Vorgelege

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zweistufiges Zahnradgetriebe mit Vorgelegewelle (oben)
Dreigang-Schieberadgetriebe mit direktem Gang. Die Vorgelegewelle liegt unter der Hauptwelle, im direkten Gang läuft sie leer mit.

Ein Vorgelege ist

  1. eine zusätzliche Übersetzungsstufe an einem Schaltgetriebe, wie sie zum Beispiel in Fahrzeugen und Werkzeugmaschinen verwendet werden.
    In der Regel wird damit die Drehzahl der angetriebenen Welle verkleinert (Werkzeugmaschinen) bzw. das zur Verfügung stehende Drehmoment erhöht (Fahrzeuge). Diese Vorgelege sind meistens unter Last nicht, sondern nur bei stillstehenden Wellen schaltbar. Bei Werkzeugmaschinen sind sie meistens gar nicht schaltbar, meistens werden Zahnräder von Hand ausgetauscht, so z. B. bei Drehmaschinen zum Gewindeschneiden mit stark verminderter Drehzahl der Spindel.[1]
  2. ein an Lastwagen und manchen Geländewagen direkt vor den Rädern zusätzlich eingebautes, nicht schaltbares und ins Langsame übersetzendes Getriebe (Umlaufrädergetriebe als Radnabengetriebe, einstufiges Stirnradgetriebe bei Portalachse).
  3. bei Elektro- und Diesellokomotiven nicht die Bezeichnung eines Zusatzes zu einem Getriebe oder eines besonderen Getriebes, sondern generell die Bezeichnung des zwischen Motor und Treibrädern verwendeten, meist einstufigen Zahnradgetriebes. Die Ausgangswelle des Getriebes wird hier Vorgelegewelle genannt.[2]

Literatur

  • Heinrich Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau. 6. Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1935.
  • Johannes Looman: Zahnradgetriebe. Grundlagen – Konstruktionen – Anwendungen in Fahrzeugen, 3. Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1996, ISBN 978-3-540-89459-9.
  • Hans Rögnitz: Stufengetriebe an Werkzeugmaschinen mit kreisender Hauptbewegung. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1944.
  • Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die Entwicklung der Zahnrad-Technik. Zahnformen und Tragfähigkeitsberechnung, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1965.

Anmerkung

  1. Getriebe einer Drehmaschine mit Vorgelege. Abgerufen am 15. Februar 2017 (3. Bild)..
  2. Werner Deinert: Elektrische Lokomotiven für Vollbahnen. In: Ministerium für Verkehrswesen - Lehrmittelstelle - (Hrsg.): Triebfahrzeugkunde. Heft 1. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1960 (lokmalanders.de [PDF]). Seite 72