Women’s Hope International

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Women’s Hope International (WHI) ist ein 2003 gegründeter Schweizer Verein[1], der sich für die Verbesserung der Gesundheit von Müttern in Afghanistan, Bangladesch, Äthiopien und im Tschad engagiert. Der Fokus liegt auf der Heilung von vesikovaginalen und rektovaginalen Fisteln (auch Geburtsfisteln genannt) der Ermächtigung von Mädchen und Frauen, um Zwangsverheiratung und Teenagerschwangerschaften vorzubeugen sowie der sicheren Betreuung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Sitz von Women’s Hope International ist Bern.[2] WHI ist eine von der Stiftung ZEWO zertifizierte Non-Profit-Organisation.[3]

Entstehung

Women’s Hope International wurde am 4. Dezember 2003 in Bern als Verein vom Ehepaar Claudia und Martin Leimgruber-Neukom gegründet. Die Hebamme und der Arzt waren von 1999 bis 2002 Verantwortliche in einem Gesundheitsdistrikt im Norden Tschads tätig. Dort fielen ihnen die Geburtsfisteln als weit verbreitetes gesundheitliches Problem auf. 2002 organisierten sie in Zusammenarbeit mit dem Addis Abeba Fistula Hospital zwei Fisteloperationscamps, in deren Rahmen über 90 Frauen operiert und geheilt werden konnten. Als das Ehepaar zurück in die Schweiz kam, wurde der Verein gegründet, um Spendengelder für Fistula-Operationen sammeln zu können. In den folgenden Jahren kamen Projekte in Afghanistan, Bangladesch, Äthiopien und im Tschad hinzu, die mit lokalen Partnern verwirklicht werden.[4]

Projekte und Programme

WHI war 2016 in vier Ländern tätig:[5]

Afghanistan

In Afghanistan ist WHI seit dem Jahr 2007 tätig. Der Verein arbeitet dort mit zwei lokalen Partnerorganisationen, dem CURE International Hospital sowie Première Urgence International, zusammen. Der Fokus von WHI liegt in Afghanistan auf der Fistelchirurgie, Sensibilisierung und Aufklärung betroffener Frauen, Weiterbildung von Ärzten und Gynäkologen sowie der Ausbildung von Hebammen und medizinischem Pflegepersonal.

Äthiopien

In Äthiopien ist WHI seit 2004 tätig. Der Verein arbeitet in Äthiopien mit fünf Partnerorganisationen in sieben verschiedenen Projekten zusammen. Neben der Behandlung von Geburtsfisteln (Partnerorganisation Women and Health Alliance International WAHA), der Ausbildung von Hebammen (am St.Luke Catholic Hospital sowie am Hamlin College of Midwives) und der Stärkung von Müttergesundheitsdiensten (Partnerorganisation CUAMM) unterstützt WHI am Attat Catholic Hospital das Wartehaus für Risikoschwangere.

Bangladesch

In Bangladesch ist WHI seit 2011 tätig. Der Verein arbeitet in Bangladesch mit einer Partnerorganisation, Lutheran Aid Medicine Bangladesh (LAMB), zusammen. Der Fokus liegt auf einem Projekt zur reproduktiven Basisgesundheit, bei welchem u. a. auch Fistelpatienten operiert werden.

Tschad

Im Tschad ist der Verein seit 2015 tätig und unterstützt dort die Initiative Projet Souffrance. Im Zentrum des Projektes steht die Heilung von Frauen mit Geburtsfistel in einem Regierungsspital in Abéché im Nordosten des Landes.

Leitsätze

Zur Umsetzung der Projekte und Programme orientiert sich WHI an folgenden Leitsätzen:[5]

  • Fachlich kompetente, effiziente und wirkungsvolle Erfüllung des Auftrages
  • Zusammenarbeit mit zivilgesellschaften und staatlichen Akteuren
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf der Basis gemeinsamer Ziele um Partner langfristig zu stärken und ihnen zu einer hohen fachlichen Kompetenz zu verhelfen
  • Programme sind nachhaltig und innovativ gestaltet und nach Möglichkeit mit dem staatlichen Gesundheitssystem koordiniert
  • Langfristig soll in jedem Einsatzland ein Länder-Programmansatz mit thematischen und geographischen Schwerpunkten und dafür geeigneten Koordinationsstrukturen umgesetzt werden
  • Überprüfung der Projekte nach Relevanz, Effektivität, Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirkung

Einzelnachweise

  1. https://www.womenshope.ch/de/ueber-uns/impressum
  2. women's hope international (WHI). In: Medicus Mundi Schweiz. (medicusmundi.ch [abgerufen am 17. Oktober 2016]).
  3. Stiftung ZEWO: Zertifizierte Hilfswerke finden | Richtig spenden mit Zewo. In: www.zewo.ch. Abgerufen am 17. Oktober 2016.
  4. Women’s Hope –Geschichte. In: www.womenshope.ch. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
  5. a b Internationale Arbeit. In: womenshope.ch. Archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen am 28. April 2019.