Chlor(triethyl)silan

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Strukturformel
Strukturformel von Chlor(triethyl)silan
Allgemeines
Name Chlor(triethyl)silan
Andere Namen
  • Chlortriethylsilan
  • Triethylchlorsilan
  • Triethylsilylchlorid
  • TESCl
Summenformel C6H15ClSi
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 994-30-9
EG-Nummer 213-615-6
ECHA-InfoCard 100.012.377
PubChem 13819
Eigenschaften
Molare Masse 150,73 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,898 g·cm−3 (25 °C)[2]

Siedepunkt

142–144 °C[2]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 226​‐​302​‐​314
EUH: 014​‐​071
P: 280​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​310 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlor(triethyl)silan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der siliciumorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Chlor(triethyl)silan kann aus Triethylsilan durch katalytische Chlorierung mit Hexachlorethan unter milden Bedingungen bei Raumtemperatur hergestellt werden:[3]

Ein etwas anderer Syntheseweg ist die Übertragung des Chlorid-Liganden aus einem Chloralkan (n-Hexylchlorid, Neopentylchlorid, …, RCl) auf Triethylsilan in Gegenwart von Aluminiumchlorid als Katalysator unter Bildung des entsprechenden Alkans:[4]

Eigenschaften

Chlor(triethyl)silan ist eine farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch und einem Brechungsindex von 1,43 (20 °C).[2] Es zersetzt sich in Wasser, die wässrige Lösung reagiert stark sauer.[1]

Verwendung

Chlor(triethyl)silan wird bei organisch-chemischen Synthesen als Silylierungsmittel, d. h. zur Einführung einer Triethylsilyl-Gruppen in Moleküle verwendet. Dabei werden beispielsweise aus Alkoholen (ROH) die korrespondierenden Triethylsilylether hergestellt.[5]

Chlor(triethyl)silan wird verwendet, um den Fluoridgehalt in Zahnpasten zu bestimmen. Dazu wird das Fluorid zu Triethyl(fluor)silan umgewandelt und gleichzeitig mit Xylol extrahiert. Die Bestimmung erfolgt danach mittels Gaschromatographie.[6]

Sicherheitshinweise

Die Dämpfe von Chlortriethylsilan können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 30 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu Triethylchlorsilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Datenblatt Chlorotriethylsilane, 99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 2. Mai 2015 (PDF).
  3. Veerachai Pongkittiphan, Emmanuel A. Theodorakis, Warinthorn Chavasiri: Hexachloroethane: a highly efficient reagent for the synthesis of chlorosilanes from hydrosilanes. In: Tetrahedron Letters. Band 50, Nr. 36, September 2009, S. 5080–5082, doi:10.1016/j.tetlet.2009.05.087.
  4. F. C. Whitmore, E. W. Pietrusza, L. H. Sommer: Hydrogen-Halogen Exchange Reactions of Triethylsilane. A New Rearrangement of Neopentyl Chloride. In: Journal of the American Chemical Society. Band 69, Nr. 9, September 1947, S. 2108–2110, doi:10.1021/ja01201a010.
  5. Patent DE3431839C2: Verfahren zur Herstellung von Trialkylorganoxysilanen. Angemeldet am 30. August 1984, veröffentlicht am 5. November 1987, Anmelder: Dynamit Nobel Ag, Erfinder: Reiner De Groh, Hans Joachim Koetzsch, Hans-Guenther De Srebny, Hans-Joachim De Vahlensieck.
  6. Gerhard Eisenbrand: RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie, 2. Auflage, 2006. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-179532-8, S. 95 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).