Victor Schmidt & Söhne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Victor Schmidt & Söhne
Rechtsform
Gründung 1. Jänner 1858
Auflösung 2000
Sitz Wien, Österreich
Branche Süßwarenherstellung
Die ehemalige Schokoladenfabrik Victor Schmidt & Söhne in Simmering
Datei:Wiener Zeitung 13-6-1886 13 Victor Schmidt.png
Ausschnitt einer Werbung von Victor Schmidt & Söhne (1886)

Victor Schmidt & Söhne war ein österreichischer Süßwarenhersteller, der 1858 gegründet wurde und seit 2000 zum Unternehmen Manner gehört.

Geschichte

Das Unternehmen Victor Schmidt wurde von seinem Gründer Victor Anton Schmidt am 1. Jänner 1858 als Gewerbe der Schokoladenfabrikation angemeldet. Der erste Standort befand sich in der Weyringergasse 30 im 4. Wiener Gemeindebezirk.

Bereits 1864 kam das Unternehmen, das sehr schnell gewachsen war, in wirtschaftliche Turbulenzen und ein Konkurs konnte nur knapp abgewendet werden. Trotzdem wuchs das Unternehmen rasch wieder weiter und wurde international bekannt. 1872 wurde der Unternehmensname (Firma) in Victor Schmidt & Sohn geändert, da der älteste Sohn Victor Ladislaus in das Unternehmen eintrat. 1884 zog sich der Senior aus dem Unternehmen zurück.

Gefertigte Produkte waren Tafelschokolade, Pfefferminzbonbons, aber auch Feigenkaffee, Marmeladen und Teigwaren. Produziert wurde alles in der Zeit zwischen 1880 und 1905 mit je nach Saison von 800 bis 1.000 Mitarbeitern. Da die Produktionsstätte im 4. Bezirk bald nicht mehr ausreichte, wurde 1905 eine neue, vom Architekten Wilhelm Klingenberg entworfene Fabrik in Simmering an der Geiselbergstraße errichtet. Während des Ersten Weltkrieges war die spätere Widerstandskämpferin Rosa Jochmann Arbeiterin in dieser Fabrik.

Im Jahr 1931 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte damit das Bundeswappen im Geschäftsverkehr führen. Das Unternehmen verfügte auch über eine Werksfußballmannschaft, die unter anderem in den Spielzeiten 1933/34,[1] 1934/35[2] und 1935/36[3] am Österreichischen Fußballpokal, bis einschließlich 1934/35 noch Wiener Cup genannt, teilnahm.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Produktion aus Rohstoffmangel eingestellt werden. Erst 1947 wurden wieder die notwendigen Lebensmittel zugeteilt, sodass die Produktion wieder hochgefahren werden konnte. Produziert wurden hauptsächlich Bonbonnieren und Mozartkugeln. Die dabei verwendete eigene Handelsmarke war dabei Ildefonso, die auch nach der Übernahme durch Manner bis heute besteht.

In den 1970er Jahren kaufte Schmidt den Mitbewerber Gustav & Wilhelm Heller. Im Jahr 1994 wurde das Unternehmen selbst von Néstle gekauft. Im Jahr 2000 veräußerte Néstle die Marke Schmidt an Josef Manner & Comp. und Heller an Storck.

Viktorsmidtundsoehne.jpg

Produktlinien

Sowohl Victor Schmidt als auch Ildefonso waren unternehmenseigene Handelsmarken, wurden aber beim Verkauf an Manner ebenfalls mitverkauft, wo sie heute nach wie vor ihre Marktpräsenz haben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiener Cup 1933/34 auf austriasoccer.at, abgerufen am 3. August 2019
  2. Wiener Cup 1934/35 auf austriasoccer.at, abgerufen am 3. August 2019
  3. Österreichischer Cup 1935/36 auf austriasoccer.at, abgerufen am 3. August 2019