Vera T. Sós

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Vera Sós)
Vera T. Sós in Oberwolfach, 2008

Vera Turán Sós (* 11. September 1930 in Budapest) ist eine ungarische Mathematikerin, die sich vor allem mit Graphentheorie, Kombinatorik und Zahlentheorie beschäftigt.

Biographie

Vera Sós und Pál Turán (1966 in Moskau)

Nach Abschluss des Gymnasiums, auf dem sie von Tibor Gallai unterrichtet wurde, studierte Sós an der Loránd-Eötvös-Universität bei Paul Erdős und Alfréd Rényi, mit denen sie auch eng zusammenarbeitete.[1] Nach ihrer Habilitation war sie Professorin an der Universität Budapest und seit 1987 ist sie Forschungsprofessorin am Institut für Mathematik der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Alfréd-Rényi-Institut). Vera Sós war seit 1952 mit dem Mathematiker Pál Turán (1910–1976) verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat.

1957 bewies sie den „Drei-Abstands-Satz“ nach einer Vermutung von Hugo Steinhaus:[2] Man betrachte die ersten ganzzahligen Vielfachen einer irrationalen Zahl mod 1. Die im Einheitsintervall durch die Punkte gebildeten Streckenabschnitte haben höchstens drei verschiedene Längen.[3]

Zu ihren Doktoranden gehört László Babai (1975, gemeinsam mit Pál Turán). 2002 gab sie mit anderen eine Auswahl der Arbeiten von Paul Erdős heraus.

1985 wurde sie korrespondierendes und 1990 Vollmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2013 wurde sie zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.

Literatur

  • Gábor Halász, László Lovász, Dezső Miklós, Tamás Szőnyi (Hrsg.): Sets, Graphs and Numbers. A birthday salute to Vera T. Sós and András Hajnal (= Colloquia Mathematica Societatis János Bolyai. 60). North-Holland, Amsterdam u. a. 1992, ISBN 0-444-98681-2.

Schriften

  • als Herausgeberin mit Paul Erdős, Alfréd Rényi: Combinatorial theory and its Applications (= Colloquia Mathematica Societatis János Bolyai. 4). 3 Bände. North Holland, Amsterdam u. a. 1970, ISBN 0-7204-2037-7 (Konferenz in Balatonfüred, August 1969).
  • als Herausgeberin mit László Lovász: Algebraic methods in graph theory (= Colloquia Mathematica Societatis János Bolyai. 25). 2 Bände. North Holland, Amsterdam u. a. 1981, ISBN 0-444-85442-8 (Konferenz in Szeged, August 1978).
  • als Herausgeberin mit Ervin Győri: Recent trends in Combinatorics. The legacy of Paul Erdős. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2001, ISBN 0-521-80170-2 (Konferenz in Mátraháza, Oktober 1995).

Weblinks

Verweise

  1. Zusammen bewiesen sie den „Freundschaftssatz“: Wenn in einem endlichen Graphen jeweils zwei Knoten genau einen gemeinsamen Nachbarn haben, gibt es einen Knoten, der mit allen anderen verbunden ist.
  2. Sós: On the theory of diophantine approximations. I1 (on a problem of A. Ostrowski). In: Acta Mathematica Academiae Scientiarum Hungarica. Band 8, Nr. 3/4, 1957, ISSN 0001-5954, S. 461–472, doi:10.1007/BF02020329; Sós: On the distribution mod 1 of the sequence Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle n \alpha} . In: Annales Universitatis Scientiarum Budapestinensis de Rolando Eötvös nominatae. Sectio Mathematica. Band 1, 1958, ISSN 0524-9007, S. 127–134, (Digitalisat). Diskutiert in Donald E. Knuth: The Art of Computer Programming. Band 3: Sorting and Searching. 2nd edition. Addison-Wesley, Upper Saddle River NJ u. a. 2003, ISBN 0-201-89685-0, S. 511, mit dem Beweis als Übungsaufgabe S. 543 (der Knuth’schen Schwierigkeitsbewertung M 34, das heißt auf der logarithmischen Skala zwischen M 30 (zwei Stunden) und M 40 (Semesterprojekt)).
  3. Demonstration des Theorems bei Wolfram Research.