Tierhandlung Heinrich Fockelmann

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Tierhandlung Fockelmann
Rechtsform
Gründung 1868
Sitz Hamburg
Branche Wildtierhandel

Die Tierhandlung Heinrich Fockelmann wurde 1868 in Hamburg gegründet und hatte sich insbesondere auf Prachtfinken spezialisiert. Viele Arten wurden erstmals durch die Handlung nach Deutschland importiert, so 1874 Wachtelastrilde, 1876 Pünktchenamarante, 1886 Dreifarben-Papageiamadine und in den 1920er Jahren Gelbbauchastrilde. Weitere Importe waren unter anderem 1878 der Rotbrust-Samenknacker und der Samenknacker. Viele weitere exotischen Tiere ließ der Händler in Südamerika und Indien fangen.[1] Die als Filialunternehmen, mit bis zu neun Niederlassungen, betriebene Tierhandlung unterhielt auch eine Zoologische Präparationswerkstatt[2] und zählte neben Hagenbeck und Ruhe,[3] bis Mitte der 1980er Jahre, zu den ältesten Zoologischen Tierhandlungen Deutschlands.

Geschichte

Gründungsjahre und Entwicklung

Prachtfinken – Spezialgebiet von Firmengründer Heinrich Fockelmann

Heinrich Fockelmann begründete 1868 unter der Firmenbezeichnung "H. Fockelmann. Handlung exotischer und inländischer Vögel, Papageien, Affen etc. etc." Inhaber H. F. Fockelmann. Herrengraben 1, Ecke der Michaelisbrücke. T.-A. Fockelmann[4] eine Tierhandlung in Hamburg.[5]

In Groß Borstel nutzten sie zwischen 1906 und den 1930er Jahren für ihren Tierpark den nach einem Senator benannten Lustpark Petersenpark, der danach von Ad. Strüver Aggregatebau erworben wurde.[6]

Für das Jahr 1938 sind neben der Hauptniederlassung Beim Strohhause 69 weitere Filialen am Alter Steinweg 26, Am Steintor 84, Große Bergstraße 197, Hamburger Straße 194, Mönckebergstraße 13, Reeperbahn 143, Schulterblatt 60 und Steindamm 73 in Hamburg belegt.[7]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Unternehmen neben Hagenbeck und Ruhe auf dem deutschen Markt etabliert[8] und verfügte 1968 über fünf Verkaufsstellen.

1970 findet sich ein Eintrag zu der Tierhandlung im Amtlichen Fernsprechbuch 2 für das Ortsnetz Hamburg 1970/71 mit den Adressen Mönckebergstraße 13 und Große Bergstraße 193 in Hamburg[9] und ist mit der Ausgabe des Hamburger Adressbuch 1974/75 nicht mehr vermerkt.[10]

Trennung und Gründung der Tierhandlung August Fockelmann

Fockelmanns Sohn August Fockelmann führte das Geschäft mit seinem Bruder und Firmeninhaber Henri Fockelmann († 1936) (auch Henry Fockelmann) und gründete 1896 die Tierhandlung August Fockelmann – Zoologische Großhandlung[11], blieb dem elterlichen Unternehmen jedoch geschäftlich verbunden.

Literatur

  • Hans Bungartz: Besonders sehenswerte Neuheiten in unserem Zoo. In: Hamburger Zoo-Zeitung, Band 1, 1928, S. 25–27.
  • Nigel Rothfels: Savages and Beasts. The Birth of the Modern Zoo, Johns Hopkins University Press, Baltimore, MD 2002, ISBN 0-8018-6910-2, Google Books (eingeschränkte Vorschau), abgerufen am 14. Februar 2014.
  • O. Fockelmann: A panda shipment in 1938. In: Heinz-Georg Klös (Hrsg.): Proceedings of the International Symposium on the Giant Panda, Berlin Sept. 28 – Oct. 1, 1984, Bongo Band 10 (Sonderband), Berlin 1985, S. 7–12, OCLC 75011009.
  • Winfried Gensch: Entwicklung der Wildtierhaltung und Aufgaben der zoologischen Gärten. In: Gotthart Berger (Hrsg.): Zootierhaltung, Grundlagen, Band 1, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin (Ost) 1987, ISBN 3-331-00087-6, S. 13–25.
  • Christian Matschei: Zeugen der Zoohistorie – die Menagerie du Jardin des Plantes und der Parc Zoologique de Paris. In: Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins und des Zoos Schwerin, 16. Jahrgang, Heft 1 (Juli 2010), S. 37–44, hier S. 42, Online, abgerufen am 14. Februar 2014.

Weblinks

Einzelnachweise