Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik

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Weierstraß-Institut für
Angewandte Analysis und Stochastik
Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik
Das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik an der Ecke Mohrenstraße/Hausvogteiplatz in Berlin (2009)
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Forschungsverbund Berlin
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: Berlin
Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft
Standort der Einrichtung: Berlin-Mitte
Art der Forschung: Grundlagenforschung und angewandte Forschung
Fächer: Strukturwissenschaften
Fachgebiete: Angewandte Mathematik
Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung: Michael Hintermüller[1]
Mitarbeiter: ca. 150
Homepage: www.wias-berlin.de

Das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) ist eine Forschungseinrichtung, die unter der Trägerschaft des Forschungsverbundes Berlin steht und Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) ist. Das Institut hat seinen Sitz in Berlin-Mitte, seine Forschungsaktivitäten sind dem Gebiet Angewandte Mathematik sowie der mathematischen Grundlagenforschung zuzuordnen.

Seit Februar 2011 hat die Internationale Mathematische Union (IMU) ihr Sekretariat, und damit auch ihren Sitz, am WIAS.

Die Weierstraß-Büste im Erhard Schmidt-Hörsaal des Weierstraß-Instituts

Geschichte

Das Institut ist aus dem „Karl-Weierstraß-Institut für Mathematik“ der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR hervorgegangen. Auf Grund einer Empfehlung des Wissenschaftsrats wurde das Institut am 1. Januar 1992 neu gegründet.

Das Institut ist benannt nach dem Berliner Mathematiker Karl Weierstraß (1815–1897), der von 1856 bis zu seinem Tode in Berlin wirkte und sich neben fundamentaler Beiträge zur Theorie komplexer Funktionen auch um die logisch fundierte Aufarbeitung der Analysis verdient gemacht hat.

Aufgaben

Die Aufgabe des WIAS besteht in der Durchführung projektorientierter Forschung in Angewandter Mathematik, insbesondere in Angewandter Analysis und Angewandter Stochastik. Die Forschungstätigkeit orientiert sich an konkreten Anwendungssituationen und wird durch Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen und der Wirtschaft bestätigt. Sie umfasst das gesamte Spektrum der Problemlösung von der mathematischen Modellierung über die mathematisch-theoretische Analyse der Modelle bis hin zur Entwicklung von Algorithmen und zur numerischen Simulation technologischer Prozesse.

Die Forschungen konzentrieren sich auf folgende Schwerpunktthemen:

Innerhalb der Schwerpunktthemen werden Fragestellungen untersucht, die für die Fortentwicklung von Schlüsseltechnologien (z. B. Materialwissenschaften, Fertigungstechnik, Medizintechnik) sowie für Anwendungen in der Wirtschaft (z. B. Finanzwesen oder Energiemärkte) zentrale Bedeutung haben.

Serviceleistungen zählen nicht zum Aufgabenspektrum.

Kooperationen

Das WIAS kooperiert eng mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen und ist in zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte eingebunden, für die zusätzliche Mittel im Rahmen von Wettbewerbsverfahren (bspw. der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder der Europäischen Kommission) eingeworben werden.

Intensive Beziehungen werden mit den drei Berliner Universitäten – Humboldt-Universität, Technische Universität und Freie Universität – über Kooperationsverträge und sechs auf deren Grundlage durchgeführten gemeinsamen Berufungen gepflegt.

Innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft koordiniert das WIAS das Leibniz-Netzwerk „Mathematische Modellierung und Simulation“[2], an dem circa 25 Leibniz-Institute beteiligt sind.

Infrastruktur

Der Gesamtetat des Instituts lag im Jahr 2015 bei 12,9 Millionen Euro, davon wurden rund 9,5 Millionen Euro im Rahmen der Grundfinanzierung je zur Hälfte vom Bund und von den Ländern getragen. Im Institut arbeiten etwa 150 Personen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise