Willy Waldapfel

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Wilhelm (Willy) Waldapfel (* 15. September 1883 in Dresden; † 5. Januar 1965 in Wetter (Hessen)) war ein deutscher Maler und Grafiker sowie Kommunalpolitiker (NSDAP).

Leben und Werk

Waldapfel lebte ab 1909 im Dresdner Stadtteil Pieschen und ab 1912 in Trachau, wo er als Kunstmaler und Grafiker tätig wurde. Zu seinen Werken zählen vor allem Porträts und Gruppenbilder aus Politik und Militär sowie Landschaftsbilder. Waldapfel war u. a. an der Großen Aquarell-Ausstellung im Ausstellungsgebäude des Sächsischen Kunstvereins auf der Brühlschen Terrasse in Dresden von Mai bis Oktober 1911 und an der 4. Ausstellung des Deutschen Künstlerverbands Dresden beteiligt.

Im November 1932 ließ er sich für die NSDAP zur Wahl für die Stadtverordnetenversammlung in Dresden aufstellen, wurde gewählt und saß bis zur Auflösung im Februar 1935 im Stadtrat. Als das Hakenkreuzbanner im März 1933 auf der Staatlichen Akademie der bildenden Künste gehisst wurde, hielt Waldapfel eine Ansprache vor den aufmarschierten SA- und SS-Angehörigen.[1]

Nachdem unter maßgeblicher Mitwirkung Waldapfels im September 1933 die Ausstellung „Entartete Kunst[2] im Rathaus von Dresden durchgeführt worden war, erhielt er 1934 die Berufung an die Kunstakademie in Dresden, wo er im Mai des darauffolgenden Jahres zum Professor ernannt wurde. Mitten im Zweiten Weltkrieg hatte er die Leitung der Organisation der Kunstausstellung der SA in Dresden, die vom 3. Oktober bis 15. November 1942 im Ausstellungsgebäude des Sächsischen Kunstvereins stattfand.

1942 wurde Waldapfel Direktor der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verlor er seine Dienstposten in Dresden und verließ die Sowjetische Besatzungszone. In der hessischen Kleinstadt Wetter fand er eine neue Heimat, wo er 1965 starb. Die Stadt Wetter erwarb einen Teil seiner Werke, der heute in den Amtsräumen des Rathauses ausgestellt ist.[3]

Ehrungen

Literatur

  • Katalog und Führer: Sächsische Kunstausstellung, Dresden 1934. Selbstverlag der Ausstellung, 1934, DNB 963874462.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rainer Beck: „Flucht ist immer falsch“ – Otto Dix im Dritten Reich. In: Moshe Zuckermann (Hrsg.): Geschichte und bildende Kunst (= Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte Band 34 (2006)). Wallstein Verlag, Göttingen 2006, S. 149–178, hier S. 157.
  2. Christoph Zuschlag: Die Dresdner Ausstellung „Entartete Kunst“ 1933 bis 1937. In: Die Ausstellung „Entartete Kunst“ und der Beginn der NS-Barbarei in Dresden (= Dresdner Hefte 77). Dresdner Geschichtsverein, Dresden 2004, ISBN 3-910055-70-2, S. 17–25, hier S. 20.
  3. Prof. Waldapfel, Willy in Wetter (Hessen)