havelland im Land Brandenburg.
Anlage
1899 untersuchte Alfred Götze den markanten, kegelförmigen Teufelsberg. In einem von ihm angelegten Suchschnitt fand sich eine Kulturschicht mit frühen deutschen Fragmenten von Gefäßen, Rollsteinen und Knochen von Tieren. Bei späteren archäologischen Untersuchungen fanden sich slawische Gräber im Gebiet und neolithische Besiedlungsspuren.
Im Mittelalter war die Burg auf dem Teufelsberg die einzige bekannte Höhenburg der Gegend. Für das Havelland waren statt Höhenburgen hölzerne Niederungsburgen, beispielsweise Sumpfburgen, typisch. Die Kuppe des Teufelsberges war planiert, die Hänge terrassiert und unterhalb befanden sich Gräben und Wälle zum Schutz. Es soll sich bei der Landiner Burg um eine Turmhügelburg gehandelt haben.[1]
Die Archäologen Felix Biermann und Normen Posselt untersuchten das Bodendenkmal in den 2010er Jahren ebenfalls. Ihre Grabungen auf dem Plateau des Hügels zeigten das Bild einer in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stark besiedelten Gipfelburg, die vollständig aus Holz errichtet worden war. Zentral befand sich der Bergfried. Die Burg soll in ihrer Baukonstruktion solchen aus dem Harzer Vorland ähneln, welches unter Herrschaft der Askanier stand. Die Burg wird entsprechend als nördliche Sicherung der in jener Zeit unter askanischer Herrschaft stehenden Mark Brandenburg verstanden. Der erste Markgraf von Brandenburg Albrecht der Bär zog im Wendenkreuzzug mit Heinrich dem Löwen gegen die nördlich siedelnden Obotriten und Lutizen.[2][3]
Die Burg Landin ist unter der Nummer 50155 als „Burgwall deutsches Mittelalter, Siedlung Neolithikum, Gräberfeld slawisches Mittelalter, Kultstätte slawisches Mittelalter“ als Bodendenkmal ausgewiesen.[4]
Siehe auch
Literatur
- Felix Biermann, Normen Posselt: Kultplatz, Burgwall, Motte? Der „Teufelsberg“ bei Landin (Havelland) im Mittelalter. In: T. Nowakiewicz et al. (Hrsg.), Animos labor nutrit. Festschrift Andrzej Buko, Warschau, 2018, S. 311–320. (Online)
Einzelnachweise
- ↑ Sebastian Kinder, Haik Thomas Porada (Hrsg.): Das Havelland um Rathenow und Premnitz. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme. Landschaften in Deutschland Werte der deutschen Heimat, Band 74. Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2017, ISBN 978-3-412-22297-0, S. 240–241.
- ↑ Brandenburgs verschollene Burgen. Erschienen beim rbb Fernsehen in rbb Wissen. Eingesehen am 8. Juni 2018.
- ↑ Keine Kultstätte auf dem Teufelsberg. Erschienen am 13. September 2016 in BRAWO und Märkische Onlinezeitung. Eingesehen am 8. Juni 2018.
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Havelland (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum