W. S. Van Dyke

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Woodbridge Strong Van Dyke II. (* 21. März 1889 in San Diego, Kalifornien; † 5. Februar 1943 in Brentwood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur.

Leben

Van Dyke, der Sohn eines Anwalts und einer Pianistin, arbeitete nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter in unterschiedlichen Vaudeville-Theatern und hatte bereits mit sechs Jahren seine erste Hauptrolle. Nach verschiedenen Tätigkeiten kam er 1915 zum Film. Seine ersten Jobs hatte er bei den Essanay-Studios, wo er als Drehbuchautor und Regieassistent zusammen mit den damals schon namhaften Regisseuren Charles Brabin und D. W. Griffith arbeitete. Später war er als Regieassistent an Griffiths Spielfilm Intoleranz beteiligt.

1917 führte er für die Paramount Pictures erstmals selbst Regie. Rasch erwarb er sich den Ruf eines effizienten Regisseurs mit hohem Organisationstalent, was ihm den Spitznamen „One Take Woody“ verschaffte. Dieser Ruf veranlasste 1928 Irving Thalberg, ihm für das Südseedrama Weiße Schatten die Regie zu übertragen, nachdem Regisseur Robert J. Flaherty gefeuert worden war, weil er den Zeit- und Budgetrahmen überzogen hatte. Das Studio setzte Van Dyke danach häufig in kostspieligen, oft problembeladenen Produktionen ein, die er effektiv und innerhalb des gesetzten Budgets zu Ende brachte. Zu den bekannteren Filmen aus der Zeit gehören die Abenteuerstreifen Trader Horn, den er an Originalschauplätzen in Afrika drehte, und das Musical Cuban Love Song mit Lawrence Tibbett und Lupe Vélez, das sich durch die intelligente Einbindung der Lieder in die Handlung auszeichnete.

1932 inszenierte er mit Johnny Weissmüller Tarzan, der Affenmensch. Seinen heute noch bekanntesten Film inszenierte er 1934, als er die beiden Schauspieler William Powell und Myrna Loy in der Kriminalkomödie Der dünne Mann nach der Novelle von Dashiell Hammett einsetzte. Der Film war ein durchschlagender Erfolg und Van Dyke wurde erstmals für den Oscar als bester Regisseur nominiert. Er drehte danach mit vielen Topstars des Studios, darunter Joan Crawford in Heirate nie beim ersten Mal, Wo die Liebe hinfällt und Love on the Run sowie Jeanette MacDonald und Nelson Eddy. Mit dem populären Leinwandpaar MacDonald/Eddy inszenierte er einige ihrer besten Filme, unter anderem Tolle Marietta, Rose-Marie und Sweethearts. Für San Francisco, der 1936 in den Verleih kam, war Van Dyke nochmals für den Oscar als bester Regisseur nominiert. Ende 1937 gelang es ihm, die Produktion von Marie-Antoinette, die sich zu einem finanziellen Desaster zu entwickeln drohte, zu einem glücklichen Ende zu führen. Nachdem Norma Shearer erst heftig gegen seine Berufung opponiert hatte, führte Van Dyke sie schließlich zu einer erneuten Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Darstellerin.

1939 übertrug Studioboss Louis B. Mayer Van Dyke die undankbare Aufgabe, die Produktion von I Take This Woman mit Hedy Lamarr, an der sich in den vorangegangenen 14 Monaten bereits vier Regisseure versucht hatten, zu einem guten Ende zu bringen. 1942 drehte er mit dem Kinderstar Margaret O’Brien seinen letzten Film Journey for Margeret. Wenige Monate nach dessen Premiere schied er im Alter von 53 Jahren freiwillig aus dem Leben, nachdem er zuvor schwer an Krebs sowie einem Herzleiden erkrankt war.[1] Von 1935 bis zu seinem Tod war er mit Ruth Mannix verheiratet, mit der er drei Kinder hatte.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Oscar/Beste Regie

Literatur

  • Hervé Dumont: W. S. Van Dyke. Edition Anthologie du cinéma, Paris 1973.
  • Rudy Behlmer (Hrsg.): W. S. Van Dyke’s journal „White shadows in the South Seas“ (1927–1928) and other Van Dyke on Van Dyke. Filmmakers, Nr. 46. Scarecrow Press, Lanham (Md.) 1996, 135 (XII) S., ISBN 0-8108-3028-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Los Angeles Times: Five noted directors who committed suicide. 20. August 2012, abgerufen am 10. September 2020 (amerikanisches Englisch).