Technologisches Gewerbemuseum

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Technologisches Gewerbemuseum
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Technologisches Gewerbemuseum

Schulform Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt
Schulnummer 920417
Gründung 1879
Adresse

Wexstraße 19–23

Ort Wien-Brigittenau
Bundesland Wien
Staat Österreich
Koordinaten 48° 14′ 12″ N, 16° 22′ 10″ OKoordinaten: 48° 14′ 12″ N, 16° 22′ 10″ O
Träger Republik Österreich
Schüler etwa 3000[1]
Lehrkräfte 330[2]
Leitung Victoria Puchhammer-Neumayer
Website www.tgm.ac.at
Altes TGM in Wien 9., Währinger Straße 59

Das Technologische Gewerbemuseum (TGM) (Eigenbezeichnung: tgm | Die Schule der Technik) ist eine Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTL) in Wien, der eine staatlich akkreditierte Versuchsanstalt (HTBLuVA) angeschlossen ist.

Das TGM bietet Schülern, die die achte Schulstufe vollendet haben, eine technisch orientierte Fortsetzung ihrer Schullaufbahn zur Matura. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel fünf Jahre mit dem Abschluss Reife- und Diplomprüfung (BHS-Matura).[3] Nach einschlägiger Berufspraxis kann die Standesbezeichnung Ingenieur beantragt werden. Die Schule hat den Status einer Technischen und Gewerblichen Lehranstalt.

Als sogenannte Zentrallehranstalt ist sie direkt dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) unterstellt.

Geschichte

Das TGM wurde am 26. Oktober 1879 von Wilhelm Exner unter der Schirmherrschaft des damaligen Niederösterreichischen Gewerbevereins nach dem Vorbild des Conservatoire national des arts et métiers im 1. Wiener Gemeindebezirk, Eschenbachgasse 11, eröffnet. Zielsetzung des Gründers war, der österreichischen Wirtschaft – das waren zum Zeitpunkt der Gründung der Anstalt vorwiegend Gewerbebetriebe – eine Stätte der Weiterbildung für den Bereich der Technologie zur Verfügung zu stellen.[4]

Dies geschah in der ersten Phase in Form von Ausstellungen und Beratungen, also einer Art musealen Struktur. Daraus ergab sich auch die Namensgebung. In der Folge entwickelten sich sehr rasch schulische Strukturen, die den Aufbau der verschiedenen Lehranstalten nach sich zogen.

Im Jahr 1881 wurde die Schule mit der Niederen Fachschule für Möbel- und Bautischlerei erweitert. Ab diesem Jahr wurde jedem Lehrer für die Dauer seiner Tätigkeit der Professorentitel verliehen. Die nächste Erweiterung fand 1884 durch die Anmietung von Teilen des ehemaligen Wiener Zweigbetriebs der Siglschen Lokomotivfabrik (deren Zentrale in Wiener Neustadt war) im 9. Wiener Gemeindebezirk in der Währinger Straße 59 statt. In diesem Gebäude wurde die Ausbildung für Metallarbeiter, Elektrotechniker und Maschinenschlosser abgehalten.

Im Schuljahr 1896 wurde eine Gesamtschüleranzahl von 1000 Schülern überschritten und 1899 wurde die Höhere Fachschule für Elektrotechnik (5-jährig) eröffnet. 1905 wurde das TGM unter Direktor Georg Lauboeck verstaatlicht, drei Jahre später wurde es dem Handelsministerium unterstellt. 1911 wurde die Fachschule für Bau- und Maschinenschlosser in die Höhere Abteilung für Maschinentechnik (5-jährig) umgewandelt.

Der Amateursender der Versuchsanstalt für Radiotechnik begann 1937 regelmäßige Sendungen über Kurzwellen zu veröffentlichen. Im selben Jahr wurde der Verein der Alt-Technologen gegründet und 1958 maturierte die erste Schülerin am TGM.

Im Schuljahr 1979/80 übersiedelte das TGM vom alten Gebäude in der Währinger Straße in das neu errichtete Gebäude in der Wexstraße in der Brigittenau (20. Bezirk). Das alte Gebäude wird aktuell vom WUK genützt. Der neue Standort beherbergt seitdem die komplette Schule, Werkstätten, Laboratorien sowie die Versuchsanstalt. Das Hauptgebäude des TGMs ist mit 16 Etagen und 68 Metern Höhe das höchste Schulgebäude Österreichs.

Schule

Das TGM ist die älteste Höhere Technische Bundeslehranstalt und die größte Schule Wiens. Es führt eine Tagesschule mit sieben Abteilungen:[3][5]

Außerdem Vorbereitungslehrgänge als Abendschule für Berufstätige:[3]

Zusätzlich werden viersemestrige Kollegs angeboten.

Dem TGM ist eine akkreditierte Versuchsanstalt mit folgenden Bereichen angeschlossen:[3]

Die Schule hat (Stand 2016) ca. 3.674 Schüler.

Schulversuch „Lernbüro“

Mit Beginn des Schuljahres 2016/17 wurde unter der Leitung des Abteilungsvorstandes der Informationstechnologie Gottfried Koppensteiner ein Schulversuch zur Einführung eines „Lernbüros“ gestartet. Das Ziel hierbei ist es, dass sich die Schüler ihr Wissen großteils selbst aneignen. Sie besitzen eine große Autonomie und können sich zum Beispiel ihren Stundenplan überwiegend selbst zusammenstellen. Der anwesende Lehrer unterrichtet dabei nicht „klassisch“ aktiv, sondern steht vielmehr als Coach zur Seite. Zahlreiche Schulen aus ganz Österreich schickten Vertreter an das TGM, um die neue Unterrichtsform zu beobachten. Die Wirtschaftsuniversität Wien untersucht den Schulversuch in einer Studie.[6]

Technologenverband

Der Verband der Technologen ist eine Vereinigung von Absolventen und Schülern dieser Anstalt und wurde 1947 gegründet. Er vertritt die Interessen der Absolventen; beispielsweise hilft er bei der Einreichung zum Ingenieurtitel und führt einen Adressendienst bzw. Adressensuchdienst. Der Technologenverband ist auch bemüht, Wünsche der Industrie bezüglich der Ausbildung an die Lehrerschaft, die Direktion und das Ministerium heranzutragen. Der Verband ist aber auch Anlaufstelle in allen Angelegenheiten, welche die Schüler betreffen.

Bekannte Absolventen

Altes TGM in Wien 9., Währinger Straße 59

Siehe auch

Weblinks

Commons: Technologisches Gewerbemuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neues. Aktuelles aus dem TGM. In: tgm.ac.at. Abgerufen am 16. September 2021.
  2. Michael Widter: Presse-Aussendung. (PDF; 155,7 kB) TGM – Die Schule der Technik. In: widter.com. 9. Dezember 2019;.
  3. a b c d Höhere technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt, TGM. In: berufsbildendeschulen.at. Abgerufen am 7. Juli 2022.
  4. Technologisches Gewerbemuseum – Wien Geschichte Wiki. In: Wien Geschichte Wiki. 19. Juli 2019, abgerufen am 17. Februar 2020.
  5. Ausbildung ab 14. Abgerufen am 7. Juli 2022.
  6. Klaus Lorbeer: Lernbüro am TGM geht in die Fortsetzung. In: Computerwelt. 28. August 2017, abgerufen am 9. April 2020.