Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen

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Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen
United Nations Office for Project Services

Organisationsart autonome Organisation im Rahmen der UN
Kürzel UNOPS
Leitung vakant[1]
Norwegen
Gegründet Dezember 1973
Hauptsitz Kopenhagen
Danemark
Oberorganisation Vereinte Nationen
unops.org
Blick auf die UN-City in Kopenhagen

Das Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen (engl. United Nations Office for Project Services, UNOPS) ist ein operatives Organ der Vereinten Nationen (UN), welches die Aufgabe hat, Projekte für das UN-System, internationale Finanzinstitutionen, Regierungen und andere Partner auf der ganzen Welt zu implementieren. Das Hauptquartier der Organisation ist in der UN-City in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.[2]

Das UNOPS führt im Bereich Frieden, Sicherheit, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit jedes Jahr in 80 Ländern Projekte in einem Umfang von mehr als 1 Mrd. $ für seine Partnerorganisationen durch. Darunter sind beispielsweise der Bau von Schulen in Afghanistan, der Bau von Notunterkünften in Haiti oder die Bereitstellung von Krankenwagen zur Bekämpfung der Ebola-Infektion in Liberia.

Das UNOPS ist Mitglied der Entwicklungsgruppe der Vereinten Nationen (UNDG)[3] und arbeitet eng mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (DPKO) und der Weltbank zusammen.

Geschichte

Das UNOPS wurde 1973 als Teil des UNDP gegründet. 1995 wurde es eine unabhängige, sich selbst finanzierende Organisation. Die Vision des UNOPS ist es, für Entwicklungsprojekte, humanitäre Aktionen und friedenschaffende Maßnahmen nachhaltige Mechanismen zu etablieren, in Regionen der Welt mit den größten Herausforderungen. UNOPS konzentriert seine Unterstützung auf Gebiete mit klarem Mandat und definierten Kompetenzen: nämlich Infrastruktur, Beschaffung, Projektmanagement, Personal- und Finanzmanagement.

Finanzierung

Das UNOPS finanziert sich vollständig selbst. Es deckt seine direkten und indirekten Kosten über Gebühren, die für jedes unterstützte Projekt erhoben werden.[4] UNOPS ist eine Non-Profit-Organisation und verpflichtet sich zu höchsten internationalen Standards bezüglich Transparenz und Verantwortlichkeit.[5]

Mandate

UNOPS wird meist in Situationen nach Katastrophen tätig, in denen Frieden und Sicherheit beeinträchtigt sind, in der Regel in Ländern mit Entwicklungsrückständen und Wirtschaftssystemen im Umbruch. Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan bezeichnete UNOPS als die führende UN-Organisation für komplexe Infrastrukturprojekte in friedensbedrohten Konstellationen.

Im Dezember 2010 hat die UN-Generalversammlung den Auftrag des UNOPS als zentrale Ressource im UN-System für das Beschaffungs- und Vertragsmanagement, für den Aufbau von Infrastrukturen und die notwendigen Prozessentwicklungen bestätigt.[6] Bei der offiziellen Eröffnung des UNOPS-Hauptquartiers in Kopenhagen im Mai 2009 beschrieb der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon das UNOPS als das Mitglied der UN-Familie mit der entscheidenden Rolle bei den lebensrettenden friedenstiftenden, humanitären und Entwicklung ermöglichenden Operationen. Die Unterstützung beim Bau von Straßen, Schulen und Krankenhäusern, Hilfe beim Räumen von Landminen und vielem mehr weise Ländern einen Weg in eine stabilere Zukunft.[7]

Der gegenwärtige UN-Generalsekretär António Guterres hob die bedeutende Rolle des UNOPS für die Implementierung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 hervor. Die Bereitstellung von Unterstützung für viele Millionen von Menschen in Not auf der Welt habe zur Steigerung von Stabilität und Sicherheit ihrer Gesellschaften beigetragen.[8]

Dienste

UNOPS bietet Dienstleistungen bei Implementierung, Beratung und Umsetzung in seinen fünf Kernkompetenzen an:

UNOPS wendet sich mit seinen spezialisierten Diensten an die unterschiedlichsten Partner, darunter die Vereinten Nationen mit ihren Agenturen, Fonds und Programmen, internationale Finanzinstitutionen, Regierungen, intergovermentale Organisationen, Stiftungen und der Privatsektor.

2016 finanzierte das UNOPS mehr als drei Millionen Arbeitstage bei Projekten ihrer Partner unter anderem bei der Planung, dem Bau oder der Sanierung von mehr als 3.000 Kilometern Straßen, 50 Schulen, 74 Krankenhäusern und 278 anderen Gesundheitseinrichtungen. In den Projekten wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von über 900 Mio. US-$ organisiert.[9]

Transparenz und Verantwortlichkeit

Das UNOPS verpflichtet sich in seinen Statuten zu einer klaren und offenen Kommunikation mit seinen Partnern und Interessengruppen. UNOPS schloss sich 2011 der International Aid Transparency Initiative (IATI) an und war die erste Organisation, die Rechenschaftsberichte im IATI-Format veröffentlichte.[10] Das UNOPS veröffentlicht auch Details der Projekte auf seiner Webpräsenz und der data.unops.org-Plattform.

Seit 2008 legt der Exekutivdirektor des UNOPS regelmäßig Berichte beim UN-Generalsekretär und dem UNDP-Exekutivausschuss der UN-Generalversammlung vor.

Qualitätsstandards

Um sicherzustellen, dass die Geschäftspraktiken des UNOPS höchsten internationalen Standards entsprechen, wird eine externe Zertifizierung der wichtigsten Managementfunktionen, -prozesse und -personal angestrebt.[11]

Im Juni 2011 wurde das UNOPS als erste UN-Organisation für sein globales Qualitätsmanagement nach ISO 9001 zertifiziert.[12][13] 2013 erfolgte die Zertifizierung für das Umweltschutzmanagement nach ISO 14001.[14]

Literatur

  • Sye, Claudia: Development cooperation – UNOPS and GTZ : an independent evaluation of both organisations, VDM, Müller, Saarbrücken, 2007, ISBN 978-3-8364-1774-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. nytimes.com
  2. United Nations in Denmark. United Nations. Archiviert vom Original am 15. Juli 2013. Abgerufen am 15. Februar 2010.
  3. UNDG Members. UNDG. Archiviert vom Original am 14. März 2015. Abgerufen am 7. Januar 2014.
  4. Pricing policy. In: www.unops.org . Archiviert vom Original am 26. September 2015. Abgerufen am 13. Oktober 2015.
  5. Information disclosure. In: www.unops.org . Archiviert vom Original am 24. November 2015. Abgerufen am 13. Oktober 2015.
  6. UN General Assembly Resolution 65/176. UN. Abgerufen am 8. Januar 2014.
  7. Strategic plan 2010-2013. UNOPS. Archiviert vom Original am 8. Januar 2014. Abgerufen am 8. Januar 2014.
  8. Sustainability Report 2016. UNOPS. Archiviert vom Original am 18. November 2017. Abgerufen am 17. November 2017.
  9. Annual report of the Executive Director. Executive Board of the United Nations Development Programme, the United Nations Population Fund and the United Nations Office for Project Services. Archiviert vom Original am 18. November 2017. Abgerufen am 17. November 2017.
  10. UNOPS first to publish geocoded project information in the IATI format. International Aid Transparency Initiative (IATI). Abgerufen am 8. Januar 2014.
  11. UNOPS Management Response to the Activity Report for 2011 of IAIG and annexes. In: DPOPS2012-5. UNDP. Abgerufen am 6. September 2012.
  12. DP/OPS/2015/5-Annex 2. In: Strategy and Audit Advisory Committee Annual Report 2011. UNDP. Abgerufen am 6. September 2012.
  13. Daily Brief. In: UNDP, UNFPA and UNOPS Executive Board Second Regular Session 2011 New York, 6 to 9 September. UNFPA. Archiviert vom Original am 4. Dezember 2011. Abgerufen am 6. September 2012.
  14. UNOPS commits to greening its infrastructure projects. In: UNOPS commits to greening its infrastructure projects. UNOPS. Archiviert vom Original am 21. Juli 2015. Abgerufen am 3. September 2014.