Wahlbezirk Kärnten 9

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Wahlbezirk Kärnten 9
Land Österreich-Ungarn
Kronland Kärnten
Wahlkreisnummer 9
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Hermagor, Paternion, Arnoldstein,
Tarvis, Kötschach
Anwesende Bevölkerung  42.896  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (76,9 %), Slowenisch (22,5 %)
Wahlberechtigte 8.406  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Kärnten 9 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Kärnten. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Kärnten 9 umfasste den Gerichtsbezirk Hermagor, Paternion, Arnoldstein,
Tarvis und Kötschach.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging aus der Stichwahl Viktor Waldner (Deutsche Volkspartei) als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte er sein Mandat erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Viktor Waldner Deutsche Volkspartei 2748 43,9 %
Graf Khevenhüller Christlichsoziale Partei 2109 33,7 %
Wilhelm Schatzmayr Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1394 22,2 %
Sonstige 15 0,2 %
Wahlberechtigte: 8191, Ungültige/Leere Stimmen: 142, Wahlbeteiligung: 78,2 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Viktor Waldner Deutsche Volkspartei 3892 63,1 %
Graf Khevenhüller Christlichsoziale Partei 2276 36,9 %
Wahlberechtigte: 8191, Ungültige Stimmen: 25, Wahlbeteiligung: 75,6 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Viktor Waldner im ersten Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Viktor Waldner Deutsche Volkspartei 2897 54,4 %
Wilhelm Schatzmayr Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1641 30,8 %
Gragger Christlichsoziale Partei 781 14,7 %
Sonstige 5 0,1 %
Wahlberechtigte: 8191, Ungültige/Leere Stimmen: 142, Wahlbeteiligung: 78,2 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Ergebnisse der Reichsratswahlen vom 14. Mai. In: Reichspost, 15. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt
    Drahtnachrichten des "Grazer Tagblattes". Die Reichsratswahlen. Kärnten.. In: Grazer Tagblatt / Grazer Tagblatt. Organ der Deutschen Volkspartei für die Alpenländer / Neues Grazer Tagblatt / Neues Grazer Morgenblatt. Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes / Neues Grazer Abendblatt. Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes / (Süddeutsches) Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift „Bergland“, 15. Mai 1907, S. 14 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gtb
  3. Die Wahlresultate. Kärnten.. In: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 24. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb
  4. Das Ergebnis der Reichsratswahlen in Kärnten.. In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 18. Juni 1911, S. 10 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi

Literatur