Naturforschende Gesellschaft in Zürich

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Die Naturforschende Gesellschaft in Zürich (NGZH) ist eine 1746 gegründete Gesellschaft zur Förderung der Naturwissenschaften.[1] Sie wurde von Johannes Gessner und anderen Bürgern (davon drei weitere Mitglieder der Gessner-Familie[1]) in Zürich als Physikalische Gesellschaft (Physicalische Societät) ins Leben gerufen und ist eine der ältesten naturwissenschaftlichen Gesellschaften der Schweiz.[2]

Im Zeitalter der Aufklärung widmete man sich dort den damals aufblühenden Naturwissenschaften, d. h. neben Physik auch Mathematik, Technik, Landwirtschaft, Medizin, Pharmazie und insbesondere Naturhistorie (worunter man beschreibende Naturwissenschaften wie Zoologie, Botanik, Meteorologie, Geologie, Geographie und Astronomie verstand). Der Gesellschaft unterstand ein Botanischer Garten und eine Sternwarte, aber sie legte auch Sammlungen und eine Bibliothek an. Ausserdem führte sie Aufzeichnungen über das tägliche Wetter und war für die korrekte Zeitmessung in Zürich verantwortlich. Bei ihren Versammlungen wurden nach dem Vorbild anderer wissenschaftlicher Gesellschaften, etwa der Royal Society, auch Experimente durchgeführt. Von den zahlreichen Aktivitäten der Gesellschaft profitierten nicht zuletzt auch die naturwissenschaftlichen Fakultäten der 1833 gegründeten Universität Zürich und des 1855 eröffneten Eidgenössischen Polytechnikums (ab 1911 Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) genannt).

Der Präsident Fritz Gassmann am Berchtoldstag 2017 in der Zentralbibliothek Zürich beim Verkauf des Neujahrsblatts

Die Gesellschaft veranstaltet jedes Jahr eine Vortragsreihe und veröffentlicht kürzere Beiträge in der Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich sowie ein umfangreicheres Werk als Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, das jeweils am 31. Dezember erscheint und am Morgen des 2. Januars in der Zentralbibliothek Zürich verkauft wird.[3]

Zudem wurden im 18. Jahrhundert Abhandlungen (1762, 1764, 1766) publiziert. Ein Vorläufer der Vierteljahrsschrift waren ausserdem die Verhandlungen (1826 bis 1837)[4] sowie die Mitteilungen (1847 bis 1856)[5]. Die Neujahrsblätter erscheinen seit 1799, und die Vierteljahrsschrift erscheint seit 1856.

Die Gesellschaft ist öffentlich und steht auch interessierten Nichtakademikern offen. Zurzeit hat sie etwa 530 Mitglieder (Stand Januar 2017).

Weblinks

Wikisource: Neujahrsblatt – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. a b Eduard Rübel: Geschichte der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. (PDF; 993 kB) Naturforschende Gesellschaft in Zürich, 31. Dezember 1946, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  2. Übersicht der in der Akademie der Naturwissenschaften organisierten Gesellschaften.
  3. Website der Zentralbibliothek Zürich.
  4. Bericht über die Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft, ZDB-ID 212341-1.
  5. Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, ZDB-ID 209713-8.