Renault Vel Satis

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Renault
Renault Vel Satis (2002–2005)
Vel Satis
Produktionszeitraum: 2002–2009[1]
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Kombilimousine
Motoren: Ottomotoren:
2,0–3,5 Liter
(120–177 kW)
Dieselmotoren:
2,0–3,0 Liter
(103–133 kW)
Länge: 4860 mm
Breite: 1860 mm
Höhe: 1577 mm
Radstand: 2840 mm
Leergewicht: 1640–1810 kg
Vorgängermodell Renault Safrane
Nachfolgemodell Renault Latitude
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest Datei:Crashtest-Stern 5.svg

Der Renault Vel Satis ist ein Fahrzeug des Automobilherstellers Renault, das vom Frühjahr 2002 bis zum Herbst 2009 produziert wurde. Renault ordnete ihn mit seinem Komfort und technischen Gegebenheiten der „automobilen Oberklasse“ zu.[2]

Für ranghohe Politiker Frankreichs fand der Vel Satis neben dem Citroën C6 als Staatskarosse Verwendung. Bei der Modellbezeichnung handelt es sich um ein Akronym, gebildet aus den Wörtern „VELocité“ und „SATISfaction“ (französisch für „Geschwindigkeit“ bzw. „Zufriedenheit“).

Modellgeschichte

Der Vel Satis löste im April 2002 den Renault Safrane ab, nachdem ein Jahr zuvor eine Studie in ungewöhnlichem Design gezeigt worden war. Ähnlich wie schon der Renault Avantime war das Fahrzeug ein Ausdruck von Renaults Bemühen, sich mit einer extravaganten luxuriösen Reiselimousine für den anspruchsvollen Individualisten von der Konkurrenz abzuheben.

Das deutlich abweichenden Design von herkömmlichen Erscheinungsbildern der oberen automobilen Mittelklasse wird als Grund für geringe Verkäufe angesehen: 2003 konnte Renault in Deutschland 1570 Exemplare absetzen, ein Jahr später waren es 699, 2008 noch 51 Stück.[3]

Auch im Vereinigten Königreich blieb der Absatz deutlich hinter den Erwartungen zurück. Statt der von Renault erwarteten 3500 Fahrzeugen wurde nur etwa ein Drittel jährlich verkauft, weshalb Renault das überarbeitete Modell nicht mehr mit Rechtslenkung anbot.

Der Vel Satis basiert auf derselben Plattform wie der Renault Laguna und der Renault Espace und wurde ebenso wie diese im nordfranzösischen Sandouville bei Le Havre in der Normandie hergestellt.

Beim Euro-NCAP-Crashtest erreichte der Vel Satis fünf Sterne. Wie bei Modellen der oberen Mittelklasse von Renault seit jeher üblich, hatte der Vel Satis eine große Heckklappe, wodurch sich auch sperriges Gepäck transportieren ließ. Zudem ließen sich die Fondsitze nach vorne umklappen. Der Wagen war als erster Renault mit Abstandsregeltempomat[4] von Bosch[5] angekündigt worden, wurde dann aber niemals mit diesem ausgeliefert.

Nachdem auch die im April 2005 überarbeitete Version keine größeren Verkaufserfolge erzielen konnte, wurde die Produktion des Vel Satis im November 2009 eingestellt. Nachfolger wurde Anfang 2011 der im Rahmen der Nissan-Kooperation entwickelte und konventioneller gestaltete Renault Latitude.

Modellpflege

Im April 2005 wurde der Vel Satis überarbeitet. Das modifizierte Fahrzeug stellte Renault auf der Auto Mobil International in Leipzig vor. Beim Exterieur beschränkten sich die Veränderungen auf einen neuen Kühlergrill mit nunmehr waagerechten statt senkrechten Lamellen, und am Heck fanden modifizierte Rückleuchten sowie eine veränderte Heckschürze Verwendung. Zudem gab es eine zweiflutige Auspuffanlage.

Neben neuen Außenlackierungen und Leichtmetallrädern verfügten alle Modelle nun über verchromte Türgriffe. Der Innenraum war durch neugestaltete Armaturen, hochwertigere Stoffe und Materialien gekennzeichnet. Die Radio- und Navigationssysteme waren optimiert und die Ausstattungen erweitert worden. Die Keycard musste nur noch mitgeführt werden und eine Einparkhilfe für den Frontbereich war erhältlich. Bei den Motoren erhielt der 2,0-Liter-Ottomotor eine Leistungssteigerung auf 125 kW, als neuer Basisdiesel kam der 2,2-l-dCi ohne Rußpartikelfilter mit 85 kW (116 PS) in einigen europäischen Ländern zum Einsatz.

Die Preise lagen zuletzt zwischen 36.500 und 51.000 Euro und damit ausstattungsbereinigt unterhalb der Preise vergleichbarer deutscher Konkurrenten der oberen Mittelklasse.

Produktionsende

Im März 2007 hatte Renault Vize-Chef Pélata in einem Interview die Frage nach einem Nachfolger für den Vel Satis verneint, da sich Renault aus dem Segment der oberen Mittelklasse zurückziehen wolle. Im Juli des gleichen Jahres wurde dann aber ein Nachfolger, basierend auf der Technik des Samsung SM5, angekündigt.

Im Herbst 2009 wurde die Produktion des Vel Satis eingestellt. In einem Zeitraum von knapp acht Jahren waren 62.202 Exemplare verkauft worden. Der letzte Vel Satis, der am 12. November 2009 vom Band rollte, wurde den Organisatoren des Filmfestivals in Cannes zur Verfügung gestellt.[6]

Medienpräsenz

Ein früher Renault Vel Satis fand im Film The Da Vinci Code – Sakrileg Verwendung. Dort wird er vom Mönch Silas, gespielt von Paul Bettany, während einer dramatischen Fahrt durch Paris gelenkt.[7]

Zulassungszahlen

Zwischen 2001 und 2008 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 5.380 Vel Satis neu zugelassen worden. Mit 2.088 Einheiten war 2002 das erfolgreichste Verkaufsjahr.

Am 1. Januar 2020 waren noch 928 Vel Satis in Deutschland angemeldet.[8]

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Weblinks

Commons: Renault Vel Satis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Autos ohne Nachfolger (Bild 39) auf Autobild.de (abgerufen am 4. August 2010)
  2. Renault-Modellbeschreibung Vel Satis, Juni 2006, S. 7
  3. FAZ online vom 29. Januar 2009
  4. First drive: Renault gets Vel Satis-faction. 27. September 2002. Abgerufen am 19. Januar 2015.
  5. Premiere auf dem Automobilsalon in Genf: Renault Vel Satis mit neuer Wischertechnik von Bosch. Robert Bosch GmbH. 9. März 2001. Archiviert vom Original am 30. Dezember 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/presseservice.pressrelations.de Abgerufen am 19. Januar 2015.
  6. Vel Satis : fin de fabrication pour la berline haut de gamme de Renault französisch Sprache
  7. Beschreibung der Trickaufnahmen mit dem Vel Satis@1@2Vorlage:Toter Link/www.vfxtalk.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Kraftfahrt-Bundesamt: Bestand an Personenkraftwagen nach Segmenten und Modellreihen am 1. Januar 2020 gegenüber 1. Januar 2019. In: www.kba.de. Abgerufen am 19. Januar 2021.