Westprovinz (Sambia)
Western Province Westprovinz
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Basisdaten | |
Staat | Sambia |
Hauptstadt | Mongu |
Fläche | 126.386 km² |
Einwohner | 902.974 (2010) |
Dichte | 7,1 Einwohner pro km² |
ISO 3166-2 | ZM-01 |
Webauftritt | www.wes.gov.zm (englisch) |
Die Westprovinz (engl. Western Province) ist eine Provinz im Westen der Republik Sambia, an der Grenze zu Angola und Namibia. Der ursprüngliche Name war Barotseland wegen des Königreiches Barotse. Die Provinz hat 902.974 Einwohner (Volkszählung 2010) und umfasst 126.386 km². Es handelt sich um das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Rotse (Lozi).
Im Jahre 1969 änderte sich der Name dieser Provinz von Barotseland auf Western Province.[1] Das Gebiet hat sich am 26. März 2012 „einseitig unabhängig“ erklärt, da die neue Regierung Sambias das Autonomieabkommen von 1964 nicht eingehalten habe.
Beschreibung
Barotseland ist die am wenigsten entwickelte Region in Sambia. Es gibt dort nur zwei asphaltierte Straßen. Die eine führt von Lusaka, die andere von Livingstone in die Provinzhauptstadt Mongu und von dort weiter nach Sesheke zur Sambesibrücke. Die Region hat gewisse Autonomierechte. Es gibt politische Bestrebungen der Königsfamilie nach völliger Unabhängigkeit von Sambia.
Bis auf den Distrikt Kaoma besteht diese Provinz aus Kalaharisandgebieten, Flussauen und Weiden. Hier stehen die größten Herden Sambias. Einmal im Jahr werden Teile von ihnen nach Mongu zum Verkauf getrieben. Der Ackerbau ist auf Mais statt auf Reis ausgerichtet, was jedes Jahr zu Ernteausfällen wegen Überflutung führt. Die Erträge an Getreide erreichen nie die Höhe des Verbrauches. Hunger ist deshalb endemisch in dieser Provinz. Vorherrschend ist Subsistenzwirtschaft ohne Bewässerung.
Mit weniger als vier Menschen pro Quadratkilometer ist die Provinz sehr dünn besiedelt. Entsprechend gering und nicht flächendeckend ist die Zahl von Krankenhäusern und Schulen. Außerhalb von Mongu entspricht keine dieser Einrichtungen dem durchschnittlichen Niveau in Sambia. Ebenso gibt es außerhalb von Mongu weder Elektrizität und Telefon noch eine Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Das Wegenetz ist schlecht mit äußerst schwierig zu überwindenden Sandpassagen. Die Luena-Auen zwischen Mongu und Lukulu auf der linken Seite des Sambesi sind wegen ihrer Tiefsandigkeit gefürchtet. Hier versickert der Fluss Luena.
Touristenattraktionen der Provinz sind der Liuwa-Plain-Nationalpark beim nur schwer erreichbaren Kalabo und der Sioma-Ngweizi-Nationalpark beim ebenso schwer erreichbaren Shangombo. Beide Nationalparks sind ohne jede Infrastruktur und touristische Einrichtungen.
Distrikte
Einzelnachweise
- ↑ Gwillim Law: Provinces of Zambia. In: Administrative subdivisions of countries: a comprehensive world reference 1990 through 1998. McFarland & Company, Jefferson (NC) 1999. hier online (englisch).