Johann Westhauser

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Johann Westhauser (* 7. Juli 1960[1][2]) ist ein ehrenamtlicher deutscher Höhlenforscher. Seine aufwändige Rettung aus der Riesending-Schachthöhle 2014 erfolgte unter internationalem Medienecho.

Leben

Hauptberuflich arbeitet er als Techniker[3] am Institut für Angewandte Physik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).[4] Die Höhlenforschung steht nicht in Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit.[5]

Höhlenforschung

Westhauser ist seit 1994 Mitglied des Vereins Höhlenrettung Baden-Württemberg.

Der Speläologe gehörte im Juli 2002 zu den Erstbefahrern, in einem Team der Arbeitsgemeinschaft für Höhlenforschung Bad Cannstatt,[6] der 1996 entdeckten Riesending-Schachthöhle im Untersberg. Er war gemeinsam mit Lars Bohg, Jürgen Kühlwein, Anja und Thomas Matthalm, Ulrich Meyer und Marcus Preißner einer der Protagonisten dieser ersten Phase der Erforschung der Höhle. Auch an der weiteren Erforschung der Höhle war er beteiligt. Westhauser ist damit ein erfahrener Erforscher der Höhle, die er bereits einige Dutzend Male erkundete.[7][8][9]

Unfall und Rettung Juni 2014

Am 8. Juni 2014 gegen 01:30 Uhr (MESZ) wurde der damals 53-jährige Westhauser in der Riesending-Höhle in rund 1000 Metern Tiefe bei einem Steinschlag durch einen herabfallenden Stein schwer verletzt.[10] Dabei erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma. In einer aufwendigen Rettungsaktion wurde Westhauser am 19. Juni 2014 um 11:44 Uhr aus der Höhle gerettet, danach vor Ort untersucht und anschließend per Helikopter zur weiteren Versorgung in die Murnauer Klinik transportiert,[11] die er nach etwa zwei Wochen gesund verlassen konnte.[12]

Publikationen (im Hauptberuf)

  • mit Victor P. Korolkov, Anatoly I. Malyshev, Alexander G. Poleshchuk, Vadim V. Cherkashin, Hans J. Tiziani, Christof Pruss, Thomas Schoder, Chuck Wu: Fabrication of gray-scale masks and diffractive optical elements with LDW glass. In: SPIE Proceedings. Band 4440, 2001, S. 73–84, doi:10.1117/12.448026 (Lithographic and Micromachining Techniques for Optical Component Fabrication).
  • Patent DE4203008: Verfahren zur Bestimmung der Kohlendioxidkonzentration in einer wäßrigen Lösung und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Angemeldet am 3. Februar 1992, Erfinder: mit Eberhard Pechhold.

Einzelnachweise

  1. SZ: Zurück in den Bergen. Abgerufen am 7. Juni 2016.
  2. Riesending-Höhle: Rettung von Westhauser für Mediziner kleines Wunder - SPIEGEL ONLINE. Website Spiegel Online. Abgerufen am 9. Dezember 2014.
  3. Laut Mitarbeiterverzeichnis des Instituts für Angewandte Physik
  4. Institut für Angewandte Physik: Johann Westhauser
  5. Sehr erleichtert über erfolgreiche Rettung des KIT-Mitarbeiters, KIT-Presseinformation 087/2014
  6. Franz Lindenmayr: Landschaft und Höhlen auf der bayrischen Seite des Untersbergs. Abgerufen am 4. August 2014.
  7. Karin Truscheit: Verunglückter Höhlenforscher Johann Westhauser. Körperlich fit und mental belastbar. faz.net, 10. Juni 2014
  8. Lars Abromeit: „An diesen geschundenen Strick soll ich mein Leben hängen?“ In: GEO. Nr. 1, 2010, S. 100–114 (Artikel und Fotogalerie auf GEO.de).
  9. Ulrich Meyer, Thomas Matthalm: Die Riesending-Schachthöhle im Untersberg. In: Die Höhle. 60. Jg., Heft 1–4, 2009, S. 33–43 (zobodat.at [PDF; 18,2 MB; abgerufen am 5. Juni 2022]).
  10. Höhlenrettungseinsatz „Riesending“ – Tag 1. Bergwacht Bayern, 8. Juni 2014, archiviert vom Original am 12. Juni 2014; abgerufen am 4. August 2014.
  11. Riesending-Schachtsystem: Verletzter Forscher Johann Westhauser aus Höhle gerettet. In: Spiegel Online. 19. Juni 2014, abgerufen am 4. August 2014.
  12. Geretteter Höhlenforscher Westhauser aus Unfallklinik entlassen. In: Spiegel Online. 2. Juli 2014, abgerufen am 28. März 2018.