Wladimir Köppen

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Wladimir Peter Köppen

Wladimir Peter Köppen (russisch Владимир Петрович Кёппен, Wladimir Petrowitsch Kjoppen; * 25. Septemberjul. / 7. Oktober 1846greg. in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 22. Juni 1940 in Graz, Deutsches Reich) war ein deutscher und russischer Geograph, Meteorologe, Klimatologe und Botaniker.

Leben

Wladimir Peter Köppen wurde als Sohn deutscher Eltern, des Ethnographen Peter von Köppen und Alexandrine, geb. von Adelung, in Russland geboren und ging auf der Krim zur Schule. Schon damals interessierte er sich für den Zusammenhang zwischen Pflanzen und den Klimazonen, in denen sie wachsen. Später studierte er an den Universitäten von Sankt Petersburg, Heidelberg und Leipzig, wo er 1870 promovierte.

Von 1872 bis 1875 war er in Sankt Petersburg beim Russischen Meteorologischen Dienst beschäftigt und war zugleich Sekretär der Russischen Geographischen Gesellschaft. 1875 zog er nach Deutschland und wurde Leiter des damals neu geschaffenen Seewetterdienstes an der Deutschen Seewarte in Hamburg, bei der er bis 1919 beschäftigt war.

Seine am 1. Februar 1892 geborene Tochter Else heiratete 1913 den deutschen Polarforscher Alfred Wegener.

Köppen setzte sich für die Plansprache Esperanto ein und veröffentlichte Artikel in dieser Sprache in der Scienca Revuo und im Germana Esperantisto.[1]

Ehrungen

1922 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1925 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2] Im Jahr 1936 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3]

Der Asteroid (52295) Köppen, die Landspitze Köppen Point an der Nordküste Südgeorgiens und der Köppengletscher in der antarktischen Shackleton Range sind nach ihm benannt.

Werk

Er hatte entscheidenden Anteil am Aufbau des deutschen Seewetterdienstes und der Maritimen Meteorologie. Er veröffentlichte über 500 Publikationen, die sich zumeist mit der meteorologischen Sicherstellung der Seeschifffahrt und den Klimaverhältnissen der Ozeane und Kontinente befassten.

Klimate

Einteilung der Welt in Klimazonen nach Köppen

Sein Werk Geographisches System der Klimate von 1936, das die erste objektive Klimaklassifizierung der Erde darstellt, ist noch heute von großer Bedeutung.

Die Klassifikation erfolgt mit Hilfe einer Klimaformel, welche die Temperatur, die Niederschlagsmenge und -verteilung sowie Bezüge zur Vegetation berücksichtigt. Daraus resultieren fünf Klimazonen:

A: Tropische Klimate

B: Trockenklimate

C: Warmgemäßigte Klimate

D: Boreales Klima oder Schneewaldklima

  • Df immerfeucht
  • Dw transsibirisches Klima (wintertrocken)

E: Eisklimate jenseits der Baumgrenze oder Schneeklimate

Würdigung

Köppens Klassifikation ist eine so genannte effektive Klimaklassifikation, da die einzelnen Klimazonen von ihm aus seinen Erkenntnissen der Analyse der tatsächlichen (effektiven) auf der Erdoberfläche messbaren Klimaelemente (Temperatur, Niederschlag usw.) sowie der tatsächlichen auffindbaren Vegetation (als sichtbar gewordener Ausdruck der vorherrschenden Klimabedingungen, (Klimaproxy)) erstellt wurden.

Weitere bekannte effektive Klimaklassifikationen wurden unter anderem auch (in gemeinsamer Arbeit) von Carl Troll und Karlheinz Paffen (1914–1983) vorgelegt. Die Köppen-Geiger-Klimaklassifikation erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Münchner Meteorologen Rudolf Geiger, der sie nach Köppens Tod weiterführte.

Köppens Nachlass befindet sich an der Universitätsbibliothek Graz.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Enciklopedio de Esperanto, Budapest 1933.
  2. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 135.
  3. Mitgliedseintrag von Wladimir Köppen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 13. November 2015.