Vojtěch Luža

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Vojtěch Luža in der Zwischenkriegszeit

Vojtěch Luža (* 26. März 1891 in Uherský Brod; † 2. Oktober 1944 in Hřiště, Ortsteil von Přibyslav), später mit vollem Namen Vojtěch Boris Luža, war tschechoslowakischer Soldat, Legionär, Armeegeneral in memoriam in der Tschechoslowakischen Armee, und als Mitglied von Widerstandsgruppen wie Obrana národa eine Persönlichkeit des tschechoslowakischen Widerstandes 1939–1945 gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Nach der Realschule besuchte Vojtěch Luža acht Semester die technische Hochschule in Brünn, nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er das Studium jedoch beenden und schlug 1914 den Weg eines Berufssoldaten ein. Nach einem Kurs für Offiziere in Reserve wurde er im November 1914 an die russische Ostfront abkommandiert. Nach seiner Gefangennahme meldete er sich in die freiwillige serbische Division und danach, im Januar 1917, in die Tschechoslowakischen Legionen, wo er einige Befehlshaberposten innehatte und unter anderem an der Schlacht bei Zborów teilnahm. In Russland trat er der orthodoxen Kirche bei und nahm den zweiten Vornamen Boris an. Im April 1920 kehrte er mit dem Dienstgrad eines Oberstleutnants in die Tschechoslowakei zurück.[1][2]

In Prag befehligte Vojtěch Luža ein Infanterieregiment und besuchte danach die Vysoká škola válečná (Kriegshochschule) in Prag (bis 1923[3]). 1923 bis 1929 war er im Generalstab tätig, vom Januar 1930 bis Februar 1930 befehligte er diverse Einheiten in Ružomberok und wurde anschließend stellvertretender Leiter der Kriegshochschule, ab 1932 Leiter derselben. Es folgten einige Befehlshaberposten in Trenčín und Olmütz.[1][2] Ab November 1937 war er Landesbefehlshaber in Brünn.[4] Während der allgemeinen Mobilisierung im Herbst 1938 war er Befehlshaber der bei Olmütz stationierten II. Tschechoslowakischen Armee in Mähren.[1]

Nach der Besetzung des Landes durch die Wehrmacht und der Ausrufung des Protektorats Böhmen und Mähren im März 1939 schloss sich Luža dem Widerstand an. Er arbeitete in leitenden Organen der Gruppe Obrana národa und unterhielt als solcher enge Kontakte zum Ministerpräsidenten des Protektorats Böhmen und Mähren, General Alois Eliáš, der mit dem Widerstand zusammenarbeitete. Ebenfalls arbeitete er in der Widerstandsgruppe Petiční výbor Věrni zůstaneme[1][2] und unterhielt Kontakte zur Gruppe Parsifal[5]. Nachdem beide Gruppen durch Verhaftungen enorm geschwächt wurden, baute er u. a. mit Karel Steiner-Veselý und Josef Grňa die Folgeorganisation Přípravný revoluční národní výbor PRNV auf, ab April dann auch Jaro und vor allem Rada Tří, deren Befehlshaber er wurde. Er war im Gespräch als Befehlshaber des gesamten bewaffneten Widerstandes im Protektorat.[1][2][4]

Gaststätte „U Němců“ in Hřiště, wo Luža erschossen wurde

Ab Mitte 1944 widmete sich Luža Vorbereitungen eines Aufstandes und Partisanenkampfes, wie sie parallel auch in der Slowakei stattfanden, was dort später zum Slowakischen Nationalaufstand führte, und forderte von der Exilregierung in London Lieferungen von Waffen an. Bei einer Reise zwischen zwei Stützpunkten wurden er und sein Adjutant Josef Koreš jedoch infolge eines Verrats in einer Gaststätte in Hřiště (heute Ortsteil von Přibyslav) am 2. Oktober 1944 gestellt und durch Protektoratspolizei erschossen.[1][5]

Beförderungen

Lužas militärische Karriere verlief in folgenden Schritten[3]:

Gedenktafel für V. Luža und J. Koreš an der ehemaligen Gaststätte in Hřiště

Auszeichnungen

Vojtěch Luža erhielt zahlreiche Auszeichnungen, von denen hier eine Auswahl genannt wird[6]:

Einzelnachweise

  1. a b c d e f LUŽA Vojtěch Boris Ing., In: Vojenské osobnosti československého odboje 1939–1945, Veröffentlichung des Historischen Militärinstituts des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik, AVIS, Prag 2005, S. 178, online (archiviert) auf: vojenskaakademiehranice.ic.cz/...
  2. a b c d Přehled popravených, umučených a padlých československých generálů, Stichwort divizní generál Ing. Vojtěch LUŽA, Biographie, online auf: codyprint.cz/…
  3. a b divizní generál Vojtěch Boris Luža, Kurzbiographie des Vereins Spolek pro vojenská pietní místa, online auf: vets.estranky.cz/
  4. a b Vysoká škola válečná v Praze, in: Eduard Stehlík: Srdce armády (Generální štáb 1919-2009), Veröffentlichung des Innenministeriums der Tschechischen Republik, AVIS, Prag 2009 (2. Auflage), ISBN 978-80-7278-515-5, S. 23, online auf: mocr.army.cz/…
  5. a b Vojtěch Boris Luža, Biographie des Portals osobnosti.cz, online auf: zivotopis.osobnosti.cz/…
  6. a b divizní generál Ing. Vojtěch Boris Luža, Biographie der Onlineenzyklopädie encyklopedie.brna, online auf: encyklopedie.brna.cz/