Théodore Steeg

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Théodore Steeg

Jules Joseph Théodore Steeg (* 19. Dezember 1868 in Libourne, Département Gironde; † 19. Dezember 1950 in Paris) war ein französischer Politiker.

Leben

Steeg, ein Sohn des evangelischen Pfarrers und späteren Politikers Jules Steeg (1836–1898), studierte Rechtswissenschaft und Philosophie und arbeitete ab 1892 als Lehrer. 1904 wurde er bei einer Nachwahl als radikalsozialistischer Abgeordneter für das 14. Pariser Arrondissement in die Abgeordnetenkammer gewählt und 1906 und 1910 wieder gewählt. Neben seinem Mandat arbeitete er ab 1905[1] als Rechtsanwalt in Paris.

In der Zeit von 1911 bis 1930 war Steeg mehrfach Regierungsmitglied und leitete mehrfach das Bildungs-, Innen-[1] und Justizministerium.[1] Von 1914 bis 1921 gehörte er dem Senat an. In den Jahren von Juli 1921 bis 1925 war er Generalgouverneur von Algerien.[1] Danach bekleidete er vom 4. Oktober 1925 bis zum 1. Januar 1929 in Französisch-Marokko das Amt des Generalresidenten.[1]

Steeg war vom 13. Dezember 1930 bis 22. Januar 1931 als Président du Conseil französischer Regierungschef. Sein Vorgänger war André Tardieu, sein Nachfolger Pierre Laval. 1936 wurde er erneut in den Senat gewählt, 1938 hatte er noch einmal kurzzeitig Ministerposten inne. Bei der Abstimmung über die Bevollmächtigung Philippe Pétains 1940 enthielt[1] er sich der Stimme. 1945 wurde er zum Parteivorsitzenden[1] der Radikalen Partei gewählt, zog sich jedoch bald darauf von der Politik zurück.

Weblinks

Commons: Théodore Steeg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Max Schiavon: La Guerre du Rif – Maroc (1925–1926). In: Margueritte de Marcillac (Hrsg.): Collection tempus. Éditions Perrin, Paris 2021, ISBN 978-2-262-08759-3, S. 293 (Notices biographiques).