Gelbohrfledermäuse

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Gelbohrfledermäuse

Vampyressa pusilla

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hasenmaulartige (Noctilionoidea)
Familie: Blattnasen (Phyllostomidae)
Unterfamilie: Fruchtvampire (Stenodermatinae)
Gattung: Gelbohrfledermäuse
Wissenschaftlicher Name
Vampyressa
Thomas, 1900

Gelbohrfledermäuse (Vampyressa) sind eine Gattung in der Unterfamilie Fruchtvampire (Stenodermatinae) mit sechs Arten, die in Mittel- und Südamerika vorkommen.

Merkmale

Der deutsche Name bezieht sich auf die gelben Kanten der abgerundeten Ohren. Das Fell dieser Fledermäuse hat eine hell- oder dunkelbraune bis graue Farbe. Bei einigen Arten kommen auffällige weiße Gesichtsstreifen vor und manche Arten haben einen andersfarbigen Rückenstreifen. Das Nasenblatt ist nach oben zugespitzt.[1]

Gelbohrfledermäuse erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 4,3 bis 6,5 cm, das Gewicht liegt etwa zwischen 9 und 12 g. Die Unterarme, welche die Flügelspannweite bestimmen sind 3,0 bis 3,8 cm lang. Äußerlich ist kein Schwanz sichtbar.[1]

Arten und Verbreitung

Laut Wilson & Reeder (2005) zählen sechs Arten zur Gattung.[2][3]

2014 wurden mit Vampyressa elisabethae und Vampyressa sinchi zwei weitere Arten aus Kolumbien beschrieben,[4] im Jahr 2021 kam Vampyressa voragine ebenfalls aus Kolumbien hinzu.[5]

Lebensweise

Das Verhalten dieser Fledermäuse ist noch recht unzureichend erforscht. Sie bilden am Ruheplatz kleine Gruppen mit zwei bis sieben Exemplaren, die aus großen Blättern eine Art Zelt als Schutz errichten. Vermutlich stellt die Gruppe einen Harem dar. Von Vampyressa nymphaea sind nur Gruppen aus einem Männchen, wenigen Weibchen und deren Nachkommen bekannt. Die Paarungszeit ist abhängig vom Verbreitungsgebiet. Wie andere Fruchtvampire fressen Gelbohrfledermäuse vorwiegend Früchte.[1]

Status

Die IUCN listet Vampyressa melissa als gefährdet (vulnerable), Vampyressa pusilla mit keine ausreichenden Daten (data deficient) und alle anderen als nicht gefährdet (Least Concern).[3]

Referenzliteratur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.

Einzelnachweise

  1. a b c Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Band 1. 6. Auflage. 1999, S. 391–393.
  2. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Vampyressa).
  3. a b Vampyressa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Abgerufen am 22. November 2013.
  4. Tavares, V.C., A.L. Gardner, H.E. Ramírez-Chaves, and P.M. Velazco. 2014. Systematics of Vampyressa melissa Thomas, 1926 (Chiroptera: Phyllostomidae), with Description of Two New Species of Vampyressa. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dl.dropboxusercontent.com American Museum Novitates. 3813: 1-27.
  5. Darwin M Morales-Martínez, Miguel E Rodríguez-Posada und Héctor E Ramírez-Chaves: A new cryptic species of yellow-eared bat Vampyressa melissa species complex (Chiroptera: Phyllostomidae) from Colombia. Journal of Mammalogy 102 (1), 2021, S. 90–100.

Weblinks

Commons: Gelbohrfledermäuse (Vampyressa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien