Centurion (Südafrika)

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Centurion
Centurion (Südafrika)
Centurion
Koordinaten 25° 52′ S, 28° 11′ OKoordinaten: 25° 52′ S, 28° 11′ O
Basisdaten
Staat Südafrika

Provinz

Gauteng
Metropole City of Tshwane
Höhe 1429 m
Fläche 239,2 km²
Einwohner 236.580 (2011)
Dichte 989,1 Ew./km²
Gründung 1902
Postleitzahl 0014 - 0178
Besonderheiten:
ehemals Irene, Lyttelton
und Verwoerdburg
Gautrain-Bahnhof Centurion
Gautrain-Bahnhof Centurion

Centurion (ehemals Irene, Lyttelton, später Verwoerdburg) ist eine Stadt in der südafrikanischen Provinz Gauteng. Sie gehört zur Metropolgemeinde Tshwane.

Geographie

Centurion hatte 2011 laut Volkszählung 236.580 Einwohner.[1] Der Ort liegt im Ballungsraum zwischen der Hauptstadt Pretoria und Midrand, das zu Johannesburg gehört. Der Hennops fließt durch das Zentrum von Centurion.[2]

Geschichte

1841 gründeten mehrere Mitglieder der Familie Erasmus Farmen im heutigen Gebiet von Centurion. Mehrere der heutigen Vororte wurden nach ihnen benannt. 1889 kaufte Alois Hugo Nelmapius Teile der Farm Doornkloof und benannte sie nach seiner Tochter Irene. Im Zweiten Burenkrieg wurde hier 1901 das Konzentrationslager Irene Concentration Camp errichtet. Bis zu 5500 Buren waren hier inhaftiert. 1249 von ihnen starben, darunter rund 1000 Kinder. 1902 wurde ebenfalls auf dem Gelände von Doornkloof der Ort Irene gegründet. Der spätere südafrikanische Premierminister Jan Smuts erwarb die Farm und starb dort 1950.

1904 wurde die Siedlung Lyttelton auf dem Gebiet der Farm Droogegrond gegründet. 1962 wurden Doornkloof, Irene und Lyttelton unter dem gemeinsamen Namen Lyttelton zusammengefasst und erhielten hiermit das Stadtrecht. 1967 wurde die Stadt nach dem im Vorjahr ermordeten Präsidenten Hendrik Frensch Verwoerd in Verwoerdburg umbenannt. 1995 wurde die Stadt nach dem Ende der Apartheid erneut umbenannt.[3] Sie erhielt den Namen Centurion nach dem Cricket-Stadion Centurion Park, das später SuperSport Park genannt wurde. Mehrere Townships und einige Stadtteile von Pretoria wurden nach Centurion eingemeindet. Die Stadt wuchs schnell. Zahlreiche neue Unternehmen und Einkaufszentren entstanden.

2000 verlor Centurion den offiziellen Stadtstatus und wurde Teil der neugeschaffenen City of Tshwane Metropolitan Municipality.[4]

Wirtschaft und Verkehr

Die Luftwaffenstützpunkte Swartkop und Waterkloof der South African Air Force liegen in Centurion. 2006 wurde mit Hilfe der Europäischen Union das Centurion Aerospace Village (CAV) gegründet, das die Luftfahrtindustrie Südafrikas bündeln soll.[5]

In der Stadt befindet sich der Standort des Unternehmensbereichs Denel Land Systems der Denel-Gruppe, der ursprünglich den Namen Lyttelton Engineering Works (afrikaans: Lyttelton Ingenieurswerke, LIW) trug, ein weit bekannter Rüstungsbetrieb, der seit 1968 unter Führung von Armscor operierte.

Centurion liegt nahe der Kreuzung der Nationalstraßen N1 und N14. Die Station Centurion wird vom Nahverkehrssystem Gautrain bedient. Die Nahverkehrszüge der Metrorail Gauteng, die zwischen Johannesburg und Pretoria verkehren, halten innerhalb Centurions in Irene, Centurion, Sportpark und Kloofsig.[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Die Luftwaffe unterhält das South African Air Force Museum.
  • Der Friedhof des Konzentrationslagers mit 576 Grabsteinen ist erhalten.
  • Im ehemaligen Township Olievenhoutbosch gibt es eine Koi-Zuchtfarm und ein Kulturzentrum der Ndebele.[6]
  • Doornkloof Farm, ehemaliges Wohnhaus des Generals und Politikers Jan Christiaan Smuts und nun ein Museum.

Sport

Das Cricket-Stadion SuperSport Park

Der SuperSport Park ist eines von Südafrikas Test-Cricket-Stadien und eines der Heimstadien der südafrikanischen Cricket-Nationalmannschaft. Das Stadion war unter anderem einer der Austragungsorte des Cricket World Cup 2003 und der Champions Trophy 2009. In der Nähe der Stadt befindet sich auch die permanente Motorsportrennstrecke Zwartkops Raceway.

Weblinks

  • Anonymus: Centurion. auf www.south-africa-info.co.za (englisch)

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011: Centurion, abgerufen am 3. Oktober 2013.
  2. a b nach OSM.
  3. South African History Online: Verwoerdburg is renamed Centurion. auf www.sahistory.org.za (englisch).
  4. Geschichte Centurions (englisch), abgerufen am 7. April 2012
  5. Centurion Aerospace Village: Website des CAV. (englisch), abgerufen am 1. Januar 2022.
  6. South African History Online: Olievenhoutbosch, Centurion-Pretoria. auf www.sahistory.org.za (englisch).