Venusnabel

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Venusnabel

Echter Venusnabel (Umbilicus rupestris)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Unterfamilie: Sempervivoideae
Tribus: Umbiliceae
Gattung: Venusnabel
Wissenschaftlicher Name
Umbilicus
DC.

Venusnabel (Umbilicus), auch Nabelkraut oder Nabelblatt genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).

Beschreibung

Sektion Umbilicus: Umbilicus heylandianus
Sektion Umbilicus: Waagrechter Venusnabel (Umbilicus horizontalis) in der var. intermedius
Sektion Chiastophyllum: Walddickblatt (Umbilicus oppositifolius)

Vegetative Merkmale

Die Arten der Gattung Umbilicus sind relativ kleine, kahle, ausdauernde, mehr oder weniger laubabwerfende, sukkulente krautige Pflanzen. Bis auf Umbilicus oppositifolius besitzen sie fast immer einen knolligen oder rhizomartigen „Wurzelstock“. Die weichfleischigen Laubblätter sind gestielt, fast kreisförmig, für gewöhnlich (außer bei Umbilicus oppositifolius) mehr oder weniger schildförmig und besitzen in der Mitte eine Vertiefung. Der Blattrand ist gekerbt bis gezähnt. Die Blätter an den Trieben werden in der Regel nach oben hin immer kleiner und sind linealisch-lanzettlich geformt.

Generative Merkmale

Die meist relativ langen und manchmal verzweigten, endständigen, traubigen oder rispigen Blütenstände enthalten meist viele manchmal aufrechte, meist jedoch waagerechte oder hängende Blüten. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig und obdiplostemon mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind röhren- oder glockenförmig verwachsen. Die fünf Kronzipfel sind aufrechte oder am oberen Ende ausgebreitet. Die Kronblätter sind weiß, grün oder gelb gefärbt und manchmal purpurfarben überlaufen.

Die Frucht ist eine schlanke Balgfrucht.

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Umbilicus wurde 1801 durch Augustin-Pyrame de Candolle in Bull. Sci. Soc. Philom. Paris, 3, Seite 1 aufgestellt.[1] Der botanische Gattungsname Umbilicus leitet sich vom lateinischen Wort für „Nabel“ ab und verweist auf die nabelartige Vertiefung der Schildblätter. Zum Teil wurden Arten der Gattung auch der Gattung Cotyledon zugerechnet (etwa als Cotyledon umbilicus) Der Gattungsname Venusnabel geht auf den lateinischen Pflanzennamen Umbilicus Veneris zurück.[2]

Die Gattung Umbilicus ist in West- und Mitteleuropa, in Makaronesien, im Mittelmeergebiet, im Nahen Osten, von Westasien bis in den westlichen Kaukasus, auf der Arabischen Halbinsel und in Nord-, Mittel- und Ost-Afrika verbreitet.[3]

Nach Colin Charles Walker (* 1952) wird die Gattung Umbilicus 2003 in zwei Sektionen gegliedert und enthält die Arten:[3]

  • Sektion Chiastophyllum Ledeb. (wird auch als eigene Gattung Chiastophyllum (Ledeb.) A.Berger angesehen). Die Arten der Sektion Chiastophyllum unterscheiden sich von denen der Sektion Umbilicus durch ihre faserigen Wurzeln sowie die gegenständigen, nicht schildförmigen Laubblätter.

Nachweise

Literatur

  • Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 381–382.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12: Resedaceae to Platanaceae. Helsinki 1999, ISBN 951-9108-12-2, S. 47–51.

Einzelnachweise

  1. a b K. Marhold, 2011: Crassulaceae.: Datenblatt Umbilicus. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  2. Vgl. etwa Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 140 (Cymbalium: Cotyledon Umbilicus L., Nabelkraut, Nabelblatt) und 158 (Umbilicus Veneris).
  3. a b Colin Charles Walker: Umbilicus. In: Urs Eggli: Sukkulenten-Lexikon, Band 4: Crassulaceae (Dickblattgewächse). 2003, S. 381–382.
  4. a b Datenblatt Umbilicus bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  5. a b c Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  6. Umbilicus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. August 2020.

Weblinks

Commons: Umbilicus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien