FC Young Fellows Zürich
Young Fellows Zürich | |
Voller Name | FC Young Fellows Juventus |
Ort | Zürich |
Gegründet | 1903 |
Aufgelöst | 1992 |
Vereinsfarben | Schwarz und Rot |
Stadion | U. a. Sportplatzanlage Förrlibuck |
Höchste Liga | Serie A |
Erfolge | Vizemeister: 1907, 1923, 1936 Schweizer Cupsieger: 1936 Mitropapokal-Teilnehmer: 1936, 1937 |
Der FC Young Fellows Zürich war ein Fussballklub aus Zürich. Der 1903 gegründete Verein ging nach einer Fusion 1992 mit der 1922 gegründeten Società Calcistica Italiana Juventus Zurigo im heutigen SC YF Juventus Zürich auf.
Historie
Erster grösserer Schritt in das nationale Rampenlicht war die Vizemeisterschaft des Jahres 1907 hinter dem Genfer Servette FC. 1923 konnte der Erfolg wiederholt werden, diesmal hinter dem FC Bern – wenngleich der FC Bern später disqualifiziert wurde.
Im Mai 1924 nahmen die Young Fellows die Sportplatzanlage Förrlibuck in der Förrlibuckstrasse bei der Einmündung der Herdernstrasse, heute hier Duttweilerstrasse genannt, in Betrieb. Die Anlage konnte bis zu 18'000 Zuseher aufnehmen und wurde mit einer Partie gegen den FC Legnano eröffnet. Danach folgte noch die Meisterschaftspartie zwischen den Grasshoppers und den FC Blue Stars. Der Platz blieb bis 1937 die sportliche Heimat der Young Fellows.
Es folgte das Vordringen in das Final des Schweizer Cup 1926/27 das im April 1926 gegen den von Dori Kürschner trainierten Lokalrivalen Grasshoppers mit 1:3 verloren wurde.
1933 Gründungsmitglied der Nationalliga hielten sie sich fast ein halbes Jahrhundert lang, bis 1952, als einziger Verein ausser Servette immer in der höchsten Spielklasse.
Im März 1936 standen vier YF-Spieler beim 0:1 gegen Irland in Dublin in der Nationalmannschaft: Torhüter Gustav Schlegel, Verteidiger Eduard "Edi" Müller, Rechtsaussen Eugen Diebold und Mittelstürmer Alessandro Frigerio. Der legendäre YF Trainer und früherer ungarische Nationalspieler József "Csibi" Winkler führte FCYF vier Wochen später zum Cup-Sieg durch ein 2:0 über Servette FC Genève im Zürcher Hardturm-Stadion. 1936 wurden die Young Fellows zudem Vizemeister hinter Lausanne-Sports. 1936 und 1937 gab es Teilnahmen am Mitropapokal. 1936 ging das mit Ergebnissen von 0:3 und 2:6 gegen den Phöbus FC aus Budapest in der ersten Runde arg in die Hose, während sich die Young Fellows 1937 recht achtbar schlugen: nach einer 2:1 Auswärtsniederlage und einem 1:0 Daheim kam das Erstrundenaus gegen den First Vienna FC erst nach einem 0:2 im Entscheidungsspiel das in Zürich stattfand.
1936 wurde Gustav Wiederkehr, Teppichhändler und späterer Präsident des Schweizerischer Fussballverbandes, der UEFA und Vizepräser der FIFA-Präsident der Young Fellows, eine Position die er bis 1949 behielt. Er führte den Verein, der 1931 professionalisiert wurde, was zwar relativ erfolgreich aber doch recht kostspielig war, wieder zum Amateurismus zurück. YF hatte im Krieg die grösste Jugendabteilung und stellte die meisten Teams in der Meisterschaft. Er setzte sich für die Weiterbildung und den Aufstieg seiner Spieler im Beruf ein, wie das bspw. die Nationalspieler Walter Eich und Walter „Wädi“ Fink erfuhren.
Nach dem ersten Erstligaabstieg entwickelte sich YF zuerst zur Fahrstuhlmannschaft zwischen Nationalliga A und B. 1971 erfolgte erstmals der Abstieg in die Drittklassigkeit. Nach einem letzten Besuch in der Nationalliga A 1977/78 stieg der Verein anfangs der 1980er Jahre sogar mehrere Saisonen aus der dritten Liga ab.
1933 spielten bei Young Fellows Zürich mit dem Schwarzen Wunder Fausto dos Santos und Fernando Giudicelli zwei brasilianische Weltmeisterschaftsteilnehmer von 1930 sowie 1957/58 als ungarischer Flüchtling der amtierende Torschützenkönig der Weltmeisterschaft 1954 Sándor Kocsis der bei YF in 11 Spielen 7 Tore erzielte, ehe er nach Barcelona umzog. Zwischen 1951 und 1953 war der deutsche Weltmeisterschaftsteilnehmer Edmund Conen Spielertrainer beim Verein. In der Hinrunde der Saison 1961/62 besserte der vom FC Bayern gekommene Weltmeister von 1954 Karl Mai seine Pensionskasse bei den damals vom ebenfalls von den Bayern gekommenen Österreicher Adolf Patek trainierten Young Fellows noch etwas auf. Nachfolger Pateks nach dem Abstieg 1963 wurde dann der Jugoslawe der Vujadin Boškov, der Spielertrainer beim YF machte.
Ewige Tabelle
Der SC Young Fellows Juventus liegt derzeit auf dem 15. Rang der ewigen Tabelle der Super League.
Bekannte Spieler
Albert Schmid (* 1881) wurde im Februar 1912 bei der 1:4-Niederlage der Schweiz gegen Frankreich im Stade de Paris der erste Nationalspieler der Young Fellows. Karl Meyer, Albert Leiber und Hans Ruffle wurden 1920 bzw. 1922 und 1923 die nächsten. Hermann Kehrli folgte in 1926, Kaspar Waldis in 1928 und Karl Gyurkowicz 1929.
- Fausto dos Santos (1933)
- Fernando Giudicelli (1933)
- Vincenzo Ciseri (1930er, Nationalmannschaft 1936)
- Eugen Diebold (1930er, Nationalspieler)
- Alessandro Frigerio (1930er, Nationalspieler ab 1933 / Torschützenkönig der Schweiz für YF 1937 und bei Lugano 1941, 1941)
- Gustav Schlegel (1930er, Nationalmannschaft für YF ab 1935)
- Eduard «Edi» Müller (1933–1940, Nationalmannschaft ab 1935)
- Leopold Kielholz (1937–1947, Nationalspieler)
- Gerhard Lusenti (1940er, Nationalspieler)
- Walter «Wädi» Fink (1939–51, Nationalspieler)
- Walter Eich (1943–48, Nationalspieler)
- Edmund Conen (1951–1953)
- Sándor Kocsis (1958)
- Karl Mai (1961)
Trainer
- József Winkler (1933–34, 1935–36, 1952–54)
- Richard Michalke (1937–1939)
- Walter Nausch (1939–1948)
- Robert Kaess (1948–1949)
- Randolph Galloway (1949–1950)
- Edmund Conen (1950–1952)
- Bernd Oles (1955–1957)
- Horst Buhtz (1957–1959)
- Adolf Patek (1961–1963)
- Kurt Zaro (1964–1965)
- Hermann Lindemann (1965–1966)
- Georg Gawliczek (1966–1967, 1968–1969)
- Vujadin Boškov (1967–1968)
- Eckhard Krautzun (1969–1970)
- Alfred Beck (1971–1973)
- Werner Bickelhaupt (1977–1978)
Weblinks
- Offizielle Website
- Walter Lutz: Idealismus und die 13 als Glückszahl, Neue Zürcher Zeitung, 13. Mai 2003