Spaltkeil (Werkzeug)

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Spalt- bzw. Fällkeil (Alu, hohl, Stege, gesenkgeschmiedet) mit eingepasstem Hartholzkeil und aufgesetztem Aluminiumring

Ein Spaltkeil oder auch Treibkeil ist ein keil­förmiges Werkzeug, das in der Forstwirtschaft zum Fällen von Bäumen und zum spanlosen Zerteilen von Baumstämmen, großen Holz­stücken, Steinblöcken verwendet wird.

Spaltkeile werden aus verschiedenen Werkstoffen und in verschiedenen Größen und Ausführungen gefertigt. Der Keilwinkel beträgt meist zwischen 10 und 25 Grad, mit oder ohne Anschliff der Schneide, die Länge zwischen 15 und 30 cm und das Gewicht zwischen einigen hundert Gramm und einigen Kilogramm.

Traditionell bestehen Spaltkeile aus massivem Stahl. Für neuere Ausführungen werden auch Aluminium­legierungen und Kunststoffe eingesetzt. Die Keilflächen können mit flachen Nuten, Riefen oder Stegen versehen sein, um die Führung zu verbessern und auch die Reibung zu vermindern. Einige Modelle aus weicheren Materialien sind hohl ausgeführt. Sie werden mit eingepasstem Hartholz­keil mit rundem Schaft und aufgesetztem Aluminiumring (Schlagring) benutzt; diese werden in der Schweiz Scheidweggen genannt.

Holzfällen und Holzspalten

Nach Anwendung kann unterschieden werden zwischen Scheitkeil (zum Spalten von Stämmen und Klötzen) Schnitt- und Fällkeil. Der Schnittkeil wird beim Fällen in den Fallschnitt getrieben und stellt sicher, dass das Gewicht des Baumes nicht auf die Schiene der Motorsäge drückt und sie einklemmt. Der Fällkeil drückt beim Einschlagen in den Fallschnitt den Baum in Fallrichtung. Fäll- und Schnittkeile bestehen meist aus Kunststoff oder Aluminium, um die Motorsägenkette beim Fällen nicht zu beschädigen.

Vielfach wird der Fällkeil bei kleinen Baumdurchmessern durch einen sogenannten Fällheber (ein hebelähnliches Werkzeug) ersetzt oder der Baum mit einem Seil in Fallrichtung gezogen.

Bei Forstarbeiten ist zu beachten, dass das Treiben von Stahlkeilen mit einem Stahlhammer in der Unfallverhütungsvorschrift „Forsten“ (§ 3) wegen der Gefahr herumfliegender Stahlteilchen (Absprung am Keil) verboten ist. Es existieren auch Keile, welche mechanisch über ein Getriebe den Baum umhebeln.

Beim Spalten wird der Keil längs der Faser­richtung in den Klotz getrieben. Hierzu wird meist ein Keil aus Eisen verwendet, da er leichter in das Holz zu treiben ist. Mehrere Hersteller bieten auch Drehspaltkeile an um das Spalten zu erleichtern. Da diese Arbeit sehr kräftezehrend ist, wird heutzutage meist ein Holzspalter benutzt.

Die Keile werden mit einem großen Vorschlaghammer oder Spalthammer eingetrieben. Der Holzeinsatz aus Esche oder Hickory dient bei Eisen- und Aluminiumkeilen dazu den Verschleiß zu vermindern. Bei Volleisenkeilen wird die zusätzliche Anschaffung eines Vorschlaghammers aus Holz vermieden.

Eine Sonderform ist der mit einem Stiel versehene Spalthammer, der mit dem Rücken als normaler Vorschlaghammer benutzt werden kann. Die Finne ist keilförmig mit geschliffener Schneide, ähnlich einer Axt ausgeführt und kann zum direkten Spalten von Holzstücken verwendet werden.

Steinbrechen

Spaltkeile für Natursteine

Spaltkeile aus Stahllegierungen wurden und werden als Steinspaltwerkzeuge auch für den Abbau von Gesteinen verwendet. Dabei wird der Keil zwischen zwei Futterstücken geführt, um die bessere Gleitreibung zwischen Stahlflächen zu nutzen und das Gleiten auf der Steinfläche zu vermeiden. Zuerst werden die Futterstücke eingesetzt und dann mit dem Keil auseinandergetrieben. Im Handel ist diese zweiteilige Form unter der Bezeichnung Treibkeile zu beziehen.

Dieses Werkzeug ist heute im Handwerksbereich der Steinmetzen bei der Bearbeitung von Natursteinen zwar immer weniger im Einsatz, dagegen durchaus weiterhin im Steinbruch. In der Paläontologie, Geologie und bei Hobbyisten sind solche Werkzeuge zum Steinbrechen sehr verbreitet.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Spaltkeile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien