WinZip

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WinZip

Eine der ersten deutschen Vollversion von WinZip, die Version 6.1 unter Windows NT 3.51.
Basisdaten

Entwickler WinZip International LLC, Corel Corporation
Erscheinungsjahr 1991
Aktuelle Version 25.0
(1. Oktober 2020)
Betriebssystem Microsoft Windows und macOS
Kategorie Datenkompression
Lizenz Shareware
www.winzip.com/

WinZip ist ein von WinZip Computing (ehemals Nico Mak Computing) entwickeltes Packprogramm für Windows und macOS. Standardmäßig erstellt WinZip Archive im ZIP-Format; es unterstützt aber auch verschiedene andere Archivformate. Es ist nicht zu verwechseln mit der ähnlichen Software WinRAR, welche keine limitierte Demoversion anbietet, sondern als unbegrenzte Testversion kostenlos verfügbar ist.

Geschichte

WinZip 1.0, eine Frontend-Version des von Phil Katz geschriebenen Kompressionsprogramms PKZIP, wurde im April 1991 erstmals als Shareware für die grafische Benutzeroberfläche (GUI) von Windows freigegeben. Bereits zuvor, im Januar 1991, hatte die Firma Nico Mak Computing unter dem Namen PMZIP eine GUI-Frontend-Version für den OS/2 Presentation Manager veröffentlicht. Ursprünglich wurde WinZip auf Compuserve veröffentlicht, stand aber bald darauf auch auf großen Online-Diensten wie GEnie, Prodigy und anderen zur Verfügung.

Ab 1993 wurde die zum freien Download bereitstehende Software zu den meistverkauften Windows-Sachtiteln wie etwa dem Windows-3.0-Buch „Windows Secrets“ von Brian Livingston auf Begleitdisketten mitgeliefert. 1994 war WinZip bei CompuServe zum offiziell erforderlichen Kompressions-Werkzeug avanciert.

Ab der Version 5.0 im Jahr 1993 integrierten die Macher von WinZip den Kompressionscode aus dem Info-ZIP-Projekt, eine Open-Source-Variante des ursprünglichen PKZIP-Tools von Phil Katz, wodurch die Notwendigkeit der PKZIP-Lauffähigkeit abgeschafft wurde.

Im Mai 2006 verkündete der kanadische Technologiekonzern und Softwarehersteller Corel Corporation, der vor allem für seine WordPerfect- und CorelDRAW-Produktlinien bekannt ist, die Übernahme von WinZip Computing.[1]

WinZip für Mac OS X wurde im November 2010 veröffentlicht. Diese Version funktioniert nur mit dem Betriebssystem Mac OS X Snow Leopard 10.6. Seit Februar 2012 ist auch eine Anwendung für Apple iOS unter der Marke WinZip erhältlich.[2]

Funktionen

WinZip ist in Standard- und Professional-Versionen erhältlich. Allerdings hat die Fähigkeit von Windows ME und späteren Versionen von Microsoft Windows, ZIP-Dateien als komprimierte Ordner zu öffnen und zu erstellen, die Notwendigkeit für zusätzliche Packprogramme eingeschränkt.

  • Erstellung, Ergänzung von und Extraktion aus ZIP-Archiven.
  • konfigurierbare Microsoft Windows Shell-Integration
  • 128- und 256-Bit-AES-Verschlüsselung
  • Unterstützung zusätzlicher Dateiformate: bzip2 (9.0), PPMd (10.0), WavPack (11.0), LHA/LZH (11.2), LZMA (12.0), 7z (12.0)
  • Dekompression von .bz2- und RAR-Dateien.
  • Unterstützung für ARC und ARJ-Archiven, wenn geeignete externe Programme installiert sind
  • direktes Schreiben von ZIP-Archiven auf CD und DVD
  • Decodierung von .b6, .hqx und .uue Formaten
  • Automatisierung von Backup-Aufträgen
  • integrierter FTP-Upload
  • E-Mail-ZIP-Archive
  • Unicode-Unterstützung, um die Anzeige internationaler Zeichen für Dateinamen in einer ZIP-Datei zu gewährleisten

WinZip Add-ons

  • WinZip Courier: Automatisches Zippen aller Dateien, die sich im Anhang an eine ausgehende E-Mail befinden. Unterstützung der E-Mail-Clients Microsoft Outlook, Outlook Express, Windows Mail, Google Mail und Hotmail.
  • WinZip Self-Extractor: Hinzufügung selbstextrahierender Module zu ZIP-Archiven.
  • WinZip Command Line Add-on: Hinzufügung einer Befehlszeile zu WinZip

Kritik

Seit einigen Jahren vertreibt der Hersteller unter dem Namen "WinZip" auch diverse weitere Software mit fragwürdigem Nutzen. Dazu zählen Produkte wie "WinZip Malware Protector", "WinZip Driver Updater", "WinZip Registry Optimizer" und die Adware "Speedial"[3].

Es handelt sich dabei nicht um seriöse Software, sondern um Angebote, mit welchen versucht wird, durch Täuschung der Nutzer Geld zu verdienen. Die Programme landen in der Regel durch irreführende Werbung bereits unerwünscht auf dem Computer der Nutzer und gaukeln dort dann einen dringenden Handlungsbedarf (z. B. Systemoptimierung, Beseitigung einer angeblichen Vireninfektion) vor. Um die angeblich notwendigen Operationen durchführen zu können, verlangt die Software dann ein kostenpflichtiges Upgrade. Ein tatsächlicher Nutzen für den Käufer ist nicht feststellbar. Die auf die Erkennung von Schadsoftware spezialisierte Firma Malwarebytes Inc. hat den WinZip Malware Protector deshalb als "fake computer cleaner" identifiziert.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Corel übernimmt WinZip, heise, abgerufen am 16. Mai 2012.
  2. WinZip für iPhone, iPod touch und iPad, netzwelt, abgerufen am 16. Mai 2012.
  3. Hans-Christian Dirscherl: Zip-Tool WinZip. PC-WELT, 2. September 2021, abgerufen am 5. November 2021.
  4. WinZip Malware Protector is fake, abgerufen am 13. Oktober 2020