Javakiebitz

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Javakiebitz

Javakiebitz (Vanellus macropterus)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Regenpfeifer (Charadriidae)
Unterfamilie: Kiebitze (Vanellinae)
Gattung: Kiebitze (Vanellus)
Art: Javakiebitz
Wissenschaftlicher Name
Vanellus macropterus
(Wagler, 1827)

Der Javakiebitz (Vanellus macropterus), auch als Schwarzbauch-Kiebitz bezeichnet, war ein Watvogel von Java. Angebliche Nachweise von Sumatra und Timor sind nicht bestätigt. Er ist heute vermutlich ausgestorben.

Beschreibung

Er erreichte eine Länge von 28 Zentimeter. Kopf, Kehle und Nacken waren schwarz. Ein langer gelber Kehllappen verlief von der Stirn über die Schnabelbasis bis zur Kehle. Die Unterkehle und Brust war grau. Der Rücken und die Flügel waren hellbraun, aber die Schwungfedern wiesen eine schwarze Färbung auf. Die Oberschwanzdecken und die obere Hälfte des Schwanzes waren weiß. Der Rest des Schwanzes war schwarz mit einer engen weißen Endbinde. Der Bauch und die Schenkel waren schwarz. Bürzel, Unterschwanzdecken, Unterflügeldecken und Achseln waren weiß. Die Augen waren schwarzbraun. Der Schnabel war schwarz, aber an der Basis fleischfarben. Die Beine waren orange und der Lauf war gelb.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Javakiebitzes ist bis heute nicht richtig erforscht. Gesicherte Nachweise gibt es nur von Java. Die Herkunft von einem Exemplar und zwei Eiern ist unklar, sie könnten aber von Sumatra stammen. Des Weiteren sollen drei weitere Exemplare auf Timor gesichtet worden sein, was allerdings unbestätigt ist. Sein Lebensraum sind steppenähnliche Marschen in den Flussdeltas im nördlichen und östlichen Java.

Lebensweise

Über seine Lebensweise ist fast nichts bekannt. Während der Regenzeit hielt er sich in den am wenigsten überschwemmten Gebieten auf. Er war ebenfalls auf Feuchtwiesen (einschließlich auf den Weideflächen der Wasserbüffel), angrenzenden Sumpfgebieten mit starkem Seggenbewuchs und niedriger Wasserpflanzenvegetation sowie im offenen Gelände in der Nähe von Teichen anzutreffen. Er war vermutlich standorttreu und trat isoliert in Paaren in ziemlich weiträumigen Bereichen auf.

Aussterben

Über die Gründe seines Aussterbens ist ebenfalls fast nichts bekannt. Er wurde zuletzt im Juni 1940 gesichtet und verschwand dann plötzlich. In älterer Literatur war oft von gnadenloser Bejagung die Rede. Vermutlich war die Hauptursache aber eher die Umwandlung seines Lebensraumes in Ackerland. Zudem ist man sich auch nicht sicher, ob der Javakiebitz wirklich ausgestorben ist. Seit 1978 steht er unter Naturschutz. Aufgrund der Tatsache, dass weite Sumpfbereiche Javas und der Sunda-Inseln noch nicht richtig erforscht sind und einer unbestätigten Sichtung aus dem Jahre 2004[1], wird er von der IUCN als critically endangered eingestuft.

Die Klassifizierung in diese Rote-Liste-Kategorie durch den IUCN erfolgte 2019 auf Vorschlag des Vorjahres hin zur Vermeidung des Romeo-Irrtums.[2][3][4]

Literatur

  • Errol Fuller (2000). "Extinct Birds", ISBN 0-8160-1833-2

Weblinks

Quellen

  1. Oriental Bird Club - Lost and poorly known birds
  2. Stuart H.M. Butchart, Stephen Lowe, Rob W. Martin, Andy Symes, James R.S. Westrip, Hannah Wheatley: Which bird species have gone extinct? A novel quantitative classification approach. In: Biological Conservation. Band 227, November 2018, S. 9–18, doi:10.1016/j.biocon.2018.08.014.
  3. Megan Shersby: Eight bird species announced as extinct following new assessment. Experts recommend that the eight birds should be added to the list of extinct species. In: discoverwildlife.com (BBC Wildlife). 6. September 2018, abgerufen am 26. April 2022. Dort mit Verweis auf: Stuart H.M. Butchart, Stephen Lowe, Rob W. Martin, Andy Symes, James R.S. Westrip, Hannah Wheatley: Which bird species have gone extinct? A novel quantitative classification approach. In: Biological Conservation. Band 227, November 2018, S. 9–18, doi:10.1016/j.biocon.2018.08.014.
  4. Vanellus macropterus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019. Eingestellt von: BirdLife International, 2019. Abgerufen am 26. April 2022.