Verbandsgemeinde Pellenz

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Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Pellenz
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Pellenz hervorgehoben

Koordinaten: 50° 26′ N, 7° 24′ O

Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Fläche: 55,35 km2
Einwohner: 16.803 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 304 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Verbandsschlüssel: 07 1 37 5001
Verbandsgliederung: 5 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Rathausstraße 2–4
56637 Plaidt
Website: www.pellenz.de
Bürgermeister: Klaus Bell (CDU)
Lage der Verbandsgemeinde Pellenz im Landkreis Mayen-Koblenz

Die Verbandsgemeinde Pellenz ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören fünf eigenständige Ortsgemeinden an. Der Verwaltungssitz ist seit dem 2. Mai 2017 in der Ortsgemeinde Plaidt. Sie erhielt ihren Namen wegen ihrer Lage in der Landschaft Pellenz, vom 1. Oktober 1968 bis zum 31. Dezember 1991 lautete ihr Name „Verbandsgemeinde Andernach-Land“ und Andernach war bis zum Jahr 2017 Verwaltungssitz gewesen.

Geographie

Die Verbandsgemeinde Pellenz bildet zusammen mit den Verbandsgemeinden Vordereifel, Mendig und Brohltal die Vulkanische Osteifel, eine von drei Teilregionen in die sich die Vulkaneifel gliedert.

Verbandsangehörige Gemeinden

Ortsgemeinde Fläche (km²) Einwohner
Kretz 4,18 713
Kruft 18,18 4.466
Nickenich 16,56 3.593
Plaidt 9,39 5.841
Saffig 6,97 2.190
Verbandsgemeinde Pellenz 55,27 16.803

(Einwohner am 31. Dezember 2021)[1]

Geschichte

Die Geschichte der VG Pellenz ist auch Teil der jüngeren Geschichte der Landschaft Pellenz, die über die heutige Verbandsgemeinde hinausgeht und Orte wie Thür und Niedermendig (Verbandsgemeinde Mendig), Ochtendung und Polch (Verbandsgemeinde Maifeld) einschließt.

Bis 1794 gehörten die Orte außer Miesenheim (mit Andernach und Kell zum Kurfürstentum und Erzstift Köln (Kurköln)) zum Kurfürstentum und Erzstift Trier (Kurtrier). Während der französischen Besatzungszeit (1794–1815) wurden die Orte Kretz, Kruft, Plaidt und Saffig in einer „Mairie“ (Samtgemeinde) zusammengefasst, 1815 mit der im Jahre 1800 gegründeten Mairie Andernach vereint, unter Preußens Herrschaft in Landbürgermeisterei Andernach umbenannt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Namedy, Eich und Miesenheim, die 1969 (Namedy) bzw. 1970 in die Stadt Andernach eingemeindet wurden, sowie die waldreiche Gemeinde Nickenich hinzu. Am 3. November 1858 wurde durch Bürgermeister Ferdinand-Josef Weygold, damals Land- und Stadtbürgermeister von Andernach, entschieden, nur noch für die Landgemeinden zuständig zu sein. Damit wurde die Stadt Andernach (Stadtbürgermeisterei Andernach, seit 1927 Amt Andernach) verwaltungstechnisch von den Landgemeinden getrennt und erhielt einen neuen eigenen Bürgermeister, Heinrich Byns. Der damals Andernach-Land genannte Kommunalverband wurde damit ins Leben gerufen und bestand zu der Zeit aus den Gemeinden Eich, Kretz, Kruft, Miesenheim, Namedy, Nickenich, Plaidt und Saffig. Aus der Landbürgermeisterei Andernach wurde die Bürgermeisterei Andernach-Land, seit 1927 Amt Andernach-Land, das bis zum 31. Dezember 1991 Gültigkeit hatte. Seit dem 1. Januar 1992 heißt dieser Kommunalverband nach ihrem alten angestammten Namen Verbandsgemeinde Pellenz. Neun Bürgermeister haben der Verbandsgemeinde Pellenz und ihren Rechtsvorgänger Landbürgermeisterei Andernach sowie Amt Andernach-Land bisher vorgestanden, bis zum Zweiten Weltkrieg waren es nach Ferdinand-Josef Weygold die Landbürgermeister Heinrich Franz Kruft (1870–1880), Maximilian Franz Josef Adam (1880–1920) mit der längsten Amtszeit von 40 Jahren und Friedrich Gerhard Hasdenteufel (1920–1942). Das Verwaltungsgebäude, Breite Straße 40 in Andernach, wurde bereits nach 1870 erbaut und mehrmals erweitert, während der Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs unter Bürgermeister Anton Krings (1942–1945) nach Nickenich ausgelagert und 1948 durch Michael Dedenbach (1945–1961) erneut in Betrieb genommen. Nachfolger Erich Dahm (1961–1973), während dessen Amtszeit der Amtsbereich den Namen Verbandsgemeinde Andernach Land erhielt (1. Oktober 1968), ließ weitere Erweiterungen anbauen, die als Bürgermeisterwohnung dienten. Nach Paul-Werner Kohns (1973–2003), der de iure der erste Verbandsbürgermeister der Pellenz war, leitet seit 2003 Klaus Bell als neunter Bürgermeister die heutige VG Pellenz.

2012 beschloss die Verbandsgemeinde, den Verwaltungssitz zukünftig nach Plaidt zu verlegen. Der Neubau des Verwaltungsgebäudes in Plaidt wurde schließlich im April 2018 nach 21 Monaten Bauzeit fertig gestellt. Im Mai 2018 nahm dann die Verwaltung ihre Tätigkeit in dem Neubau auf.[2]

In der Verbandsgemeinde leben zurzeit um die 17.000 Einwohner auf einer Fläche von 55,23 km² (5.523 Hektar)[3].

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Pellenz; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]

Jahr Einwohner
1815 2.900
1835 4.387
1871 5.271
1905 7.290
1939 9.530
1950 11.242
Jahr Einwohner
1961 13.806
1970 15.036
1987 14.947
1997 15.810
2005 16.343
2021 16.803

Politik

Verbandsgemeinderat

Verbandsgemeinderat
   
Insgesamt 32 Sitze

Der Verbandsgemeinderat Pellenz besteht aus 32 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[5]

Wahl SPD CDU FDP Gesamt
2019 12 17 3 32 Sitze
2014 14 17 1 32 Sitze
2009 13 17 2 32 Sitze
2004 14 17 1 32 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister der Verbandsgemeinde Pellenz ist seit 2003 Klaus Bell (CDU). Bei der Direktwahl am 10. Juni 2018 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,5 % für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]

Wappen

2017 bekam die Verbandsgemeinde ein neues Wappen.

Wappen von Verbandsgemeinde Pellenz
Blasonierung:Geviert, in 1: Ein rotes Balkenkreuz in Silber, in 2: Rot bekrönter Löwe, in 3: In Blau ein silberner Pfahl, in 4: Schwarzer Vulkan mit Gesteinsbrocken.“
Wappenbegründung:
  • Oben links (in 1): Das rote Balkenkreuz steht für die ehem. Landesherrschaft von Kurtrier seit 1545.
  • Oben rechts (in 2): Der gekrönte Löwe steht für den Namen „Pellenz“, der von Palatium, Pfalzgrafschaft, abgeleitet ist. Der erste Pfalzgraf bei Rhein, Heinrich II. von Laach, der Gründer des Klosters Maria Laach, hatte seine Burg am Laacher See in der Gemarkung Kruft.
  • Unten links (in 3): Der silberne Pfahl symbolisiert die Zehntherrschaft des Fürsten von der Leyen in allen Ortsgemeinden (außer Kruft).
  • Unten rechts (in 4): Der Vulkan steht für die Bedeutung des Vulkanismus und der Steinindustrie als Erwerbsgrundlage von der Römerzeit bis heute. Die fünf Gesteinsbrocken symbolisieren die fünf Ortsgemeinden der Pellenz. Die 6-eckige Form der Gesteinsbrocken spiegelt die auch natürlich vorkommende Form des sog. Säulenbasalt wider.

Gemeinschaftshaus

Im Jahre 2011 entstand in der Gemeinde Plaidt das preisgekrönte Haus der Gemeinschaft, das gleichzeitig eine Erweiterung der regionalen Schule Pellenz um Aula und Mensa ist. Entworfen wurde der Betonquader, dessen Eingangsbereich holzverkleidet ist, von einem Architektenbüro aus Frankfurt am Main.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. [1]
  3. Maria Zaar-Görgens: Die Entstehung eines rheinischen Kommunalverbundes – Von der preußischen Bürgermeisterei Andernach zur Verbandsgemeinde Pellenz In: 150 Jahre Verbandsgemeinde Pellenz, S. 126–146. Andernach, 2008; ISBN 978-3-941385-01-6
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Verbandsgemeinderatswahlen
  6. Rhein-Zeitung: Die Pellenzer haben entschieden: Klaus Bell (CDU) bleibt VG-Bürgermeister. 10. Juni 2018, abgerufen am 17. Dezember 2019.