Tokyo Dome
, Tōkyō Dōmu) ist ein Baseballstadion im Stadtteil Kōraku des Tokioter Stadtbezirks Bunkyō. Es ist das Heimstadion der Yomiuri Giants, bis 2004 bestritten auch die Nippon Ham Fighters dort ihre Heimspiele, bevor sie nach Sapporo umzogen. Außer für Baseballspiele wird es auch als Veranstaltungszentrum z. B. für Konzerte, Ausstellungen und andere Sportveranstaltungen genutzt.
Im Jahr 2000 fand das Eröffnungsspiel der amerikanischen Major League Baseball im Tokyo Dome statt, das erste reguläre Spiel der Major League Saison außerhalb der Vereinigten Staaten. Amerikanische Baseballteams gastieren zu Saisonbeginn häufiger in Japan, zuletzt spielten 2008 die amtierenden World-Series-Gewinner, die Boston Red Sox, ihre Saisoneröffnung im Tokyo Dome.[1]
Auch für Großereignisse in anderen Sportarten wird der Tokyo Dome genutzt. So wurde im Februar 1990 dort der Kampf um die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht ausgetragen, bei dem Mike Tyson seine erste Niederlage als Profi einstecken musste und den Titel überraschend an Buster Douglas verlor. Das Endspiel um die japanische Meisterschaft im American Football, der Rice Bowl, wird jährlich am 3. Januar ausgetragen. Die Wrestlingliga New Japan Pro Wrestling veranstaltet dort jedes Jahr am 4. Januar ihre Neujahrsshow, die mittlerweile unter dem Namen Wrestle Kingdom abgehalten werden.
Der Tokyo Dome wurde am 18. März 1988 eröffnet und bietet 55.000 Personen Platz. Umgebaut zu einer Konzerthalle fasst er bis zu 43.000 Personen. Er wurde an der alten Stätte des Kōrakuen-Stadions errichtet. Das etwa 56 Meter hohe Gebäude, das scherzhaft auch „Großes Ei“ (Big Egg) genannt wird, ist als Traglufthalle konzipiert: Ständig wird Luft in den Innenraum geblasen, so dass der Luftdruck dort etwa 0,3 % über dem Außendruck liegt.
Im Tokyo Dome befindet sich auch das Museum der japanischen Baseball Hall of Fame, das zuvor in einem eigenen Gebäude neben dem Kōrakuen-Stadion untergebracht gewesen war.
Der Tokyo Dome ist eine der größten Konzertstätten in Japan, viele bekannte in- und ausländische Musiker gaben dort bereits Konzerte. In einer öffentlichen Galerie sind alle Künstler vertreten, die ein Konzert im Tokyo Dome abgehalten haben, darunter Ayumi Hamasaki, Guns N’ Roses, Michael Jackson, Prince, Sting, t.A.T.u. und Jamiroquai.[2][3][4]
Eigentümer und Betreiber des Tokyo Dome ist die gleichnamige Aktiengesellschaft, wobei das Stadion Teil des Unterhaltungskomplexes Tokyo Dome City ist.
Literatur
- Ulf Meyer: Architekturführer Tokio. DOM publishers, Berlin 2010, ISBN 978-3-938666-60-9, S. 48–49.
Weblinks
- Offizielle Website – Japanisch und Englisch
Einzelnachweise
Koordinaten: 35° 42′ 20,1″ N, 139° 45′ 6,8″ O