Ulrich Egen

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Deutschland  Ulrich Egen
Geburtsdatum 24. August 1956
Geburtsort Füssen
Größe 178 cm
Position Stürmer
Karrierestationen
bis 1982 EV Füssen
1982–1985 Düsseldorfer EG
1985–1987 BSC Preussen
1987–1990 Eintracht Frankfurt
1990–1993 EC Kassel

Ulrich „Uli“ Egen (* 24. August 1956 in Füssen) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler und aktueller -trainer sowie -funktionär. Seit der Saison 2020/21 ist er als Trainer der Bulldogs de Liège in der belgischen BeNe League tätig.

Karriere

Als Spieler

Egen begann seine Karriere 1979 beim EV Füssen in der Bundesliga. Nachdem er dort gute Leistungen zeigte und bereits in seiner ersten Saison als Profi 67 Scorerpunkte in 39 Spielen erzielte, erhielt er im Sommer 1982 ein Vertragsangebot der Düsseldorfer EG, welches er annahm und folglich für die DEG aktiv war. In Düsseldorf konnte Egen nicht an seine Leistungen aus seiner Zeit beim EVF anknüpfen und verließ den Klub nach drei Jahren in die 2. Bundesliga zum BSC Preussen. Bei der DEG konnte der vorher als Torschütze bekannte Stürmer in drei Spielzeiten nur 41 Tore erzielen. Im Gegensatz dazu waren es in Füssen, ebenfalls innerhalb von drei Saisonen, 97 Tore.

Mit den Berliner Preussen verpasste Egen zweimal knapp den Aufstieg in die damals höchste deutsche Eishockeyliga, die Bundesliga. Vor allem in der Saison 1985/86 konnte er an frühere Leistungen anknüpfen und empfahl sich mit 119 Punkten nach der Hauptrunde sowie 31 Punkten in den anschließenden Playoffs für einen erneuten Wechsel in die deutsche Bundesliga. Dieser folgte zur Spielzeit 1987/88, als ihn die Verantwortlichen der Eintracht Frankfurt unter Vertrag nahmen.

Egen spielte fortan drei Jahre im Trikot der Eintracht und schied mit dem Klub dreimal hintereinander in der ersten Runde der Playoffs aus. Nachdem sein Kontrakt in Frankfurt zum Saisonende 1989/90 nicht mehr verlängert wurde, kehrte er noch einmal in die 2. Bundesliga zurück und stand dort bis 1993 im Kader des EC Kassel. Anschließend beendete er seine aktive Eishockeykarriere.

International

Egen wurde zudem mehrmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert und nahm mit ihr an den Weltmeisterschaften 1979, 1981 und 1982 sowie an den Olympischen Winterspielen 1980 in den Vereinigten Staaten teil. Dort erreichte er mit der deutschen Mannschaft den zehnten Platz.

Als Trainer und Funktionär

Deutschland  Ulrich Egen
Trainerstationen
1993–1998 Kassel Huskies
1998–1999 Kölner Haie
1999–2000 Eisbären Juniors Berlin
2000–2002 Eisbären Berlin
2002–2005 Moskitos Essen
2005–2006 Füchse Duisburg
2007–2009 Ruijters Eaters Geleen
2009–2010 Moskitos Essen
2012–2013 Kassel Huskies
2014–2015 ESV Kaufbeuren
2015 Füchse Duisburg
2015–2017 HC Gherdëina
2017–2018 Herner EV
2018–2019 ECC Preussen Berlin
2019–2020 Füchse Duisburg
seit 2020 Liege Bulldogs

Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Ulrich Egen unter anderem als Assistenztrainer in Köln und Augsburg sowie als Manager in Kassel und Augsburg.[1] Im November 2000 ersetzte er bei den Eisbären Berlin aus der Deutschen Eishockey Liga den kurz zuvor entlassenen Glen Williamson als Chef-Coach. Egen erreichte mit den Eisbären das Playoff-Viertelfinale, wurde allerdings während der Saison 2001/02 von seinem Amt freigestellt. Sein Nachfolger war der Kanadier Pierre Pagé.

Im Sommer 2007 ging er in die niederländische Eredivisie und trainierte dort die Ruijters Eaters Geleen, mit denen er zweimal ins Playoff-Halbfinale einzog. Trotz gültigen Vertrags und der erreichten Erfolge, löste der Verein den Kontrakt am 24. Juli 2009 auf. Einer der Gründe dafür war die umstrittene Arbeitsweise Egens, der trotz des Trainerjobs in Geleen, als Sportdirektor bei den Moskitos Essen arbeitete.[2] Anschließend konzentrierte er sich auf das Amt des Sportdirektors in Essen und war dort seit dem plötzlichen Weggang des vorherigen Trainers Juris Kruminsch zudem als Chef-Coach und Teammanager tätig.[3]

Am 11. April 2012 wurde er als Cheftrainer und Sportdirektor der Kassel Huskies verpflichtet.[4] Am 28. August 2013 gab der nordhessische Verein bekannt, dass Egen mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden wurde.[5]

Ab Anfang 2014 war Egen Trainer beim ESV Kaufbeuren, wo er Dieter Hegen ablöste.[6] Am 17. November 2014 wurde er vom Vorstand des ESV Kaufbeuren nach 14 Niederlagen in Folge freigestellt.[7]

Am 25. Januar 2015 gaben die Füchse Duisburg bekannt, Egen als neuen Trainer bis zum Saisonende verpflichtet zu haben. Am 17. Dezember 2015 wurde Egen als Nachfolger von Henry Thom vom HC Gherdëina aus der höchsten italienischen Liga (Serie A), verpflichtet.[8]

Nach der Trennung von Trainer Lance Nethery kurz vor den Play-offs der Saison 2016/2017 gaben die Füchse Duisburg am 20. Februar 2017 bekannt, dass Ulrich Egen gleichberechtigt mit Reemt Pyka als Trainergespann das erklärte Saisonziel „Aufstieg in die DEL2“ erreichen soll.[9] In der Saison 2017/18 coachte Egen den Herner EV[10] und in der darauf folgenden den ECC Preussen Berlin.[11] In der Saison 2019/20 übernahm er zusammen mit Dieter Hegen als gleichberechtigtes Trainergespann erneut die Füchse Duisburg.[12]

Zur Saison 2020/21 wechselte Egen in die belgische BeNe League und leitet dort die Bulldogs de Liège als Cheftrainer.[13]

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1979/80 EV Füssen BL 39 34 33 67 50
1980/81 EV Füssen BL 32 30 42 72 56 4 3 7 10 4
1981/82 EV Füssen BL 42 33 42 75 70
1982/83 Düsseldorfer EG BL 34 13 23 36 38
1983/84 Düsseldorfer EG BL 46 22 17 39 73
1984/85 Düsseldorfer EG BL 36 6 22 28 36 4 0 1 1 4
1985/86 BSC Preussen 2. BL 31 20 31 51 50
1985/86 BSC Preussen 2. BL 41 44 75 119 81 18 7 24 31 12
1987/88 Eintracht Frankfurt BL 38 18 36 54 37
1988/89 Eintracht Frankfurt BL 36 20 34 54 13 4 1 1 2 0
1989/90 Eintracht Frankfurt BL 36 9 19 28 24 3 1 2 3 4
1990/91 EC Kassel 2. BL 27 19 50 69 24
1991/92 EC Kassel 2. BL 46 22 80 102 66
1992/93 EC Kassel 2. BL 39 15 54 69 22
Bundesliga gesamt 339 185 268 453 397 15 5 11 16 12
2. Bundesliga gesamt 184 120 290 410 243 18 7 24 31 12

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. rp-online.de, Williamson bei den Eisbären beurlaubt
  2. Ulrich Egen profile - Улрицh Еген Профиль - Eurohockey.com
  3. derwesten.de, Uli Egen sucht seinen Nachfolger
  4. hna.de, Uli Egen wird neuer Huskies-Coach: "Wollen in die Playoffs"
  5. Aus HNA.de vom 28. August 2013: Paukenschlag bei den Huskies: Trainer Uli Egen entlassen
  6. Uli Egen neuer Trainer des ESV Kaufbeuren
  7. Philippe Bader: ESVK trennt sich von Dieter Hegen und Uli Egen. In: News. ESV Kaufbeuren, 17. November 2014, abgerufen am 17. November 2014: „Der Vorstand des ESV Kaufbeuren reagiert mit der Freistellung seines sportlichen Leiters Dieter Hegen sowie seines Trainers Uli Egen auf die seit nunmehr 14 Spielen andauernde sportliche Talfahrt.“
  8. Ulrich Egen ist der neue Trainer des HC Gröden. In: sportnews.bz. 24. August 1958, abgerufen am 4. Januar 2016.
  9. Füchse Duisburg verpflichten mit sofortiger Wirkung Ulrich „Uli“ Egen als Unterstützung für Reemt Pyka. 20. Februar 2017, abgerufen am 20. Februar 2017.
  10. Herner EV verpflichtet Uli Egen – 61-Jähriger wird Nachfolger von Frank Petrozza. In: eishockeynews.de. 20. Dezember 2017, abgerufen am 3. März 2021.
  11. Uli Egen übernimmt den Oberligisten ECC Preussen Berlin – Zuletzt beim Herner EV tätig. In: eishockeynews.de. 15. April 2018, abgerufen am 3. März 2021.
  12. Gleichberechtigtes Duo: Didi Hegen und Uli Egen kehren zu den Füchsen Duisburg zurück. In: eishockeynews.de. 9. April 2019, abgerufen am 3. März 2021.
  13. Uli Egen zieht es in die BeNe League zu den Liège Bulldogs. In: eishockey-magazin.de. 3. April 2020, abgerufen am 2. März 2021.

Weblinks