Tomes-Faser

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Odontoblasten („Odontoblasts“) und das von ihnen gebildete Dentin, in dem sich die Tomes-Fasern befinden.

Die Tomes-Faser (benannt nach dem englischen Kieferchirurgen John Tomes, 1815–1895[1]) ist der Zellfortsatz eines Odontoblasten (Dentinbildner), der sich in den Dentinkanälchen befindet.

Die Tomes-Fasern beginnen als dünner Zytoplasmafortsatz der Odontoblasten, deren Perikaryon (Zellkörper) sich an der Grenze zur Zahnpulpa befindet. Die Tomes-Fasern reichen bis an die Dentin-Schmelz-Grenze und kontaktieren dort die Membrana praeformativa.[2] Mit den Fasern ziehen marklose Nervenfasern mit, welche kariös bedingte Zahnschmerzen bewirken.[3] Man ist damit von der früheren Annahme abgerückt, dass dafür weitergeleitete Flüssigkeitsbewegungen in den Dentinkanälchen verantwortlich seien.

Die Tomes-Fasern sind nicht zu verwechseln mit den Tomes-Fortsätzen der Adamantoblasten.

Quellen

  1. Pschyrembel klinisches Wörterbuch, 260. Auflage, de Gruyter, Berlin 2004
  2. Welsch: Lehrbuch Histologie, 2. Auflage, Elsevier, München 2006
  3. Karl Zilles, Bernhard Tillmann: Anatomie. Springer-Verlag, 1. Januar 2010, ISBN 978-3-540-69483-0, S. 429.