Search/Retrieve via URL

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Search/Retrieve via URL (SRU) ist ein technischer Standard für Suchanfragen (z. B. in Bibliothekskatalogen) in Form von URLs. SRU ist im Rahmen der Initiative Z39.50 International Next Generation (ZING) entstanden, um eine moderne Weiterentwicklung des Z39.50-Protokolls zu schaffen. Die dazugehörigen Techniken basieren auf etablierten Internet-Standards wie URI und XML, die im Gegensatz zu Z39.50 über das Bibliothekswesen hinaus verbreitet sind. Dazu gehören:

Ein Kernbestandteil der ZING-Initiative ist das Search/Retrieve Web Service-Protokoll (SRW), das Z39.50-ähnliche Abfragen über HTTP mittels einfacher HTTP-GET-Anfragen oder über das Protokoll SOAP ermöglicht. Die Anfragen werden in der Retrievalsprache CQL formuliert und die Ergebnisse als XML zurückgeliefert. SRW wurde von der Library of Congress entwickelt und veröffentlicht.

SRU bietet etwas weniger Funktionalität als SRW, dafür kommt es ohne SOAP aus und ist somit deutlich schlanker.

In folgendem Beispiel wird die CQL-Anfrage dc.title=security an einen Host der British Library gestellt. Die Metadaten sollen im Dublin-Core-Format geliefert werden. Die übrigen Übergabeparameter betreffen die gewünschte Anzahl der Treffer.

http://herbie.bl.uk:9080/cgi-bin/blils.cgi?query=dc.title=security&recordSchema=DC&maximumRecords=10&startRecord=1

Hier ein vollständiges Beispiel mit Anfrage und Antwort:

<?xml version="1.0"?>
<sru:searchRetrieveResponse
    xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/"
    xmlns:xcql="http://www.loc.gov/zing/cql/xcql/"
    xmlns:diag="http://www.loc.gov/zing/srw/diagnostic/"
    xmlns:sru="http://www.loc.gov/zing/srw/">
    <sru:version>1.1</sru:version>
    <sru:numberOfRecords>4</sru:numberOfRecords>-
    <sru:records>-
        <sru:record>
            <sru:recordSchema>info:srw/schema/1/dc-v1.1</sru:recordSchema>
            <sru:recordPacking>XML</sru:recordPacking>-
            <sru:recordData>-
                <sru:dc>
                    <sru:title>Darwinismus</sru:title>
                    <sru:creator>Dennett</sru:creator>
                    <sru:subject>Die Regel des Lokalen ist ein Grundprinzip des Darwinismus. Ee entspricht dem Prinzip, daß es keinen Schöpfer, keine intelligente Weitsicht gibt. I 262</sru:subject>
                </sru:dc>
            </sru:recordData>
            <sru:recordNumber>1</sru:recordNumber>
        </sru:record>-
        <sru:record>
            <sru:recordSchema>info:srw/schema/1/dc-v1.1</sru:recordSchema>
            <sru:recordPacking>XML</sru:recordPacking>-
            <sru:recordData>-
                <sru:dc>
                    <sru:title>Darwinismus</sru:title>
                    <sru:creator>McGinn</sru:creator>
                    <sru:subject>Design-Argument/William Paley: Organismen weisen ein brillantes Design auf: Wir haben sie nicht entworfen, also müssen wir annehmen, daß eine fremde Intelligenz das getan hat. Nennen wir diese Intelligenz "Gott". Also existiert Gott. II 98
                        <br /> DarwinVsPaley: intelligentes Design setzt keinen Schöpfer voraus. Es genügt Selektion.II 98
                        <br />
                        <br /> Geist/Bewußtsein/Evolution/McGinn: die Evolution erklärt das Bewußtsein nicht! auch nicht Empfindung. II 99
                        <br /> Grund: Empfindung und Bewußtsein lassen sich mit den Mittel der darwinschen Prinzipien und der Physik nicht erklären, denn wenn die Selektion erklären will, wie Empfindungen durch sie entstehen sollen, muß es möglich sein, Geist aus Materie zu formen. II 100
                        <br /> (s) Das Bewußtsein oder Empfindung müßte für die Selektion sichtbar sein!. (Ähnlich GouldVsDawkins)
                    </sru:subject>
                </sru:dc>
            </sru:recordData>
            <sru:recordNumber>2</sru:recordNumber>
        </sru:record>-
        <sru:record>
            <sru:recordSchema>info:srw/schema/1/dc-v1.1</sru:recordSchema>
            <sru:recordPacking>XML</sru:recordPacking>-
            <sru:recordData>-
                <sru:dc>
                    <sru:title>Darwinismus</sru:title>
                    <sru:creator>Putnam</sru:creator>
                    <sru:subject>Rorty:Darwinismus/Putnam: ihm ist das Bild vom Menschen als komplizierterem Tier unbehaglich.(szientistischer und reduktionistischer Physikalismus).
                        <br /> Rorty VI 63
                    </sru:subject>
                </sru:dc>
            </sru:recordData>
            <sru:recordNumber>3</sru:recordNumber>
        </sru:record>-
        <sru:record>
            <sru:recordSchema>info:srw/schema/1/dc-v1.1</sru:recordSchema>
            <sru:recordPacking>XML</sru:recordPacking>-
            <sru:recordData>-
                <sru:dc>
                    <sru:title>Darwinismus</sru:title>
                    <sru:creator>Rorty</sru:creator>
                    <sru:subject>Darwinismus/Rorty: liefert ein nützliches Vokabular. "Darwinismus": ist für mich eine Fabel, die von den Menschen als Tieren mit speziellen Organen und Fähigkeiten handelt. Aber diese Organe und Fähigkeiten stehen genauso wenig in einer repräsentationalen Beziehung zur Welt wie die Schnauze des Ameisenbärs.
                        <br /> VI 69 ff
                        <br /> Darwinismus/Rorty: dieser verlangt, daß wir unser Tun und Sein im Rahmen desselben Kontinuums betrachten, zu dem auch das Sein von Amöben, Spinnen und Eichhörnchen gehört.
                        <br /> Eine Möglichkeit, das zu tun, ist zu behaupten, unsere Erfahrung sei eben komplexer. VI 424
                    </sru:subject>
                </sru:dc>
            </sru:recordData>
            <sru:recordNumber>4</sru:recordNumber>
        </sru:record>
    </sru:records>
</sru:searchRetrieveResponse>

Siehe auch

Weblinks