Virtuelle Fachbibliothek ilissAfrica

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Logo von ilissAfrica

Die internet library sub-saharan Africa (ilissAfrica) ist eine Virtuelle Fachbibliothek für Informationen zur Region Afrika südlich der Sahara[1][2]. Sie wird gemeinsam von der Universitätsbibliothek Frankfurt und dem Hamburger German Institute of Global and Area Studies (GIGA) betrieben, die auch das Sondersammelgebiet zu Afrika südlich der Sahara betreuen, und mit Projektmitteln der DFG finanzieren. Seit Juni 2009 bietet die Bibliothek in Deutsch, Englisch und Französisch einen zentralen Zugang zu wissenschaftlich relevanten Informationen und weitere Dienste an.[3] ilissAfrica ist eng in die europäische Zusammenarbeit der Afrika-Bibliothekare (European Librarians in African Studies, ELIAS) eingebunden und dient beispielsweise als Hilfsmittel, um frei zugängliche elektronische Dokumente nur noch von einer der beteiligten Bibliotheken zu katalogisieren und archivieren.[4]

Dienste

Wissenschaftler und Afrika-Interessierte können mithilfe von ilissAfrica Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken durchsuchen und Webseiten erschließen, die für ihre Forschungsinteressen einschlägig sind. ilissAfrica hat im Wesentlichen drei Module:

Die Allgemeine Suche

Es handelt sich um eine Metasuche, die mehrere Datenbanken und Bibliothekskatalogen gleichzeitig durchsucht. Momentan umfasst die Allgemeine Suche:

  • den Afrika-Ausschnitt des Katalogs der UB Frankfurt (Sondersammelgebiet Afrika südlich der Sahara 6.31)
  • den Afrika-Ausschnitt des Katalogs des Informationszentrum am GIGA Hamburg (Sondersammelgebiet Afrika südlich der Sahara 6.311 – Graue Literatur)
  • den Katalog der Bibliothek des African Studies Centre Leiden (größte wissenschaftliche Afrika-Bibliothek der Niederlande)
  • den Katalog der Bibliothek des Nordic Africa Institute in Uppsala (übergreifende Afrika-Bibliothek der skandinavischen Länder)
  • den Katalog der Bibliothek des Institut für Ethnologie und Afrikastudien Mainz (inkl. der Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen)
  • den Retro-Katalog der UB Frankfurt (Literatur, die bis 1986 erworben wurde)
  • Online-Contents-Ausschnitt „Afrika-Südlich der Sahara“ (Aufsatztitel aus 170 afrikaspezifischen Fachzeitschriften)
  • die Internetquellendatenbank von ilissAfrica
  • einen Afrika-Ausschnitt der Bielefeld Academic Search Engine
  • das Koloniale Bildarchiv mit 50.000 digitalisierten historischen Fotos aus den Beständen der Universitätsbibliothek Frankfurt und der Sam Cohen Library, Swakopmund, Namibia
Die Internetquellen-Datenbank

Die Linksammlung umfasst mehr als 4500 ausgewählte afrikaspezifische Internetquellen und wird von der ilissAfrica-Redaktion auf-, ausgebaut und gepflegt. Die Erfassung erfolgt im Academic LinkShare-Verbund, etwa 10 % der erfassten Seiten konnten von anderen Virtuellen Fachbibliotheken wie vor allem der ViFaPol nachgenutzt werden. Eine Erweiterte Suche erlaubt den Einsatz von Filtern und ein Browsing nach Ländern, Themen und Quellenarten.[5]

Die Nachwuchsdatenbank

Die Personendatenbank der Nachwuchswissenschaftler der deutschen Afrikastudien dient der Vernetzung. Interessenten können sich über die Homepage von ilissAfrica eintragen. Die Profile sind öffentlich sichtbar.

Der Open Access Guide

Vor allem an Wissenschaftler in Afrika richtet sich ein Open Access Guide. Er verzeichnet Informationsangebote, die von afrikanischen Ländern aus kostenlos oder gegen eine reduzierte Gebühr zugänglich sind.

Current Awareness- und Web 2.0-Dienstleistungen

Das Hauptziel von ilissAfrica ist die Unterstützung bei der Literatur- und Informationsrecherche. Aufbauend auf diesem Kernangebot wurden nun weitere Dienstleistungen[6] entwickelt. Um auf dem Laufenden zu bleiben und die Informationsflut zu bewältigen, eignen sich Web-Desktops wie Netvibes, Pageflakes oder iGoogle. Sie stellen einen virtuellen Web-Desktop über das Internet browserbasiert zur Verfügung. ilissAfrica hat eine Vorauswahl konfiguriert mit den Web-Feeds u. a. von aktuellen Nachrichten, Inhaltsverzeichnissen neuer Zeitschriftenhefte oder Konferenz-Hinweisen. Diese werden auf einer Seite übersichtlich angeordnet präsentiert. Exemplarisch wurde ein Dashboard bei Netvibes eingerichtet. Die Zusammenstellung von ilissAfrica kann nachgenutzt und dann den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Mittels der zugrundeliegenden OPML-Datei kann die Zusammenstellung auch in andere Web-Desktops und Feedreader importiert werden. Um die „modernen“ Nutzer dort abzuholen, wo sie sich sowieso im Netz aufhalten, wurden außerdem eine Facebook-Seite, ein Blog und ein Twitter-Account eingerichtet. Hier werden Neuigkeiten über ilissAfrica, Berichte über den Buchmarkt Afrikas, neue Datenbanken, Nationallizenzen oder neue Aktivitäten im Bereich Open Access vorgestellt.

BASE – Bielefeld Academic Search Engine

Mit der Einbindung der Bielefeld Academic Search Engine als OAI-PMH Service Provider konnten auf einen Schlag eine Vielzahl von einschlägigen Hochschulschriftenservern und anderer Aufsatzdatenbanken in die Metasuche von ilissAfrica eingebaut werden. Vor allem konnten damit dreißig Repositorien afrikanischer Universitäten und der Aufsatzdatenbank African Journals Online (AJOL) einbezogen werden, was wiederum die Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse aus Afrika massiv erhöht und den Digital Divide zwischen Nord und Süd etwas abbaut. Außerdem konnten die frankophonen Ressourcen massiv ergänzt werden: HAL, Persee, CAIRN, Gallica und das IRD-Verzeichnis sind enthalten. Mit Hilfe großer Digitalisierungsprojekte wie Gallica oder den Unternehmungen amerikanischer Universitäten können jetzt mehr Dokumentarten gefunden werden, wie historische Fotos, Karten, Videos. Somit sind auch immer mehr Primärquellen direkt mit ilissAfrica nachgewiesen. Außerdem sind etwa 75 % der in BASE nachgewiesenen Dokumente Open Access: der direkte Zugriff zur Online-Publikation wird damit massiv verbessert.

Verwandte Virtuelle Fachbibliotheken

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Cohen, Nadia; Siebold, Thomas, 2009: Virtuelle Fachbibliothek ilissAfrica - das Einstiegsportal zur Suche nach Literatur und Informationen zur Region Subsahara-Afrika. In: Periplus. Jahrbuch für außereuropäische Geschichte 2009: 148-151.
  2. Garba, Faisal, 2009/2010: Tackling African development challenges. In: The African Courier Dec/Jan 2009/10 : 14f.
  3. Zum Projektverlauf und der auch kritisch gesehenen DFG-Förderung vgl. Bergenthum, Hartmut: «internet library sub-saharan Africa» (ilissAfrica): Bilanz einer Virtuellen Fachbibliothek, in: ABI-Technik 31 (2011), 1, S. 12–22, doi:10.1515/ABI.2011.002.
  4. Bergenthum, Hartmut/Thomas Siebold: African Studies - Striving for Integrated Information Services: Recent Developments in Germany and Europe, in: Africa Spectrum 45 (2010), 2, S. 109–121.
  5. Lauber-Reymann, Margrit: Informationsressourcen. Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten, Berlin 2010, S. 457.
  6. "Neue Angebote von ilissAfrica: Wiki-Tutorial, Web2.0-Dienste und Web-Desktops", Beitrag im vascoda-Blog, 11. November 2010.