Voll normaaal

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Film
Originaltitel Voll normaaal
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch, Italienisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Ralf Huettner
Drehbuch Tom Gerhardt
Produktion Bernd Eichinger
Peter Zenk
Musik Jörg Evers
Kamera Diethard Prengel
Schnitt Gisela Haller
Besetzung

Voll normaaal ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1994 von Regisseur Ralf Huettner mit Tom Gerhardt in der Hauptrolle. Verschiedene Elemente aus dem Film tauchen im Nachfolgerfilm Ballermann 6 (1997) sowie in der Ableger-Fernsehserie Hausmeister Krause – Ordnung muss sein in abgewandelter Form wieder auf.

Handlung

Der 26-jährige Tommie lebt zusammen mit seiner älteren Schwester Carmen bei seinen Eltern Dieter und Lisbeth Krause in Köln-Kalk. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört unter anderem der Konsum von Videofilmen zusammen mit seinem Kumpel Mario. Beide haben eine Vorliebe für Sexfilme mit dem „Busenwunder“ Gianna S. in der Hauptrolle. Nachdem Tommie seine Stammvideothek betreten hat, um sich Filme für das Wochenende zu leihen, wird er vom Inhaber mit dessen Nichte Gabi bekanntgemacht. Währenddessen erblickt er eine Werbung für einen Auftritt von Gianna S. und fährt sofort Heim, um Mario zu informieren. Kurz darauf treffen sie Carmens alten Freund Norbert. Dieser sucht die Krauses im Auftrag der Betrügerfirma „Cash and Go“ auf, um ihnen einen Vertrag mit angeblich hoher Rendite aufzuschwatzen. Dieter lässt sich täuschen und nimmt einen Kredit auf sein Haus auf, um zu investieren. Mit den sofort bei Vertragsabschluss ausgezahlten ersten „Rendite“ in Höhe von 1.000 DM möchte er eine Veranstaltung des Dackelclubs unter Teilnahme des Landesvorsitzenden Nordrhein-Westfalens, Hubert Maulhofer, ausrichten, um Eindruck bei den Kameraden zu schinden.

Auf dem Weg zu einer von Norbert erwähnten Feier erblicken Tommie und Mario den Mercedes des Zuhälters Jupp und vor allem dessen Auspuff. Tommie stiehlt ihn und Jupp bemerkt und beschimpft die beiden, kann sie aber nicht einholen. Auf der Feier angekommen, treffen die beiden auf Gabi, mit der sie sich daneben benehmen. Norbert will Tommie und Mario daraufhin loswerden. Tommie schafft es aber noch, die Melodie des Walzers An der schönen blauen Donau ins Mikrophon der anwesenden Musikband zu rülpsen sowie sich beim Hinausgehen über das ganze Buffet zu erbrechen. Zu allem Überfluss kommt auch noch Jupp hinzu, kann Tommie und Mario aber nicht erwischen.

Für den folgenden Abend verabreden sich Tommie und Mario mit Gabi im Pornokino „Blue Bird“ und treffen dort auf dessen Inhaber: Jupp. Dieser macht Mario unmissverständlich klar, dass Tommie den entwendeten Auspuff in seinem Stammlokal abzuliefern hat. Zwischenzeitlich richten die beiden Protagonisten in ihrer Autowerkstatt weiteres Chaos an, zerstören einen Porsche und verbrennen versehentlich den Hund der Besitzerin zum Skelett.

Nachdem Tommie den Auspuff zurückgebracht und wie befohlen an Jupps Wagen montiert hat, wird er von Jupp noch dazu verdonnert, bis 19 Uhr einen Kasten „Ramsdorfer Kölsch“ zu liefern. Andernfalls drohe ihm „Köln-Kalk-Verbot“. Da er pleite ist, stiehlt er Dieters 1.000-DM-Schein. Dieser kann daraufhin nicht die Rechnung des georderten Partyservices zahlen und seine Veranstaltung platzt. Dieter wird von Maulhofer aufgeklärt, dass er sich durch den Vertrag mit „Cash and go“ ruiniert habe.

Tommie macht sich indes zum nächsten Getränkemarkt auf. Letztlich gelangt er zum Café Athen, dessen Eigentümer den letzten Kasten „Ramsdorfer Kölsch“ aus einem Kiosk gekauft hat. Tommie gelingt es, diesen teuer zu erwerben. Da eine Flasche bereits von einem Hütchenspieler bestellt wurde, muss Tommie mit ihm das Spiel spielen und verliert weiteres Geld, bevor er mit einer List die fehlende Flasche an sich bringt. Das Abliefern der Kiste scheitert jedoch daran, dass Tommie unterwegs auf Giannas Tourbus trifft und diesem zum Klub Free Life folgt.

Währenddessen hat Norbert Gabi unter dem Vorwand, einen Modelfotografen bestellt zu haben, in seine Wohnung gelockt. Dort entdeckt sie, dass er die Krauses hereingelegt hat. Um deren Ruin zu verhindern, streift sie dem auf Sex Wartenden ein mit scharfer Sauce gefülltes Kondom über, nimmt den unterschriebenen Vertrag von Dieter an sich und verschwindet; kurz danach folgt Norbert ihr zum Free Life.

Zur gleichen Zeit versuchen Tommie und Mario vergeblich, in den Klub zu kommen. Um sich an den sie abweisenden Türstehern zu rächen, bewerfen sie diese mit Hundekot. Doch sie treffen versehentlich den dazugekommenen Jupp. Die beiden Freunden entwischen ihm durch den Hintereingang und gelangen unter die Bühne der Diskothek. Sie lockern ein Brett, um Gianna S.’ Auftritt besser zu verfolgen, wonach diese durch die Bühne kracht. Draußen montieren sie bei Jupps Wagen die Räder ab und bringen sie an Norberts Auto an, der nun an ihrer Stelle von Jupp und seinen Kumpeln verfolgt wird.

Aufgrund des „Köln-Kalk-Verbots“ setzt sich Tommie mit Mario in dessen Heimat Italien ab. Dort versucht Tommie wieder, den Auspuff eines Lincoln zu entwenden, der das Geburtstagsgeschenk seiner Söhne an den Mafiaboss Don Paolo ist. Dank Tommies Ungeschicklichkeit landet der Wagen im Meer. Tommie und Mario müssen vor den Schüssen der Mafia fliehen. Auf dem Meer klärt Mario Tommie auf, dass sie nun „Weltverbot“ hätten und nirgends mehr hinkönnten.

Hintergrund

  • Tom Gerhardt spielt im Film drei Rollen: Neben der Hauptfigur Tommie stellt er auch dessen Vater Dieter Krause sowie Heinz dar.
  • Die Band „Die Toten Hosen“ hat einen Gastauftritt. Sie begegnet Tommie, als er Ramsdorfer Kölsch kaufen will, und erkundigt sich bei ihm nach „echtem Düsseldorfer Altbier“. Tommie fragt sie stattdessen, wo er besagtes Kölsch finden könne, und bekommt als Antwort, er solle „bei der Limo“ schauen. Zuvor hatte Tom Gerhardt als Gastsprecher das Intro für das Lied Rambo-Dance auf dem Hosen-Album Kauf mich! von 1993 eingesprochen.
  • Man sieht in dem Film drei verschiedene Autos mit demselben Autokennzeichen: In der Autowerkstatt, in der Tommie und Mario arbeiten, steht ein dunkler VW Passat mit dem Kennzeichen „K-MP 55“ auf der Hebebühne. Der weiße Porsche, den später eine Kundin in die Werkstatt zur Reparatur bringt, hat dasselbe Kennzeichen. Als Tommie und Mario später versuchen, den Türsteher des „Free Life“ mit Hundekot zu bewerfen, stehen sie hinter einem roten Audi mit nochmals demselben Kennzeichen.

Kritiken

„Man muss ihn schon mögen, um ihn zu mögen. Was Kabarettist Tom Gerhardt seit Jahren auf deutschen Kleinkunstbühnen zu Kult-Status führte, übertrug er Eins zu Eins auf die Leinwand. Stellt sich wieder die Frage, ob man eine Nummer, die auf der Bühne in kurzen Sketchen funktioniert, auch in einer 90-minütigen Handlung ertragen kann. Bei der Extrem-Ausdrucksweise von ‚Tommie‘ – sicher nur begrenzt.“

moviemaster.de[1]

„Das Filmdebüt des kabarettistischen Kleinkünstlers Gerhardt sorgt für einen Tiefpunkt des deutschen Films: ein Nichts an Handlung wird mit Geschmacklosigkeiten vollgestopft. Insgesamt eine Beleidigung des vernunftbegabten Zuschauers; die galoppierende Verblödung wird nicht karikiert, sondern gefeiert.“

„Deutschland, wo es am prallsten ist; Köln-Kalk, ein Spießer-Alptraum; nur durch Gerhardts rüde Scherze zu ertragen, kurz, die heile, unheilvolle Aldi-Welt. […] Nun wäre das nicht mehr als ein Idiotenfilm für grölende Vorstadtkinos, würde Gerhardts Komik nicht mit ihrem Rückschritt ins Gnadenlose haarscharf das geistige Klima der Lebezonen außerhalb des Stadttheaters und der Feuilletons treffen und umreißen und in rücksichtsloser Zuspitzung vorführen.“

Fortsetzungen

1997 folgte Ballermann 6, in dem erneut Gerhardt und Sözer die Hauptrollen übernahmen und der auf Mallorca spielt. Im Januar 2011 kam ein weiterer Film unter dem Titel Die Superbullen in die Kinos, dieser handelt vom erwachsen gewordenen Tommie und Mario und ihrer neuen Tätigkeit als Streifenpolizisten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Voll normaaal (Memento des Originals vom 29. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moviemaster.de auf moviemaster.de
  2. Voll normaaal. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Heile Aldi-Welt in Der Spiegel, Ausgabe 46/1994