Téméraire (Schiff, 1749)
Künstlerische Darstellung der Téméraire
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Die Téméraire war ein 74-Kanonen-Linienschiff (Zweidecker) 2. Ranges[A 1] der französischen Marine (1750–1759) und später britischen Marine (1759–1784).
Geschichte
Bau
Das am 18. Dezember 1747 bestellte Schiff wurde von dem Marinearchitekten François Coulomb dem Jüngeren entworfen und im August 1748 im Marinearsenal von Toulon unter der Bauaufsicht des Schiffbaumeisters Pierre-Blaise Coulomb auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 24. Dezember 1749 und die Indienststellung 1750.
Einsatzgeschichte
Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) war die Téméraire, unter dem Kommando von Capitaine de Vaisseau François de Beauharnais im Jahr 1756 an der für die Franzosen siegreichen Seeschlacht bei Menorca beteiligt. Später unter dem Kommando von Capitaine de Vaisseau d'Herville teil einer französischen Flotte (12 Linienschiffe und 3 Fregatten) die am 18. August 1759 mit einer britischen Flotte (15 Linienschiffen und 10 Fregatten) ins Gefecht kam (Seeschlacht bei Lagos). In dieser für die Franzosen verlustreichen Schlacht wurden zwei französische Linienschiffe versenkt und drei, inklusive der Téméraire, gekapert.
Anschließend wurde es unter dem Namen Temeraire für die Royal Navy in Dienst gestellt und nahm an verschiedenen Operationen teil (Besetzung der bretonischen Insel Belle-Île im Jahr 1761, Besetzung der Insel Martinique im Januar und der Belagerung von Havanna Mitte 1762). Nach Ende des Krieges wurde sie ab 1764 als Wachschiff in Plymouth eingesetzt, was sie mit Unterbrechungen bis 1782 blieb und anschließend zur schwimmenden Batterie herabgestuft wurde. Am 10. Juni 1784 wurde das alte Schiff zum Abbruch verkauft.
Technische Beschreibung
Die Téméraire war als Batterieschiff mit zwei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge auf diesem von 51,51 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 14,65 Meter und einen Tiefgang von 6,11 Metern. Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den zwei Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzungsstärke hatte ein Stärke von 666 Mann (6 Offizieren und 660 Unteroffizieren bzw. Mannschaften). Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus 74 Kanonen, die sich im Kaliber aber im laufe ihrer Dienstzeit änderte.
Unteres Batteriedeck |
Oberes Batteriedeck |
Backdeck | Achterdeck | Kanonen (Geschossgewicht) | |
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Design | 28 × 36-Pfünder | 30 × 18-Pfünder | 6 × 8-Pfünder | 10 × 8-Pfünder | 74 Kanonen (410 kg) |
1759 (brit.) |
28 × 32-Pfünder | 30 × 18-Pfünder | 6 × 9-Pfünder | 10 × 9-Pfünder | 74 Kanonen (358 kg) |
Bemerkungen
- ↑ Die französische Einteilung in Rangklassen wich von der britischen ab. Zum Zeitpunkt der Indienststellung der Téméraire waren französische Schiffe Zweiten Ranges Zweidecker mit 74 Kanonen.
Literatur
- Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
Weblinks
- Vaisseaux de ligne francais de 1682 a 1780 auf agh.qc.ca (französisch)
- Téméraire (franz. Marine) auf threedecks.org (englisch)
- Temeraire (brit. Marine) auf threedecks.org (englisch)