Ziehkeilgetriebe
Ein Ziehkeilgetriebe dient der Drehzahl- und Drehmomentanpassung bei Zahnradgetrieben. Getriebe, die mit Ziehkeilen geschaltet werden, sind als Fahrzeuggetriebe leichter Kraftfahrzeuge und bei Werkzeugmaschinen bekannt.
Beschreibung
Der Name dieser Getriebe ist vom Ziehkeil abgeleitet. Er ist ein Maschinenelement zum Ein- und Auskuppeln von Zahnradpaaren die auf Wellen laufen. Bei Getrieben, die mit Ziehkeilen geschaltet werden, bleiben die Zahnräderpaarungen im Eingriff. Der Kraftschluss wird durch die jeweilige Position des Ziehkeils hergestellt. Die Welle wird zu diesem Zweck hohl gefertigt und mit einem gefrästen Fenster versehen, in das der Ziehkeil eingelegt wird. Betätigt wird er durch innen geführte Stangen; der Ziehkeil selbst wirkt dabei wie eine Passfeder in der entsprechenden Nut der Zahnräder. Die Zahnräder werden abhängig von der Position des Ziehkeils formschlüssig mit der Welle verbunden. Angewendet wird der Ziehkeil bei Schaltgetrieben leichter Kraftfahrzeuge und für leichte Maschinengetriebe in sonstigen Anwendungen, wie zum Vorschub bei Drehbänken. Getriebe für größere Motorräder werden oft mit Klauenschaltung ausgestattet. Motoren für leichte Krafträder wurden unter anderem von Sachs, DKW, Simson und Zündapp mit Ziehkeilgetrieben gefertigt. Der Ziehkeil wird auch als Bestandteil von Nabenschaltungen für Fahrräder genutzt.[1]
Bei anderen Bauarten muss die Ziehkeilwelle nicht hohl sein.
Literatur
- Alfred Böge, Wolfgang Böge: Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik, Springer-Verlag, 2017, Seite 1348.
- Kurt Rabe: Dreherei: Werkzeuge und Maschinen, Fachbuchverlag, 1955, Seite 71.
Weblinks
- Ziehkeilgetriebe in der Reparaturanleitung Motorenbaureihe M 531 / M 541 für Simson Krafträder bei ostmotorrad.de
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Hormes: Hercules Lastboy Ziehkeilgetriebe. Abgerufen am 16. Februar 2021.