Zelluläres Gedächtnis
Zelluläres Gedächtnis beschreibt das Konzept, dass einzelne Zellen ein Erinnerungsvermögen besitzen können.
Biowissenschaft und Medizin
Ratten, die längere Zeit freiwillig Kokain in einer Lösung zu sich nehmen, zeigen eine auch noch mehrere Monate nach dem Entzug andauernde Veränderung der synaptischen Aktivität, die den Ausstoß des Botenstoffes Dopamin im Belohnungszentrum des Gehirns betrifft. Dieser als Zelluläres Gedächtnis bezeichnete Effekt wird als mitverantwortlich für Rückfälle bei therapierten, ehemaligen Suchtkranken angesehen.[1][2]
Neuere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass auch einzelne Zellen für äußere Reize in Form von Strom oder Wärme ein zumindest kurzfristiges Erinnerungsvermögen besitzen.[3][4]
Alternativmedizin und Esoterik
In einer im Jahr 2000 veröffentlichten Untersuchung wurden Verhaltensänderungen bei zehn Empfängern von Herztransplantaten untersucht und mit den Persönlichkeiten der Spender verglichen. In allen Fällen fanden sich bei den Empfängern zwei bis fünf neue Verhaltensmuster, die auch der jeweilige Spender aufgewiesen hatte.[5]
Weitere wissenschaftliche allgemein anerkannte Untersuchungen liegen nicht vor, so dass die möglichen Persönlichkeitsveränderungen von der evidenzbasierten Medizin skeptisch betrachtet werden.
Einzelnachweise
- ↑ Billy T. Chen et al.: "Cocaine but Not Natural Reward Self-Administration nor Passive Cocaine Infusion Produces Persistent LTP in the VTA". Neuron, 31. Juli 2008, abgerufen am 13. November 2009.
- ↑ Nicole Branan: "Cocaine Addiction Stems from Desire, Not the Drug". Scientific American, Oktober 2008, abgerufen am 13. November 2009.
- ↑ "Single Brain Cell Can Hold a Memory". LiveScience (en), 25. Januar 2009, abgerufen am 13. November 2009.
- ↑ Philip Ball: "Cellular memory hints at the origins of intelligence". Nature, 23. Januar 2008, abgerufen am 13. November 2009.
- ↑ Paul Pearsall, Gary E. R. Schwartz, Linda G. S. Russek: Changes in heart transplant recipients that parallel the personalities of their donors in Integrative Medicine im Frühjahr 2000 doi:10.1016/S1096-2190(00)00013-5