Parlamentärflagge

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Deutsche Parlamentäre mit Parlamentärflagge auf dem Weg zu Verhandlungen über die Kapitulation bei der Schlacht um Breslau am 6. Mai 1945.
Datei:Rhineland Campaign 1945 White Flags.jpg
Weiße Fahnen beim Durchmarsch US-amerikanischer Truppen im Rheinland (1945)

Die Parlamentärflagge, auch Parlamentärsflagge oder weiße Flagge, ist eine einfarbig weiße Flagge, die den Parlamentär als solchen kennzeichnet und die Kombattanten zur Wahrung seiner völkerrechtlich garantierten Unverletzlichkeit verpflichtet. Sie gehört zu den Schutzzeichen des Kriegsvölkerrechts und ist im Artikel 32 der Haager Landkriegsordnung festgelegt.

Aus der Unverletzlichkeit der die weiße Flagge Führenden und dem Missbrauchsverbot ergibt sich die häufig benutzte Funktion als Zeichen der Kapitulation bzw. des Verzichts auf Gegenwehr. So bedeutet das Heraushängen von weißen Flaggen in Städten oft die kampflose Übergabe an feindliche Truppen.

Geschichte

Auch wenn die weiße Flagge erst seit der Haager Landkriegsordnung von 1907 vertraglich festgeschriebenen völkerrechtlichen Schutz genießt, wird sie schon seit langer Zeit eingesetzt und gewohnheitsrechtlich respektiert. Als Zeichen der Kapitulation wurde sie bereits im China der Östlichen Han-Dynastie (25–220 n. Chr.) eingesetzt. Auch der römische Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus berichtet gegen 109 n. Chr. vom Einsatz einer weißen Flagge bei der Kapitulation römischer Legionäre.

Weitere Bedeutungen

  • Vor allem in Österreich wird die weiße Fahne an Schulen gehisst, wenn alle angetretenen Schüler die Matura bestehen.
  • Die Taliban benutzten 1996 zunächst eine weiße Flagge als Nationalflagge Afghanistans. Am 27. Oktober 1997 wurde die Schahāda in Schwarz hinzugefügt.[1]
  • Im Mai 2012 wehte auf dem Schloss Burgdorf BE zum letzten Mal die weiße Fahne vom großen Turm. Dies als Zeichen, dass das Gefängnis leer ist. Die Gefangenen waren zuvor ins neue Regionalgefängnis verlegt worden.[2]

Einzelnachweise